Deniz Undav macht den Guirassy: VfB Stuttgart schlägt RB Leipzig klar

SID
undav-1600
© getty

Der VfB Stuttgart ist nach seinem enttäuschenden Jahresstart offenbar aus dem Winterschlaf erwacht. Beim 5:2 gegen RB Leipzig ragte Dreierpacker Deniz Undav aus einem starken Team heraus.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Deniz Undav schlug sich mit seinen Teamkollegen vom VfB Stuttgart strahlend ab, genoss die Fanchöre in der Kurve - und wirkte dabei kaum wie ein Matchwinner: Durch seine Drei-Tore-Gala beim 5:2 (2:1) gegen Pokalsieger und Champions-League-Rivale RB Leipzig allerdings verdankten die Schwaben ihre Rückkehr in die Spur nach dem Fehlstart ins neue Jahr beinahe nur dem 27-Jährigen.

"Ich muss noch in die Schiedsrichterkabine und nach dem Ball fragen", sagte Undav am Sky-Mikrofon nach seinem ersten Bundesliga-Dreierpack (30., 56. und 75.). Den wichtigen Erfolg gegen die Sachsen, bei dem auch Enzo Millot (25., Handelfmeter) und Jamie Leweling (48.) trafen, bewertete der Leihspieler noch zurückhaltend: "Wir haben in den letzten Spielen gesehen, dass es nicht nur nach dem Willen geht. Wir müssen kleine Brötchen backen und in ein paar Wochen schauen, wo wir stehen."

Im Lager der seit vier Bundesliga-Runden sieglosen Gäste, für die Benjamin Sesko (32.) und Lois Openda (55.) nur wirkungslose Ergebniskosmetik betrieben, herrschte das atmosphärische Kontrastprogramm zur Freude der Stuttgarter. "Es war ein Scheißspiel von uns. Wir haben jetzt zwei Topspiele nacheinander verloren und laufen unseren Ansprüchen nur hinterher", meinte Benjamin Henrichs zur dritten Pleite im dritten Spiel nach dem Jahreswechsel: "Es muss sich schwer etwas ändern."

Sein Kollege Lukas Klostermann pflichtete nach der ersten Niederlage im zwölften Duell mit Stuttgart, das im vierten Versuch erstmals ohne seinen beim Afrika-Cup aktiven Topstürmer Serhou Guirassy gewinnen konnte, bei: "Wenn wir öfter so spielen, werden wir nicht mehr viele Spiele gewinnen." Am Sonntag könnte Leipzig seinen Champions-League-Platz vorerst an Borussia Dortmund verlieren.

Sowohl Leipzig als auch Stuttgart waren zunächst bemüht, sich trotz der jüngsten Misserfolge treu zu bleiben. Beide Mannschaften liefen die gegnerischen Defensivreihen wie üblich aggressiv und früh an - mit überschaubarem Ertrag. Entsprechend führte eine Standardsituation letztlich zum Erfolg. Nach einer Ecke landete ein Kopfball von Dan-Axel Zagadou am Arm von Mohamed Simakan, und Schiedsrichter Sven Jablonski entschied nach VAR-Einsatz auf Elfmeter - Millot verwandelte sicher.

Stuttgart war nun endgültig tonangebend und gab Leipzig keinen Raum zur Entlastung. Vor dem 2:0 bekam Undav seinen eigentlich missglückten Steckpass zurück - und traf per Direktabnahme.

In einer nun rasanten Partie dauerte es nur 114 Sekunden, bis der Jubel der 52.100 Zuschauer verstummte. Nach einer Ecke von David Raum traf Sesko für die bis dahin völlig ungefährlichen Leipziger.

Stuttgart blieb in der zweiten Halbzeit am Drücker und belohnte sich schnell durch Lewelings Tor. Trotz seiner drückenden Überlegenheit und komfortablen Führung im Rücken gelang es dem VfB jedoch nicht, Leipzig abzuschütteln.

Wieder schaffte RB unerwartet den Anschluss, wieder aber zeigte sich Stuttgart reichlich unbeeindruckt - und antwortete umgehend. Nach Undavs zweitem Treffer ließ es der VfB zunächst ruhiger angehen. Das dritte Tor des 27-Jährigen brachte die Entscheidung, ehe der Matchwinner unter Standing Ovations früher vom Platz durfte.

VfB Stuttgart - RB Leipzig: Die Daten zum Spiel

Stuttgart: Nübel - Rouault, Zagadou, Anton - Vagnoman (87. Stergiou), Millot (84. Di Benedetto), Stiller, Mittelstädt - Leweling (84. Massimo), Undav (87. Stenzel), Führich (90. Milosevic). - Trainer: Hoeneß

Leipzig: Blaswich - Simakan (85. Orban), Klostermann, Lukeba, Raum - Seiwald (67. Kampl), Schlager (77. Elmas), Baumgartner (67. Henrichs), Olmo (77. Poulsen) - Openda, Sesko. - Trainer: Rose

Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen)

Tore: 1:0 Millot (25., Handelfmeter nach Videobeweis), 2:0 Undav (30.), 2:1 Sesko (32.), 3:1 Leweling (48.), 3:2 Openda (55.), 4:2 Undav (56.), 5:2 Undav (75.)

Gelbe Karten: Anton (3) - Schlager (3), Simakan (5), Baumgartner (3), Raum (3)

Zuschauer: 52.100