Kommentar zum BVB: Die Saisonanalyse muss maximal kritisch ausfallen

Jochen Tittmar
02. Juni 202407:44
SPOXspox
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Borussia Dortmund verpasste im Finale der Champions League zwar den großen Coup gegen Real Madrid, hat jedoch allein durch die Teilnahme am Endspiel in Wembley sportlich wie wirtschaftlich einen Meilenstein erreicht. Der darf jedoch keineswegs die große Diskrepanz zum Alltagsgeschäft Bundesliga übertünchen. Der BVB hat viel Arbeit vor sich, das neue Führungstrio steht direkt vor einer Belastungsprobe. Ein Kommentar.

"Die können jetzt auch mal die Schnauze halten", entgegnete Emre Can nach dem Einzug ins Finale der Champions League all jenen, die im Laufe der Saison Kritik an Borussia Dortmund geübt hatten. Der emotionale Ausbruch des Kapitäns war sicherlich nachvollziehbar.

Schließlich hat der BVB auch trotz der Niederlage gegen Real Madrid allein durch die Teilnahme am Endspiel in Wembley sportlich wie wirtschaftlich einen Meilenstein erreicht. Jedoch, das müsste auch Can so einschätzen: Dieser große Erfolg darf keineswegs die große Diskrepanz zum Alltagsgeschäft Bundesliga übertünchen. Der BVB hat viel Arbeit vor sich, bei der das neue Führungstrio um Sport-Geschäftsführer Lars Ricken, Sportdirektor Sebastian Kehl und Kaderplaner Sven Mislintat direkt einer Belastungsprobe unterzogen wird.

Hinter den Westfalen liegt nun eine abermals in vielerlei Hinsicht - man könnte fast sagen: wie immer - außergewöhnliche Saison, die selbst für die Verantwortlichen schwer zu erklären ist. Auf der Sonnenseite, die lange Zeit während des laufenden Spieljahres kaum erreichbar schien, stehen die weichen und harten Faktoren, die der Lauf in der Königsklasse mit sich bringt.

Zunächst hat Dortmund über die Landesgrenzen hinweg einen großen Imagegewinn verzeichnen können, das Dasein als unbequemer Außenseiter im Konzert der ganz Großen verhalf dem BVB zu hohen Sympathiewerten. Dieses Renommee hat man sich mit leidenschaftlichen Auftritten verdient. Es dürfte schon in Bälde bei Spielerakquise und Kaderumbruch helfen.

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