"Teilweise unterste Gürtellinie": Klartext von Lothar Matthäus

Von Felix Götz
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Lothar Matthäus hat sich erneut zu seinem Aus als Jugendtrainer beim TSV Grünwald geäußert. Dabei ließ der Rekordnationalspieler an manchen Eltern kein gutes Haar.

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"Das Verhalten einiger war teilweise unterste Gürtellinie - immer von denselben zwei, drei, vier, die Politik in eigener Sache gemacht haben", sagte Matthäus dem Münchner Merkur: "Da habe ich mich gefragt: Warum mache ich das? Ich nehme das alles in mein Privatleben mit, ich habe die Kinder echt ins Herz geschlossen."

Der 63-Jährige hat sein Amt nach zwei Jahren niedergelegt. Sein Sohn Milan, bis dahin ebenfalls für Grünwald aktiv, wechselte den Verein.

"Wenn die Verantwortlichen beleidigt werden, du nachts um 23 Uhr Anrufe annehmen oder morgens um 7 Uhr WhatsApp-Nachrichten beantworten musst, geht das nicht. Ich kann nachvollziehen, dass jeder zuerst an sein eigenes Kind denkt. Aber wenn du im Mannschaftssport bist, musst du an die Mannschaft denken", so Matthäus weiter.

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Matthäus: "Mit Beleidigungen auf sich losgegangen"

Eltern seiner Spieler hätten ihn angerufen und gefragt, warum ein anderer mehr spielt als der eigene Sohn oder auch die Positionen diskutieren wollen, berichtete der Weltmeister von 1990.

"Ich habe immer gesagt: Es ist doch klar, dass die Luft ein bisschen rauer wird, wenn ihr Erfolg wollt", sagte Matthäus, der nach eigenen Angaben für dreimal Training und ein Spiel pro Woche gerne viel Zeit geopfert habe. "Aber als die Eltern untereinander mit Beleidigungen auf sich losgegangen sind, war es zu viel", meinte Matthäus.

Er habe nach seinem Rückzug viele Nachrichten von Menschen bekommen, die sich ebenfalls im Nachwuchsfußball engagieren, erklärte der ehemalige Bayern-Profi: "Viele sagen, sie erleben Ähnliches. Vielleicht hat man auch deshalb ein Problem, Leute zu finden, die das machen wollen."

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