Der frühere deutsche Nationalspieler Christoph Kramer sieht das Abwehrzentrum des FC Bayern München nicht für die hohen Ansprüche beim Rekordmeister gerüstet. Insbesondere der Spielaufbau der Innenverteidiger missfällt dem Mittelfeldmann.
"Die Innenverteidiger ... boah. Auch mit Ball, das ist nicht der FC Bayern München, der diese krasse Dominanz spielen kann. Weil sie in ihrer ersten Reihe viele, viele falsche Entscheidungen treffen", sagte Kramer im Podcast Copa TS.
In den beiden ersten Pflichtspielen der neuen Saison bildeten Min-jae Kim und Dayot Upamecano das Innenverteidiger-Duo der Bayern, insbesondere Kim konnte dabei jedoch nicht überzeugen.
Vor allem "Spieleröffnung und Entscheidungsfindung" der Innenverteidiger kritisierte Kramer. "Innenverteidigung ist die Position, die einen Rhythmus bestimmen kann."
Der 33-Jährige, der Borussia Mönchengladbach vor kurzem verlassen hat und aktuell auf der Suche nach einem neuen Verein ist, betonte zwar, dass Bayern auch in der Abwehrzentrale Weltklassespieler habe, "darüber müssen wir nicht reden. Aber sie haben nicht dieses ganz feine Gefühl wie früher ein Hummels, Alaba oder Boateng bei Bayern", so Kramer.
Vor allem im Vergleich zu Meister Bayer Leverkusen sieht der Weltmeister von 2014 den FC Bayern beim Thema Spieleröffnung aktuell hinten dran. "Wenn du Leverkusen siehst - vor allem Tah und Tapsoba -, die bestimmen den Rhythmus. Die stehen auch mal länger auf dem Ball und da ist jeder Ball eine richtige Entscheidung - geht der Angriff über links, geht der Angriff über rechts, spielst du einen kurzen Ball auf den Sechser. Das ist bei Bayern ... weiß ich noch nicht", sagte Kramer.
Trotz des fußballerisch eher holprigen Starts konnte Bayern beide bisherigen Pflichtspiele gewinnen. Zunächst setzte man sich in der 1. Runde des DFB-Pokals mit 4:0 bei Zweitliga-Aufsteiger SSV Ulm durch, dann holte das Team des neuen Trainers Vincent Kompany zum Bundesliga-Auftakt einen 3:2-Sieg beim VfL Wolfsburg.
Die nächste Aufgabe wartet nun am Sonntag. Dann empfängt der FCB bei Kompanys Heim-Pflichtspielpremiere den SC Freiburg.