Denn nun musste Svensson rasch umplanen, den erst 19 Jahre alten Tom Rothe auf die Gosens-Position stellen. "Man bereitet sich vor, will so und so spielen, man denkt, dass so der Kader aussieht. Und innerhalb weniger Minuten ändert sich das", sagte der Däne bei DAZN. Wie es zu dieser Kuriosität, einer weiteren in der Geschichte des "Deadline Days", kommen konnte, erklärte Unions Sport-Geschäftführer Horst Heldt - und das klang ein wenig anders als bei Khedira.
Demnach habe Gosens am Freitagmorgen noch trainiert, alles war bereit für einen Einsatz gegen St. Pauli. Die Mannschaft war gerade dabei, die Zuteilung für die Standardsituationen gegen die Paulianer zu besprechen, als es heiß wurde mit der Fiorentina. Schon in den Wochen zuvor hatte Gosens seinen Wechselwunsch mitgeteilt. Immer wieder wurden Klubs aus Italien gehandelt, wo Gosens bereits für Atalanta Bergamo und Inter Mailand gespielt hatte.
Nachdem es mit bisherigen Interessenten aber nie so richtig gepasst hatte, sei Gosens, so Heldt, nach der Anfrage aus Florenz auf ihn und Svensson zugekommen und habe bekundet, "dass er das gerne machen möchte." Letztlich gebe es für den Abgang "keine sportlichen, sondern private Gründe." Also ließ Heldt ihn ziehen. Union brauche Spieler, "die voll und ganz alles für Union geben", so Heldt weiter: "Und damit einer für Union alles geben kann, müssen auch alle in seinem Umfeld sich mit der Sache identifizieren."
Gosens selbst hat dies in diesem einen schwierigen Jahr in Berlin, das fast mit dem Abstieg geendet war und ihn die Heim-EM kostete, stets getan - wie er auch in der Pressemitteilung zu seinem Abschied bekundete. Er habe bei Union "Freunde gefunden, mir meinen Traum von der Bundesliga erfüllen können und bin den Fans, den Mitarbeitern, dem Trainerteam und meinen Mannschaftskollegen und Freunden dankbar", sagte Gosens, der all diese Personen "immer positiv in Erinnerung behalten" werde.