Durch das verdiente 4:0 (2:0) gegen den FC Augsburg übernahm der hochgradig effiziente Europapokal-Neuling mit sechs Punkten aus zwei Spielen und der besseren Tordifferenz im Vergleich zum FC Bayern die Tabellenführung.
"Es wird auch wieder anders kommen, aber jetzt genießen wir mal den Moment", sagte Schmidt bei DAZN und rechnete nüchtern vor: "Es sind erst zwei Spiele, aber wir haben 15 Prozent der Punkte, die wir am Ende brauchen."
Paul Wanner (9., Handelfmeter nach Videobeweis), Leo Scienza (30.), Adrian Beck (69.) und Maximilian Breunig (73.) sorgten für den höchsten Sieg der kurzen Heidenheimer Bundesliga-Geschichte und einen weiteren historischen Feiertag auf dem brodelnden Schlossberg. Saisonübergreifend haben die Schwaben jetzt fünf Mal in Serie gewonnen, zum neunten Mal nacheinander blieben sie unbesiegt. Augsburg investierte viel, traf zweimal die Latte, muss sich aber erst mal nach unten orientieren.
Schmidt hatte nach dem Sieg am Donnerstag in den Play-offs zur Conference League gegen BK Häcken (3:2) gleich sieben (!) Wechsel vorgenommen, auch der bislang so überzeugende Paul Wanner kam zurück. Nicht im Kader stand Niklas Dorsch, der kurz vor dem Ablauf der Transferfrist für 3,5 Millionen Euro vom FC Augsburg zurückgekommen war. Dorsch hatte bereits von 2018 bis 2022 für Heidenheim gespielt.
Bundesliga 2024/25: Die Spitzengruppe nach dem 2. Spieltag
Platz | Team | Spiele | Tordifferenz | Punkte |
1 | 1. FC Heidenheim 1846 | 2 | 6 | 6 |
2 | Bayern München | 2 | 3 | 6 |
3 | RB Leipzig | 2 | 2 | 6 |
4 | Borussia Dortmund | 2 | 2 | 4 |
5 | 1. FC Union Berlin | 2 | 1 | 4 |
6 | Bor. Mönchengladbach | 2 | 1 | 3 |
VfL Wolfsburg | 2 | 1 | 3 | |
8 | Bayer Leverkusen | 2 | 0 | 3 |
1. FC Heidenheim - FC Augsburg: FCA verpasst frühe Führung
Die Gastgeber mussten eine Schrecksekunde überstehen, als eine freche Freistoßflanke von Arne Meier an die Latte flog (2.), gingen aber kurz darauf in Führung. Nach dem Studium der Videobilder hatte Schiedsrichter Martin Petersen aus Stuttgart ein Handspiel von Keven Schlotterbeck mit einem Elfmeter geahndet. Wanner bescherte Heidenheim zu diesem Zeitpunkt erstmals die Tabellenführung in der Bundesliga.
Augsburg erhöhte den Druck, erspielte sich erste gute Chancen, drängte auf den Ausgleich - und hatte wieder Pech: Schlotterbeck köpfte an die Latte (27.), drei Minuten später schlugen die Gastgeber erneut eiskalt zu: Der gute Scienza nutzte eine perfekte Kopfball-Vorlage von Marvin Pieringer, der danach beinahe selbst noch getroffen hätte (42.).
Die Augsburger waren optisch überlegen, aber auch nicht zwingend genug in ihren Offensivaktionen oder zu unpräzise im Abschluss. Die Heidenheimer verteidigten konsequent und sie blieben äußerst effizient. Beck, der vor dem Spiel seinen Vertrag wie Benedikt Gimber um drei Jahre bis 2028 verlängert hatte, zerstörte bereits alle Hoffnungen der Gäste. Breunig machte bei einem weiteren ausgezeichnet ausgespielten Konter den Deckel drauf.
1. FC Heidenheim - FC Augsburg: Die Daten zum Spiel
Heidenheim: Kevin Müller - Traore, Mainka, Gimber, Föhrenbach - Maloney (41. Kerber), Schöppner - Beck (81. Siersleben), Wanner (70. Conteh), Scienza (81. Honsak) - Pieringer (70. Breunig). - Trainer: Schmidt
Augsburg: Labrovic - Pedersen (46. Wolf), Gouweleeuw, Keven Schlotterbeck, Giannoulis - Breithaupt (63. Kömür), Rexhbecaj, Maier (74. Jakic), Jensen (46. Vargas) - Essende, Tietz (59. Mounié). - Trainer: Thorup
Schiedsrichter: Martin Petersen (Stuttgart)
Tore: 1:0 Wanner (9., Handelfmeter nach Videobeweis), 2:0 Scienza (30.), 3:0 Beck (69.), 4:0 Breunig (73.)
Gelbe Karten: Honsak - Gouweleeuw (2), Keven Schlotterbeck, Rexhbecaj, Vargas
Zuschauer: 15.000 (ausverkauft)