Arm in Arm hüpfte Christian Günter mit seinen Teamkollegen vor den glücklichen Fans auf und ab, dann ging es noch auf eine Ehrenrunde. Auch dank des Traumtores vom Kapitän schlug der SC Freiburg den FC Augsburg, dank dem verdienten 3:1 (3:0) steht das Team von Trainer Julian Schuster nach sieben Spieltagen mitten unter den Topklubs der Fußball-Bundesliga und reist kommende Woche mit viel Selbstvertrauen und schon 15 Punkten zum Spitzenspiel bei RB Leipzig.
Schuster verfiel nach Abpfiff noch nicht in Ekstase. "Die Konstellation spielt keine Rolle", sagte er bei Sky und war "glücklich über die Punkte, die wir erarbeitet haben und über die Art und Weise in der ersten Halbzeit. Da können wir drauf aufbauen."
Ein Distanzschuss von Vincenzo Grifo (34.), Philipp Lienhart (37.) nach einer Ecke und Günter (45.+1) aus der Distanz sorgten schon vor der Pause für die Entscheidung. Phillip Tietz (65.) verkürzte für den FCA. Die Augsburger stecken mit sieben Zählern im Abstiegskampf.
Trotz der guten Leistung bemängelte Schuster einen leichten Leistungsabfall im zweiten Durchgang. "Ein, zwei Prozentpunkte weniger, dann reicht es einfach nicht", monierte er: "Dann kommt die Qualität des Gegners zu tragen. Das haben wir in der zweiten Halbzeit zu spüren bekommen."
Grifo als Weitschuss-Experte
Schuster hatte schon vor der Partie einen "sehr unangenehmen Gegner" aus Bayern erwartet und prophezeit, dass für seine Mannschaft "am Anfang möglicherweise nicht so viele Torchancen herausspringen" würden. Er behielt damit Recht - und sein Team die Geduld.
Die Hausherren waren um Spielkontrolle bemüht, taten sich aber zunächst schwer, in gefährliche Räume vorzudringen. Viele Ungenauigkeiten behinderten zu Beginn den Freiburger Spielfluss. Die erste Chance erspielten sich die Augsburger, Tietz traf den Ball aber nicht richtig (11.).
Auf der anderen Seite behalf sich Freiburg mit Distanzschüssen. Der Abschluss von Junior Adamu war zu unplatziert (18.), den wuchtigen Versuch von Maximilian Eggestein (27.) lenkte Nediljko Labrovic gerade noch um den Pfosten.
Dann war der Kroate aber chancenlos: Nach schönem Zusammenspiel mit Eren Dinkci schlenzte Weitschuss-Experte Grifo den Ball aus gut 20 Metern in die rechte Torecke. Nur drei Minuten später setzte sich Lienhart nach Eckball von Grifo am ersten Pfosten durch und erhöhte per Kopf. Noch sehenswerter als Grifo machte es Günter, der das Spiel vor der Pause mit einem Traumtor aus noch größeres Distanz vermeintlich entschied.
Nach dem Seitenwechsel senkte Freiburg die Intensität - und wurde bestraft. Tietz setzte sich trotz hoher Überzahl der Freiburger im Strafraum durch und verkürzte.