Gerardo Seoane klatschte seelenruhig mit seinen Assistenten ab und nahm seinen persönlichen Befreiungsschlag ganz gelassen zur Kenntnis. Mit einem überzeugenden 4:1 (3:0)-Erfolg gegen Werder Bremen verschaffte sich der Trainer von Borussia Mönchengladbach gehörig Luft, statt weiteren unruhigen Wochen am Niederrhein geht der Blick der Fohlen nach dem dritten Heimsieg in Folge nach oben.
"Wir sind sehr glücklich. Das ist unser Anspruch hier zu Hause. Natürlich müssen wir es hinten raus vielleicht noch etwas souveräner machen, aber genau so stellt man sich das vor", sagte Stürmer Tim Kleindienst bei DAZN: "Es hatte vieles Hand und Fuß."
Die Gladbacher zogen dank eines überzeugenden Auftritts in der Bundesliga-Tabelle an Werder vorbei. Auf Rang neun liegen die Fohlen nur noch drei Zähler hinter den internationalen Plätzen.
Den Grundstein für den Erfolg vor 54.042 Zuschauern im ausverkauften Borussia-Park legten Alassane Plea (11.) und ein Eigentor von Marco Friedl (12.). Franck Honorat (45.) erhöhte noch vor dem Pausenpfiff. Nach dem Seitenwechsel traf der eingewechselte Kevin Stöger (67.) zur Entscheidung, Keke Topp (76.) erzielte den Ehrentreffer für die Bremer. Werders Mitchell Weiser sah die Gelb-Rote Karte (82.).
Gladbach: Sieben Punkte aus drei Spielen
Dank sieben Punkten aus den letzten drei Ligaspielen sitzt Seoane bei den Fohlen wieder deutlich fester im Sattel, die direkten Abstiegsränge sind nun acht Punkte entfernt.
Die Werderaner hingegen waren bedient. "Das war von vorne bis hinten einfach nicht gut", sagte Werders Stürmer Marvin Ducksch: "Wir haben es einfach katastrophal gemacht." Die bislang so auswärtsstarken Bremer stehen mit zwölf Punkten auf Rang zehn.
Für die Belohnung der mutigen Anfangsphase erhielten die Gladbacher ein wenig Mithilfe der Gäste. Einen katastrophalen Querpass der Bremer Hintermannschaft fing Nationalstürmer Kleindienst ab. Seine Hereingabe verwertete Plea auch dank Leonardo Bittencourt, von dessen Knie der Ball unhaltbar über die Linie trudelte.
Dem 2:0 ging ein Fehlpass von Werders Keeper Michael Zetterer voraus. Diesmal bugsierte der Bremer Kapitän Friedl den Ball nach einer scharfen Flanke von Honorat ins eigene Tor. Das 3:0 erzielte der Franzose kurz vor der Pause dann selber. Nach einem feinen Steilpass von Kleindienst vollendete Honorat den mustergültig ausgespielten Konter frei vor Zetterer zur Vorentscheidung. Von Bremen war offensiv im ersten Durchgang überhaupt nichts zu sehen.
Gladbach hätte noch höher gewinnen können
Das änderte sich zu Beginn der zweiten Halbzeit, als der eingewechselte Derrick Köhn (47.) an einem starken Reflex von Torwart Moritz Nicolas scheiterte. Die Spielkontrolle lag aber weiter bei den Hausherren.
Kleindienst (52.) und Ko Itakura (54.) vergaben weitere Chancen, um auf 4:0 zu stellen. Das tat kurze Zeit später der eingewechselte Stöger, der eine flache Flanke von Kleindienst aus kurzer Distanz völlig unbedrängt über die Linie drückte. Der erste Bundesliga-Treffer von Topp brachte keine Spannung mehr in die Partie, auch wenn der 20-Jährige per Kopf noch die Latte traf (90.+1).
Borussia Mönchengladbach - Werder Bremen: Die Statistiken zum Spiel
Mönchengladbach: Nicolas - Scally, Friedrich, Itakura, Ullrich (77. Chiarodia) - Reitz, Weigl - Honorat (77. Ngoumou), Plea (63. Stöger), Hack (71. Neuhaus) - Kleindienst (71. Cvancara). - Trainer: Seoane
Bremen: Zetterer - Malatini (46. Veljkovic), Friedl, Pieper (46. Jung) - Weiser, Bittencourt (81. Burke), Lynen, Agu (46. Köhn) - Njinmah (68. Topp), Schmid - Ducksch. - Trainer: Werner
Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock)
Tore: 1:0 Plea (11.), 2:0 Friedl (12., Eigentor), 3:0 Honorat (45.), 4:0 Stöger (67.), 4:1 Topp (75.)