Freitag die Wieder-Inthronisierung von Uli Hoeneß. Samstag der knappe 2:1-Sieg über Bayer Leverkusen. Sonntag die Bekanntgabe der Vertragsverlängerung von Franck Ribery bis 2018. Krise? Sieht an diesem Wochenende beim FC Bayern München nicht danach aus.
Wenngleich die Ausdehnung von Riberys Arbeitspapier keine Überraschung war, setzte sie noch einmal die Kirsche auf die Sahne eines versöhnlichen Wochenendes. Am ersten Advent, an dem bei den Bayern in diesem Jahr die traditionellen Fanclub-Besuche anstehen, sorgt der Rekordmeister noch einmal für ein emotionales Ausrufezeichen.
Und das ist der Ribery-Deal zweifelsohne. Der Franzose trägt seit über neun Jahren das Trikot des FC Bayern. Er ist Publikumsliebling, Meister, Champions-League-Sieger, Europas Fußballer des Jahres. Einer, an dem sich Gegner reiben. Einer, der Emotionalität verkörpert, im positiven wie im negativen Sinne. Eine Identifikationsfigur.
Dass er auch mit 33 Jahren noch zu Spitzenleistungen imstande ist, zeigt der Linksaußen in dieser Saison. Wenn er fit ist, ist er eine Waffe. Nach wie vor. Deswegen ist die Verlängerung neben dem emotionalen Aspekt auch sportlich nachvollziehbar. Eigentlich ist sie sogar alternativlos. Wieso hätten sich die Bayern dieser Waffe berauben sollen?
Ein dickes Aber
Dennoch steht hinter der Verlängerung ein dickes Aber. Die Freude darüber, dass Ribery mindestens noch ein weiteres Jahr das rote Leiberl trägt, darf den Blick auf die Zukunft nicht versperren. Umbruch damit nicht aufgehoben, aber aufgeschoben? Das könnte ein Fehler sein.
In Abwesenheit eines Sportdirektor sind es Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß, die sich fragen müssen: Setzen wir weiter voll auf Ribery und Robben (dessen Verlängerung dem Vernehmen nach kurz bevorsteht)? Vertrauen wir darauf, dass sich ihre Fitness wieder stabilisiert und sie uns für 50 Pflichtspiele im Jahr weiterhelfen? Haben unsere Alternativen Coman und Costa bereits die Qualität, um die beiden nicht nur lang-, sondern auch kurzfristig zu vertreten? Oder müssen wir vielleicht nachlegen?
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Das wird die Aufgabe sein
Die laufende Saison zeigt, dass an Rib und Rob im Topzustand nach wie vor kein Weg vorbei führt. Das ist aber nicht nur Segen, sondern auch Fluch. Ohne die beiden krankt das Offensivspiel der Bayern sichtlich. Und es wird nicht seltener, dass die beiden Pausen brauchen.
Ribery fiel in dieser Saison bereits zweimal mehrere Wochen aus, er verpasste unter anderem den gesamten Oktober. Natürlich ist es alles andere als ein Kinderspiel, Alternativen dieses Kalibers zu finden und dann auch zu verpflichten. Aber das wird die Aufgabe sein. Voll auf die Karte Ribery zu setzen, ist nicht nachhaltig.
Ihn als verstecktes Ass bzw. Joker im Ärmel zu haben, kann aber auf jeden Fall nicht schaden. Und als emotionalen Anker ohnehin.
Franck Ribery im Steckbrief