FC Bayern - Pro-Contra-Diskussion: Sollte der FCB Jerome Boateng verkaufen?

Jerome Boateng könnte den FC Bayern München im Sommer möglicherweise verlassen.
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Contra Verkauf: Ein Boateng-Ersatz ist für Bayern unbezahlbar

Von SPOX-Redakteur Jochen Rabe

Klar, Jerome Boateng war besonders in den vergangenen beiden Jahren häufig verletzt und hat im Zuge dessen nur selten sein absolutes Topniveau erreicht. Das Topniveau, das er braucht, um die Mannschaft wirklich auf ein anderes Level zu heben.

Dennoch können sich die Bayern nicht erlauben, Boateng zu einem internationalen Konkurrenten ziehen zu lassen.

Denn selbst mit 95 Prozent ist Boateng einer der besten Innenverteidiger der Welt. Seine Aggressivität, seine Schnelligkeit und seine präzise Spieleröffnung bringt kaum ein Abwehrspieler mit. Zumindest keiner, der auch mit den Mitteln einer möglicherweise enorm hohen Ablösesumme bezahlbar wäre. Stichwort Gehaltsgefüge.

Ja, Niklas Süle ist auch schnell und hat das Potential, auf höchstem Niveau konkurrieren zu können. Doch den zweifelsohne starken Auftritt im Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid muss Süle erst einmal konstant bestätigen. Boateng ist Weltmeister und Champions-League-Sieger, ihn erschüttert nichts und niemand.

Jerome Boateng ist ein Führungsspieler des FC Bayern

Außerdem hat er sich in den letzten fünf Jahren auf dem Platz zum absoluten Führungsspieler entwickelt. Von der früher manchmal lax wirkenden Körpersprache ist kaum noch etwas übrig, stattdessen ist er mittlerweile ein Lautsprecher, der eine Mannschaft auch mitreißen kann.

Dass er sogar schon in der deutschen Nationalmannschaft die Kapitänsbinde getragen hat, unterstreicht seinen Status. Eigentlich war es immer der Anspruch des FC Bayern, die wichtigsten Spieler der deutschen Nationalmannschaft in den eigenen Reihen zu haben. Dazu gehört Boateng definitiv.

Karl-Heinz Rummenigges Probleme mit Jerome Boateng

Auch neben dem Platz ist Boateng eine Persönlichkeit. Vor zwei Jahren wurde er im Zuge der Gauland-Nachbar-Äußerungen zum Sinnbild des Kampfes gegen Rassismus. Er prescht in dieser Thematik nicht so sehr nach vorne wie sein Bruder, doch er bezieht Stellung. Für die Außendarstellung eines Klubs speziell in diesen Zeiten nicht unwichtig.

Seine schillernde Persönlichkeit mit auffälligen Klamotten, Tattoos, schrillen Frisuren und Werbedeals en masse war Karl-Heinz Rummenigge schon länger ein Dorn im Auge ("Back to earth"-Kritik). Doch gerade Rummenigge, der die Entwicklung des FC Bayern zur globalen Marke vorantreiben will, müsste wissen, dass gerade Typen wie Boateng es sind, die einen Wiedererkennungs- und somit Markenwert haben.

Gesamtpaket Jerome Boateng

Das Gesamtpaket Jerome Boateng bringt dem FC Bayern mehr als 100 Millionen Euro auf dem ohnehin prall gefüllten Festgeldkonto. Mit diesen 100 Millionen Euro können sie das dadurch entstandene Loch nicht stopfen. So einen darf ein Verein mit den Ansprüchen der Münchner nicht ziehen lassen.

Zumal Rummenigge die mögliche Ablöse nicht unbedingt zur Explosion bringen dürfte, indem er Boateng - mit welcher Agenda auch immer - ins Schaufenster stellt ...

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