FC Bayern München, BVB und Mats Hummels: Das Wechsel-Gerücht aus drei Perspektiven

Mats Hummels kehrte 2016 nach acht Jahren bei Borussia Dortmund zum FC Bayern München zurück.
© getty

Einem Bericht der Bild am Sonntag zufolge ist die Rückkehr von Mats Hummels vom FC Bayern zu Borussia Dortmund fast perfekt. Die Vereine seien sich weitestgehend einig, auch der Spieler soll einem Wechsel aufgeschlossen gegenüberstehen. Für welche der drei Parteien würde ein Wechsel Sinn machen? Und wer sollte noch intensiv grübeln? Eine Analyse aus drei Perspektiven.

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Hummels zum BVB? Die Perspektive des FC Bayern München

Bis Sommer 2018 verfügte der FC Bayern über das Weltmeister-Verteidiger-Duo Mats Hummels und Jerome Boateng und war darauf durchaus stolz. Und dann passierten innerhalb kürzester Zeit einige komische Dinge: Die beiden versagten bei der WM-Titelverteidigung mit der DFB-Elf kläglich; die beiden wurden in Klub und Nationalmannschaft erst vom jungen Niklas Süle überholt - und dann sogar ganz aus der Nationalmannschaft geschmissen.

Unterdessen verpflichtete der FC Bayern ein neues Weltmeister-Verteidiger-Duo, die Franzosen Benjamin Pavard (für 35 Millionen Euro vom VfB Stuttgart) und Lucas Hernandez (für 80 Millionen Euro von Atletico Madrid). Beide sind sie 23 Jahre alt und damit sieben Jahre jünger als Hummels und Boateng. Und dazu gibt es weiterhin den ebenfalls 23-jährigen Süle.

Fest steht dadurch schon länger: Der FC Bayern hat einen hochkarätigen Innenverteidiger zu viel. Einerseits personell, andererseits finanziell. Einer von beiden, Boateng oder Hummels, soll gehen, um mit dem eingesparten Gehalt und der erzielten Ablöse dringend benötigte neue Offensivspieler zu finanzieren.

Weil Hummels in der Rückrunde an der Seite von Süle überzeugte und Boateng an mehr BOA-Partys (1) teilnahm, als an offiziellen Bayern-Titel-Partys (0), galt verständlicherweise Ersterer als Verbleibs- und Zweiterer als Verkaufskandidat. "Ich würde ihm als Freund empfehlen, den Verein zu verlassen", empfahl Präsident Uli Hoeneß Boateng gewohnt freundschaftlich. Dieser erwiderte keck: "Situationen verändern sich schnell." Wusste Boateng damals schon mehr? Sollte Hummels gehen, dürfte Boatengs Verbleibschancen jedenfalls schlagartig steigen.

Einem Bericht von Bild und SportBild zufolge soll Bayern-Trainer Niko Kovac einem möglichen Verkauf Hummels' auf Anfrage der Bosse direkt zugestimmt haben. Die Verantwortlichen des FC Bayern hätten also offenbar kein Problem mit seinem Abgang, was durchaus kurios anmutet.

Mit der kolportierten Ablösesumme von 20 Millionen Euro würden sie nur gut die Hälfte des vor drei Jahren bezahlten Betrags einnehmen. Außerdem würden sie einen Stamminnenverteidiger der vergangenen Rückrunde verlieren und gleichzeitig den ärgsten Titelrivalen stärken. Und überhaupt: Wer weiß, wie schnell sich die beiden neuen Franzosen einfinden? Und wann Boateng wieder Lust verspürt? Bei Hummels wissen sie dagegen, was sie haben.

Aus Sicht des FC Bayern würde ein Verkauf Boatengs ins Ausland mehr Sinn ergeben, als ein Wechsel Hummels nach Dortmund.

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