FC Bayern - Pro und Contra zu den Aussagen des Neuer-Beraters: War es der richtige Schritt?

Von Nino Duit, Felix Götz
Manuel Neuers Berater hat mit seinen Aussagen zum FC Bayern für Wirbel gesorgt.
© getty

Manuel Neuers Berater Thomas Kroth hat in einem Interview mit der SZ die Konkurrenzfähigkeit des FC Bayern München und damit verbunden auch die Zukunft seines Klienten beim deutschen Rekordmeister in Frage gestellt. War das der richtige Schritt? Ein Pro-und-Contra von den Redakteuren Nino Duit und Felix Götz.

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PRO: Darum waren die Aussagen der richtige Schritt

von Nino Duit

Zum Gründungsmythos des modernen FC Bayern gehört neben der Ankunft des dickköpfigen Niederländers Louis van Gaal im Sommer 2009 natürlich auch das legendäre Interview des kindsköpfigen Münchners Philipp Lahm im Herbst 2009. Der SZ sagte er damals ohne vorherige Rücksprache mit seinem Arbeitgeber, dass er bei diesem eine erkennbare Philosophie vermisse.

Dreieinhalb Jahre später (der dickköpfige Niederländer war schon wieder weg, der kindsköpfige Münchner aber noch da) hatte der FC Bayern die Champions League gewonnen. Ob Lahms Interview tatsächlich ein Umdenken im Klub auslöste, sei dahin gestellt. Aber getätigt wurde es - und nachher gab es sowohl eine erkennbare Philosophie als auch Erfolg. Und damit zu Manuel Neuer.

Dessen Berater Thomas Kroth erklärte am Freitagabend in der SZ, dass der "Münchner Kader aktuell noch nicht entsprechend - also konkurrenzfähig - aufgestellt ist, um auch die Ziele von Manuel ernsthaft anzugehen". Womit er natürlich recht hat, genau wie Lahm 2009 recht hatte.

Nach den Abgängen einiger erfahrener und weltklasseerprobter Spieler braucht der FC Bayern dringend Verstärkungen, will er weiterhin mit Europas Top-Vereinen mithalten. Und das ist es, was Neuer will und erstmals seit seiner Ankunft in München offenbar in Gefahr sieht. Kein Wunder, der FC Bayern befindet sich aktuell wohl in der schwierigsten Situation seit dem Jahr 2009, seit Lahms Interview.

Neuer ist Lahms Nachfolger als Kapitän des FC Bayern und sollte als solcher das langfristige Wohl seines Vereins beachten. Er muss falsche Entwicklungen erkennen und darauf auch öffentlich aufmerksam machen, sollte er sich intern nur unzureichend gehört fühlen. Dabei ist es vollkommen egal, ob Neuer seine Sorgen persönlich ausspricht oder über seinen Berater als offizielles Sprachrohr.

Entscheidend ist die Botschaft im Namen des Spielers und die kam wie bei Lahm 2009 mehr als deutlich an. Ziel erreicht.

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