Ausführlicher äußerte sich Müller hingegen zur Vorbereitung des deutschen Rekordmeisters, zur Jugend-Debatte beim FCB und zur Niederlage im Supercup gegen Borussia Dortmund, die ihn "ziemlich geärgert" hat. SPOX und Goal waren vor Ort und haben alle Aussagen für Euch parat.
Thomas Müller über ...
... die Transfergerüchte um Leroy Sane: "Zu Transfers kann ich persönlich leider immer noch nichts sagen. Ich bin weder Mediziner noch Transferpolitiker. Es ist ja schon alles gemeldet, von perfekt bis geplatzt bis mittendrin, da weiß man nicht, wem man da glauben soll und wann."
... den kleinen FCB-Kader: "Ein Verein muss immer einen Spagat zwischen einem großen und einem kleinen Kader fahren. Wenn du einen großen Kader mit viel Qualität hast und es schaffst, wenige Verletzungen zu haben, hast du natürlich mehr Härtefälle und dadurch vielleicht etwas mehr Unruhe. Wenn du einen kleineren Kader und zu viele Verletzungen an den signifikanten Stellen hast - egal wie wir es machen, dann bekommt ihr (Journalisten; Anm. d. Red.) euer Futter."
Thomas Müller: Keine neue Situation für Kingsley Coman und Serge Gnabry
... die mitgereisten Nachwuchsspieler: "Die Jungs sind alle gut. Es geht in der Jugenddebatte beim FC Bayern nicht darum, dass keine guten Spieler nach oben kommen. Es ist aber so, dass wir in jedem Spiel drei Punkte holen müssen. Kein junger Spieler hat Zeit, mal reinzuschnuppern, ohne dass es relevant ist, wie das Ergebnis lautet. Das ist bei allen Top-10-Klubs in Europa so. Mein Paradebeispiel ist Kevin de Bruyne. Der ist vielleicht Top 10 weltweit und war mit 20 bei einem Topklub. Er hat erst nach zwei Ausleihen und einem Vereinswechsel seinen Durchbruch geschafft. Wenn sich einer mit dieser Qualität im Alter von 18, 19, 20 nicht bei einem Topklub durchsetzen kann: Wie soll es dann jemand schaffen, der mit der Entwicklung vielleicht etwas länger braucht?"
... Kingsley Coman und Serge Gnabry: "King und Serge standen letzte Saison schon im Wind und hatten Verantwortung. Ich denke nicht, dass sich für die beiden großartig etwas ändert. Beide wollen viele Spiele machen und fit durch die Saison kommen."
Thomas Müller: "In Dortmund will man immer gewinnen"
... seine Lieblingsposition: "Meine Stärken kommen sicherlich am besten auf einer Position im Mittelfeld zur Geltung. Da kann ich meine Mitspieler am besten aussehen lassen. Hinter den Spitzen hat für mich nie bedeutet, dass ich mich in einem Radius von zwei Metern bewege. Ich bin immer zwischen den Linien und wenn es gegen den Ball geht, auch ein bisschen weiter hinten zu finden."
... die Saisonvorbereitung: "Es geht jedes Jahr neu los. Man versucht, sich bestmöglich zu präparieren. Mit mannschaftstaktischen Dingen ist das sicherlich komplizierter als mit der Fitness, weil da die Rädchen ineinander greifen müssen. Wie man sich selbst fit macht, ist in der Wissenschaft ja relativ klar definiert. In der Branche herrscht mittlerweile ein ganz anderes Selbstverständnis. In den 90ern gab es ein oder zwei Physiotherapeuten für eine ganze Mannschaft, heute haben wir sechs oder sieben und die arbeiten trotzdem nicht auf Leerlauf. Ich weiß nicht, ob die Belastung im Vergleich zu früher zugenommen hat, aber das Spiel ist definitiv intensiver geworden und damit einhergehend die körperliche Vorbereitung. Man bindet sich nicht einfach die Schuhe, geht auf den Platz und legt los. Mobilität und Kraft stehen viel mehr im Vordergrund."
... die aktuelle Stimmung und die Niederlage im Supercup: "Unsere zweite Halbserie war sehr positiv und daraus gehen wir als Gruppe gestärkt hervor. Wir haben in der Vorbereitung das bisher auch ganz gut gemacht. Das Ergebnis gegen Dortmund hat uns und mich persönlich ziemlich geärgert. In Dortmund will man immer gerne gewinnen, vor allem, wenn es um den ersten Titel der Saison geht. Das Spiel war nicht das allerhöchste Niveau von beiden Mannschaften. Nichtsdestotrotz hatten wir es gut im Griff. Dortmund hat am Ende zwei Tore gemacht, wir haben unsere Chancen vergeben. Es war schon eine Enttäuschung für uns, aber bei den Spielen in den USA und beim Audi Cup haben wir gegen einige namhafte Gegner gut gespielt. Deshalb gehen wir selbstbewusst an die Saison heran."
Thomas Müller: "Wir sind in der Lage, mit einer Dreierkette zu spielen"
... das Thema Ernährung: "Ich hatte nie Anlaufschwierigkeiten nach dem Urlaub. Natürlich ist unser Buffet ein anderes als das vor zehn Jahren. Das zieht sich durch die deutsche Gesellschaft wie durch unsere Mannschaft. Es gibt Menschen und Spieler, die eventuelle Unverträglichkeiten und Ernährungspläne haben. Das Ziel lautet, leistungsfähiger zu sein. Natürlich spielen Begriffe wie Gluten oder Lactose auch bei uns eine Rolle."
... das Pokalspiel gegen Energie Cottbus: "Wir wollen ein ordentliches Auftaktspiel machen und mit der Souveränität weiterkommen, wie ich sie mir von Bayern München erwarte. Es geht vor allem um die Art und Weise."
... die Unterschiede zwischen Javi Martinez und Thiago auf der Sechser-Position: "Javi hat bei langen Bällen Vorteile. Im Spielaufbau mit Thiago herrscht eine andere Ballkontrolle, eine andere Qualität. Er hat da extreme Stärken. Wer dort besser aufgehoben ist, muss der Trainer entscheiden."
... eine mögliche Systemumstellung auf eine Dreierkette: "Wir sind in der Lage, mit einer Dreierkette zu spielen. Diese Flexibilität ist da, weil die Ausbildung der Spieler sehr gut ist. Da kann der Trainer reagieren. Es gehört aber nicht groß zu seinem Plan, die Systeme wild durchzumischen. Außer er erkennt Schwächen und ändert das System ab."