Kehrt Hummels zurück? Bleibt Boateng? Die Folgen des Süle-Schocks

Mats Hummels und Jerome Boateng geraten nach der Verletzung von Niklas Süle in den Fokus.
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Niklas Süles Ausfall und die Folgen für das DFB-Team

"Sein Ausfall", sagte Löw nach der Diagnose am Sonntag, "ist auch für uns schmerzlich und beeinträchtigt die Entwicklung unserer im Umbruch befindlichen jungen Mannschaft."

Süle sei das "Gesicht der jungen Spieler-Generation, der wir im Rahmen des Neuaufbaus viel Raum geben, er war ein Fixpunkt in unseren Planungen und hatte sowohl im Klub als auch bei uns seine regelmäßigen Einsätze." Worte, die nicht gerade vor Hoffnung strotzen. Löw weiß: Eine Teilnahme von Süle bei der Europameisterschaft im nächsten Sommer ist stark gefährdet.

Der 24-Jährige lässt sich zwar von Dr. Christian Fink, so etwas wie dem Guru unter den Kniespezialisten, behandeln, ist aber nicht zum ersten Mal schwer an seinem vorderen linken Kreuzband verletzt. 2014, damals noch im Trikot der TSG Hoffenheim, zog er sich dieselbe Verletzung an derselben Stelle zu.

"Je mehr Operationen am selben Knie vorgenommen werden, desto mehr Zeit nimmt natürlich auch die Rehabilitation in Anspruch", meinte der Sportmediziner Dr. Michael Lehnert im Gespräch mit SPOX und Goal. Bei einer Reruptur des Kreuzbandes sei sogar von bis zu einem Jahr statt dem üblichen halben Jahr Pause auszugehen. "Mindestens acht Monate" betrage die reguläre Ausfallzeit.

"So wie es ausschaut, ist die Saison für ihn beendet, auch die EM kann er ad acta legen", sagte Bayern-Präsident Uli Hoeneß am Montag.

Sollte es so kommen, wäre es ein herber Schlag für Löw. Ein noch herberer als für Kovac, weil der Bundestrainer im Gegensatz zu dem Bayern-Coach keinen Hernandez hat. Er hat Antonio Rüdiger, der seine Sache beim FC Chelsea seit über einem Jahr exzellent macht, zuletzt aber auch verletzungsbedingt passen musste und es so versäumte, weiter in die Leader-Rolle zu wachsen, die er bei den Blues schon einnimmt.

Viel Zeit bietet sich dem 26-Jährigen dazu nicht mehr. Gesetzt dürfte er so oder so sein. Fragt sich nur: Wer verteidigt in der Dreier- oder Viererkette künftig neben ihm? Während sich Emre Can (25) trotz seines frühen Platzverweises gegen Estland durchaus Sympathien bei Löw erspielte, enttäuschten Jonathan Tah (23) und Matthias Ginter (25) bei den vorherigen Länderspielen im September.

Niklas Stark (24) und Robin Koch (23) sind noch nicht erfahren genug, um einen Stammplatz bei einem großen Turnier einzunehmen. Eine sinnvolle Lösung des Problems wäre, den aussortierten Mats Hummels zurückzuholen. Damit würde sich Löw aber einen Fehler eingestehen. Ob er dazu bereit ist? Noch unklar. Bei den zurückliegenden Länderspielen, als ihm auch schon mehrere Akteure fehlten, sah er "keine Veranlassung", Hummels zu nominieren. Da hatte er aber auch noch seinen Abwehrchef.

DFB-Team: Restlicher Spielplan in der EM-Quali-Gruppe C

DatumHeimGast
16. November 2019DeutschlandWeißrussland
16. November 2019NordirlandNiederlande
19. November 2019DeutschlandNordirland
19. November 2019NiederlandeEstland
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