Dietmar Hopp hat sich am Tag nach den Anfeindungen durch die Fans des FC Bayern zu Wort gemeldet. Der Macher der TSG Hoffenheim kann sich die Attacken nicht erklären. Einen Dialog mit den Fans lehnt er ab.
"Wenn ich nur im Entferntesten wüsste, was diese Idioten von mir wollen, dann würde es mir leichter fallen, das zu verstehen. Ich kann mir nicht erklären, warum die mich so anfeinden. Das erinnert an ganz dunkle Zeiten", sagte Hopp bei Sport1.
Ihm gehe es den Umständen entsprechend gut, meinte der 79-Jährige weiter, allerdings sei eine neue Dimension erreicht. Kapitulieren wolle er vor den Menschen, die ihn so anfeinden, trotz allem nicht.
"Warum soll ich nicht mehr in mein Stadion gehen? Die Personen, die das anrichten, müssen dann halt weg bleiben. Ich warte jetzt gespannt ab, wie das alles ins Rollen kommt", sagte Hopp, der die anschließend gezeigte Solidarität ihm gegenüber als "große Hilfe" bezeichnete.
Mit den für die Angriffe verantwortlichen Fans in einen Dialog zu treten, kann er sich derweil nicht vorstellen. "Ein Gespräch mit diesen Personen will ich nicht, das ist sinnlos, die leben in einer anderen Welt. Mit denen will und kann ich gar nicht reden, ich wüsste gar nicht, was ich denen sagen soll", so Hopp.
Dietmar Hopp über Dialog mit den Fans: "Beleidigungen nahmen eher noch zu"
In einem Statement auf der TSG-Homepage bekräftigte Hopp am Sonntag, kein Gespräch mehr anzustreben: "Ich hatte im Jahr 2010 schon mal ein solches Gespräch, bei dem rein gar nichts herauskam, weil die Herren ihre vorgefertigte Meinung vertraten und sich nicht einen Millimeter bewegen wollten", sagte er.
Zwar habe es mit Dortmunder Vertretern einen Dialog gegeben, der laut Hopp aber nichts bewirkt habe - im Gegenteil, "die Beleidigungen nahmen eher noch zu", sagte er: "Deshalb ist das für mich keine Option mehr. Ich sehe keinen Sinn darin, mich mit Menschen auseinanderzusetzen, denen ich noch nie etwas getan habe, die mich seit Jahren grundlos massiv beleidigen und gar keinen Konsens wollen."
Derartige Beleidigungen solle man auch bei anderen Personen ahnden, betonte Hopp. Er wünsche sich, "dass nicht nur kraftvoll und solidarisch gehandelt wird, wenn ich beleidigt werde. Beleidigungen gegen jeden Menschen sind zu verurteilen, egal wo und in welcher Form"