In den vergangenen Monaten kursierten immer wieder Gerüchte, wonach der FC Barcelona seinem früheren Jugendspieler eine Rückkehr in die Heimat schmackhaft machen könnte. Ein Comeback von Thiago im Camp Nou ist jedoch ausgeschlossen. Die Katalanen erwägen nach Informationen von SPOX und Goal erst recht in ihrer aktuellen Situation nicht, sich ernsthaft um den 28-Jährigen zu bemühen.
Zum einen haben sich die finanziellen Probleme des Klubs durch die Corona-Krise empfindlich verschärft, zum anderen liegen die Transfer-Prioritäten auf anderen Positionen. Vorrang hat die Verpflichtung von mindestens einem Offensivspieler wie Neymar (Paris Saint-Germain) oder Lautaro Martinez (Inter Mailand).
Außerdem könnte noch in der Defensive nachgerüstet werden, sollten auf das Abstellgleis geratene Akteure wie Samuel Umtiti, Ivan Rakitic oder Arturo Vidal gewinnbringend verkauft werden. Arthur Melo, den Thiago im zentralen Mittelfeld der Blaugrana theoretisch hätte ersetzen können, zählt hingegen nicht zu den Verkaufskandidaten.
Rückkehr zu Barca ausgeschlossen - auch ManCity keine Option
Ignasi Oliva Gispert, der als Korrespondent für Goal in Spanien täglich über die Geschehnisse bei Barca berichtet, beziffert die Chancen auf eine Thiago-Rückkehr auf "null Prozent". Seine Erklärung: "Der Klub hat weder Geld noch Bedarf für diesen Transfer. Intern hat man sich in diesem Jahr überhaupt nicht mit der Personalie beschäftigt. Eine Thiago-Rückkehr könnte nur ein Thema werden, wenn sich der Spieler anbieten und auf Gehalt verzichten würde. Das wird einer wie er, der sich im besten Fußballer-Alter befindet, unter keinen Umständen machen."
Darüber hinaus ist ein Wechsel von Thiago zu Manchester City und seinem alten Förderer Pep Guardiola durch den Ausschluss des englischen Meisters aus der Champions League automatisch vom Tisch. Der Henkelpott ist sein großes Ziel, nach dem Triumph im Jahr 2011 mit Barca will er ihn endlich auch als Führungsspieler gewinnen. In München sieht er nach einem für ihn frustrierenden Jahr 2019 mit dem ängstlichen Auftritt im Achtelfinale gegen den FC Liverpool mittlerweile wieder gute Chancen darauf.
Thiago wil unbedingt die Champions League gewinnen
Den größten Anteil daran hat der vom Co-Trainer zum Chefcoach beförderte Hansi Flick, unter dem sich die Mannschaft auch international wieder als starke Einheit präsentiert. "In dieser Gesamtkonstellation und auch weil der Trainer verlängert hat, habe ich das Gefühl: Ich will bei diesem Projekt dabeibleiben", sagte Thomas Müller, der zu Beginn der Woche seinen Vertrag bis 2023 verlängerte.
Wie Müller blühte auch Thiago trotz anfänglicher Schwierigkeiten unter Flick auf und zählte bis zur Unterbrechung der Saison im März zu den unangefochtenen Leistungsträgern. Davon abgesehen fühlt sich der Spanier mit seiner Familie in München wohl und sieht keine Notwendigkeit, ein neues Land kennen zu lernen. Eine Vertragsverlängerung wäre also nicht nur aufgrund von mangelnden Alternativen die logische Schlussfolgerung. Der kicker berichtet, dass nur noch Details mit dem Mittelfelddirigenten zu klären seien. Thiago und sein Umfeld hüllen sich wie seit Wochen in Schweigen, wenn Fragen zu seiner sportlichen Zukunft aufkommen. Noch.