Als Nachwuchsspieler durfte Scholl unter dem damaligen Trainer Pep Guardiola bei den Bayern-Profis mittrainieren und stand 2014/15 mit 18 sogar zweimal im Bundesliga-Kader, zum Durchbruch reichte es aber nicht. Guardiola habe zu ihm gesagt: "Lucas, du kannst fußballerisch alles, aber du musst deinen Kopf ändern", verriet der mittlerweile 23-jährige Mittelfeldspieler der Sport Bild. Er habe jedoch "überhaupt nicht verstanden, was er von mir wollte."
Die Reife habe ihm seinerzeit noch gefehlt, gab Scholl zu. Im Tagesgeschäft bei der U19 des Rekordmeisters habe er es nach den ersten Erfahrungen bei der ersten Mannschaft schleifen lassen: "Dort war alles viel langsamer. Ich habe mich dann nicht mehr angestrengt. Ein Fehler."
Lucas Scholl will sich in Garching wieder für den Profifußball empfehlen
Ein Spiel für Bayerns Profis absolvierte Scholl nie, bei der zweiten Mannschaft kam er zu insgesamt 23 Einsätzen. 2017 wechselte er ob mangelnder Perspektive zum Nordost-Regionalligisten Wacker Nordhausen, blieb dort bis Anfang dieses Jahres: "Am Ende hat man mir dort kein Gehalt mehr gezahlt, da musste ich weg", erklärte er.
Seit Ende Januar steht er bei Garching unter Vertrag, wo er sich eigentlich wieder für höhere Aufgaben empfehlen wollte: "Ich bin im Winter extra zu Garching gewechselt, um Spielpraxis zu sammeln und mich wieder für den Profifußball anzubieten. Nun herrscht Corona-Pause und ich hänge in der Regionalliga fest." Ohnehin sei es schwieriger, "aus der Regionalliga herauszukommen als reinzukommen."
Wegen der Corona-Pause konnte Scholl für Garching bislang erst ein Pflichtspiel bestreiten. Anfang März durfte er beim 0:0 gegen die Zweitvertretung von Greuther Fürth 20 Minuten als Joker ran.