Mit Blick auf die internationale Konkurrenz werde es nun "definitiv immer anspruchsvoller, den Weg, den der FC Bayern seit Jahrzehnten geht, fortzusetzen", sagte Hainer: "Sieht man sich einige Transfers der vergangenen Wochen an, kann man schon ins Grübeln kommen, wie das alles vonstatten geht."
Die Bayern würden aber laut Hainer "alles tun", damit es in Europa spannend bleibt. "Außerdem muss man immer erst sehen, ob elf Superstars eine Supermannschaft ergeben", betonte Hainer, auch wenn Paris St. Germain von den Namen "ungeheuer stark" besetzt sei.
Hainer versicherte, niemals die Wirtschaftlichkeit und Seriosität des Klubs "auf dem Altar des kurzfristigen sportlichen Überbietungswettkampfes" zu opfern. Allerdings sei die Situation nun komplizierter, die Entscheidung bei diesem "Spiel ohne Grenzen" liege letztlich bei den Mitgliedern.
Auch im Vertragspoker mit den beiden Nationalspielern Joshua Kimmich und Leon Goretzka wolle Hainer nicht über das Limit gehen. Die beiden Leistungsträger würden "mit Sicherheit nicht um jeden Preis" gehalten werden. "Die Spieler wissen, was sie am FC Bayern haben, auch hier wird sehr gut bezahlt, jeder bekommt sein Gehalt. Und sie können bei uns Titel gewinnen, auch in Zukunft", sagte Hainer.
Kimmich soll kurz vor einer Vertragsverlängerung bis 2025 stehen. Die Gespräche mit Goretzka, dessen Arbeitspapier im kommenden Sommer ausläuft, sollen sich schwierig gestalten, laut Bild wurden die Gespräche aber wieder aufgenommen.
Hainer: "Von Luxusteuer überhaupt nicht überzeugt"
Zudem sprach der 67-Jährige über eine, für alle Vereine verbindliche, Gehaltsobergrenze im Profifußball. Die Verbände und die Klubvereinigung ECA müssten jetzt Regeln beschließen, "die die wirtschaftliche Stabilität der Vereine sichern - ob es nun Gehaltsobergrenzen sind oder die Deckelung der Beraterhonorare", so Hainer.
In den US-Sportarten sowie im europäischen Basketball würde es solche Limits geben. Für Hainer wären Gehaltsausgaben von maximal 55 Prozent der Einnahmen "sehr vernünftig". Dieser Ansatz, "die Ausgaben als Prozentsatz der Einnahmen zu definieren, ist sehr sinnvoll, ein sogenannter Soft Cap", betonte Hainer.
Von den Plänen der Europäischen Fußball-Union (UEFA), bei Verstößen der Klubs eine Luxussteuer einzuführen, hält Hainer wenig. "Von dieser Luxussteuer bin ich überhaupt nicht überzeugt", sagte er: "Bei Verstößen zahlt ein Verein 100 Millionen Euro Luxussteuer, die unter den anderen Klubs aufgeteilt werden. Dieses Geld hilft denen nicht entscheidend weiter und schmerzt die Geldgiganten nicht wirklich."