FC Bayern - Drei Erkenntnisse zum Sieg gegen Hoffenheim: Wenn sogar der Zweitliga-Neuzugang funktioniert

Omar Richards (r.) lieferte ein gutes Bundesliga-Startelfdebüt für den FC Bayern ab.
© imago images / Michael Weber

Der FC Bayern bleibt weiter in der Erfolgsspur. Beim 4:0 gegen die TSG Hoffenheim zeigt sich einmal mehr, wie stark Julian Nagelsmanns Kader auch in der Breite ist. Drei Erkenntnisse zum Spiel.

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1. Gala ohne Gala-Leistung: Bayerns Offensive bleibt brutal

Die Leistung des FC Bayern war im Vergleich zu den vergangenen Auftritten eher glanzlos, gerade in Hälfte zwei schaltete der Rekordmeister in den Verwaltungsmodus und presste auch nicht mehr so hoch und konsequent wie zuletzt.

Als alles nach einem souveränen 2:0-Arbeitssieg aussah, schraubten die eingewechselten Eric Maxim Choupo-Moting und Kingsley Coman das Ergebnis in den letzten zehn Minuten aber noch weiter in die Höhe.

Es waren zwei Tore, die zum einen die dürftige, weil in allen Belangen unkonzentrierte und uninspirierte Performance der Hoffenheimer abrundeten, zum anderen aber auch die brutale individuelle Qualität der Bayern unter Beweis stellten. Hätte Robert Lewandowski nicht zweimal den Hoffenheimer Keeper Oliver Baumann angeschossen und kurz vor Schluss den besser postierten Corentin Tolisso eingesetzt, es wäre problemlos ein 6:0 oder 7:0 drin gewesen.

Die Offensivpower der Bayern sucht deutschlandweit ihresgleichen - erst recht seit dem Ausfall von Borussia Dortmunds Top-Torjäger Erling Haaland, der in puncto Qualität und Coolness im Abschluss noch mit den Angreifern des FCB mithalten kann.

2. Die Reinrotierten überzeugen - auch Omar Richards

Der in seinem Hightech-Homeoffice gefangene Nagelsmann tat das, was er in den vergangenen Wochen trotz des straffen Spielplans eher seltener getan hatte: Er gab Dauerbrenner Leroy Sane eine Pause. Dessen Ersatz Jamal Musiala erwies sich erwartungsgemäß als starke Alternative, insbesondere in Hälfte eins überzeugte der 18-Jährige mit einigen gelungenen Dribblings und Pässen.

So bereitete Musiala das 1:0 durch Serge Gnabry vor und brachte alle 20 Pässe in der gegnerischen Hälfte an den eigenen Mitspieler. Hinzu kam eine Zweikampfquote von 72 Prozent bei 25 Zweikämpfen - nur Benjamin Pavard (72,7 Prozent) und Joshua Kimmich (73,3) übertrafen Musiala in dieser Statistik.

Neben dem Offensiv-Allrounder betrieb auch Omar Richards auf der linken Abwehrseite des FCB Werbung in eigener Sache. Der ablösefreie Neuzugang vom englischen Zweitligisten FC Reading mag zwar kein Vergleich zu Stammlinksverteidiger Alphonso Davies sein, präsentierte sich in seinem ersten Startelfeinsatz in der Bundesliga aber sehr agil im Zweikampf und schaltete sich häufig mit ins Offensivspiel ein.

"Ich habe heute jede Minute genossen", verriet der 23-Jährige nach der Partie. Macht er so weiter, dürften in nächster Zeit noch einige weitere Minuten hinzukommen. Davies wird im Pokalspiel gegen Borussia Mönchengladbach (Mittwoch, 20.45 Uhr im Liveticker) aber wieder zurückerwartet.

3. Der Coman, den der FC Bayern braucht

Kaum Einsatzzeiten bei der EM, ständige Berichte über seinen möglichen Abschied aus München wegen zu hoher Gehaltsforderungen, dazu der operative Eingriff an seinem Herzen: Hinter Kingsley Coman liegen einige schwierige Monate ohne sportliche Positiv-Schlagzeilen.

Mittlerweile kann sich der 25-Jährige wieder vollumfänglich auf seinen Beruf konzentrieren. Und das tut sowohl ihm selbst als auch den Bayern gut, wie zunächst seine überragende Vorstellung in Lissabon zeigte und nun auch sein etwa 20-minütiger Auftritt gegen Hoffenheim.

Coman markierte mit seinem ersten Saisontor den Schlusspunkt eines aus Bayern-Sicht gelungenen Nachmittags. Nagelsmanns Assistent Dino Toppmöller lobte den Franzosen im Anschluss explizit: "Wir sind alle froh, dass King zurück ist und gute Leistungen zeigt. Er hat gut trainiert und gezeigt, dass er in der Startelf stehen will." Mit Sane, Gnabry und Musiala hat er drei starke Konkurrenten. In dieser Verfassung ist er aber immer eine Option für die Startelf.

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