So richtig ging sein Stern bei der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien auf, als er mit dem krassen Außenseiter Costa Rica zuerst die Gruppe mit den großen Namen Uruguay, England und Italien sensationell als Erster abschloss und er für den größten Erfolg des zentralamerikanischen Staates sorgte, indem er gegen Griechenland im Elfmeterschießen den entscheidenden Versuch von Theofanis Gekas parierte und Los Ticos ins Viertelfinale führte.
Die Rede ist von Keylor Navas, der in der Runde der letzten Acht dann auch den späteren Finalisten Niederlande zur Verzweiflung brachte, zum Spieler des Spiels gekürt wurde und sich erst im Elfmeterschießen geschlagen geben musste.
Kein Wunder, dass es im Anschluss großes Interesse am Schlussmann von UD Levante gab. Und die Klubs wurden im Verlauf des Turniers immer namhafter. Zuerst wurden Vereine wie Benfica oder FC Porto in den Ring geworfen, später wurde auch Atletico Madrid genannt.
Vizepräsident verkündet: Keylor Navas wechselt zum FC Bayern
Doch plötzlich verkündete Levantes Vizepräsident Tomas Perez einen Wechsel von Navas in die Bundesliga - und zwar zum FC Bayern München!
"Er wird zu einem der besten Teams in Europa gehen, wird es genießen, dort zu spielen und zu einer harten Konkurrenz für Manuel Neuer", so Perez damals gegenüber Teletica Deportes . "Ich freue mich für ihn, weil ich denke, dass er es als Person und Spieler verdient hat. Er hat ein phänomenales Jahr hinter sich."
Auf den ersten Blick ergab der Wechsel natürlich keinen Sinn. Neuer war seit seinem Transfer an die Isar unumstritten, galt bei vielen Fans und Experten jahrelang als der beste Torhüter weltweit. Trotz der Bestätigung aus Spanien kam der Wechsel bekanntlich letzten Endes nicht zustande, doch das Interesse scheint dennoch konkret gewesen zu sein.
Als der Sport-Informations-Dienst damals nämlich beim deutschen Rekordmeister nachhakte, was an den Aussagen denn dran sei, antwortete der damalige Mediendirektor Markus Hörwick vielsagend, dass Navas "ein sehr interessanter Spieler" sei, eine Verpflichtung allerdings "nicht bevorstehe".
Kurze Zeit später schlug Real Madrid zu und überwies zehn Millionen Euro Ablöse für den heute 35-Jährigen. Es sollte nicht seine schlechteste Wahl werden. Im ersten Jahr musste er sich zwar noch mit der Rolle als Nummer zwei hinter Iker Casillas begnügen, anschließend wurde er aber Stammspieler und holte mit den Königlichen dreimal hintereinander den Titel in der Champions League.
Keylor Navas verlässt Real Madrid wegen Thibaut Courtois
Im Sommer 2018 wurde ihm Thibaut Courtois vor die Nase gesetzt, doch er blieb noch ein Jahr in Madrid. Als Zinedine Zidane im Frühjahr 2019 auf die Trainerbank zurückkehrte, beorderte er Navas sogar noch einige Spiele für den schwächelnden Courtois zwischen die Pfosten. Im darauffolgenden Sommer sollte das Kapitel Real für den Publikumsliebling dennoch beendet sein, zu groß war das Investment in Courtois.
Also zog der 100-fache Nationalspieler weiter. Paris Saint-Germain sollte seine neue Aufgabe heißen. Dort hatte er bereits in seinem ersten Jahr die ganz große Chance auf den vierten Henkelpott, aufgrund der bereits feststehenden Titel in den beiden nationalen Wettbewerben hätte PSGs erster Königsklassen-Titel sogar das Triple bedeutet.
Doch es sollte anders kommen: Navas stand zwar 90 Minuten im Pariser Kasten, das Endspiel aber ging mit 0:1 verloren - ausgerechnet gegen seinen Fast-Ex-Klub: die Bayern.