Der frühere Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge sieht die Leistung von Bayern München trotz des Erfolges im Klassiker bei Borussia Dortmund (3:2) kritisch. Außerdem stichelte er gegen Mats Hummels und sprach über Erling Haaland.
"Die Abwehr ist die große Aufgabe von Julian (Nagelsmann) in den nächsten Wochen, Monaten. Die Abwehr müsste etwas strukturierter und geordneter Fußball spielen", sagte der 66-Jährige bei Bild TV.
Die Spieler seien "körperlich alle topfit, sie sind auch zum Teil schnell. Der Fußball könnte aber etwas strukturierter sein", ergänzte Rummenigge.
Grundsätzlich war jedoch auch beim ehemaligen Weltklasse-Stürmer die Freude über den Erfolg groß. "Diese drei Punkte heute waren wie ein Booster", sagte er: "Dreifache Impfung, drei Punkte - die taten natürlich dem Klub und allen Verantwortlichen gut." Die strittige Elfmeter-Entscheidung, die den Bayern den Sieg brachte, verteidigte er: "Wenn man wirklich unparteiisch ist, und das muss ja der Schiedsrichter sein, ist dieser Elfmeter durchaus berechtigt."
Verursacht hatte den Strafstoß der frühere Münchner Mats Hummels mit einem Handspiel. Rummenigge konnte sich eine Stichelei in Richtung des BVB-Abwehrchefs nicht verkneifen. "Es ist bekannt, dass Mats Probleme hat, wenn er in Laufduelle gehen muss - das ist dem Alter geschuldet", sagte er.
"Wenn das Spiel auf ihn zukommt und er in der Box steht, dann ist er noch gut", führte Rummenigge aus: "Beim 1:1 sieht er schlecht aus, das ist klar. Beim zweiten Tor kann er nichts dafür, dass er angeschossen wird. Beim dritten galt: Wenn du schon kein Glück hast, kommt auch noch Pech dazu."
Ähnlich äußerte sich bei Bild TV Dieter Hoeneß. "Es wird jetzt nicht mehr besser, das ist auch biologisch bedingt", sagte er am Sonntag über Hummels. "Gestern ist er ein bisschen zu schlecht weggekommen. Das waren unglückliche Situationen. Aber man muss feststellen, dass Mats' beste Zeit vorbei ist."
Rummenigge hofft auf Haaland-Verbleib
Den Platzverweis von BVB-Trainer Marco Rose, der den Schiedsrichter Felix Zwayer nach dessen umstrittener Elfmeter-Entscheidung lautstark kritisiert hatte und deshalb die Gelb-Rote Karte gesehen hatte, kommentierte Rummenigge ebenfalls. "Das Pech für Herrn Rose war, dass er schon Gelb hatte. Manchmal geht einem einfach der Gaul durch. Man darf nicht vergessen, wie stark diese Trainer unter Strom stehen. Er wird drüber hinwegkommen."
Zudem hofft er auf einen Verbleib von Dortmunds Stürmer Erling Haaland, der nach der Saison eine Ausstiegsklausel besitzt und bei zahlreichen europäischen Spitzenteams auf dem Zettel steht.
"Mein ehemaliger Kollege Aki Watze rechnet sich gute Chancen aus, ihn zu halten. Ich kann ihm da nur die Daumen drücken, dass er das schafft", erklärte Rummenigge und führte aus: "Welche große Attraktionen haben wir denn sonst noch in der Bundesliga? So viele haben wir nicht von der Qualität. Haaland natürlich - und Lewandowski. Es sind diese Spieler, weswegen die Zuschauer in die Stadien kommen und den Fernseher anmachen."