FC Bayern München - Julian Nagelsmann: "Ich schäme mich bei Niederlagen"

Von Filip Knopp
Julian Nagelsmann führt die Bundesliga-Tabelle mit dem FC Bayern München an.
© getty

Julian Nagelsmann kann mit verlorenen Pflichtspielen offenbar schwierig umgehen. Der Trainer des FC Bayern München verspürt in dem Fall nach eigener Aussage sogar ein Gefühl der Scham.

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"Wenn wir ein Spiel verlieren, ist bei mir schämen das richtige Wort. Ja, ich schäme mich dann", hat der 34-Jährige im Vereinsmagazin 51 gestanden. Ihn umtreiben nach Niederlagen einige Fragen. "War die Vorbereitung gut genug, war der Plan gut genug? Es ist ein wirklich unangenehmes Gefühl", so Nagelsmann.

Als Coach des FC Bayern München musste er sich mit seiner Mannschaft in bislang vier Partien geschlagen geben: dreimal in der Bundesliga, dazu gab es das denkwürdige 0:5 im DFB-Pokal gegen Borussia Mönchengladbach, bei dem Nagelsmann aufgrund einer Coronavirus-Infektion vor Ort allerdings nicht dabei war.

Pleiten würden ihn "zwei oder drei Tage" lang belasten. Schwer und gleichzeitig erforderlich sei es, "dass du auch nach einer Niederlage immer optimistisch bleiben musst. Du musst dich vor dein Team stellen - weil du der bist, der die Lösungen haben muss. Die Spieler sollten nicht spüren, dass du traurig oder wütend bist oder dass du dich schämst".

Nagelsmann: "Wichtig, dass du da die richtigen Worte findest"

Von Bedeutung sei auch, gegenüber den Profis gleich die passende Ansprache auf den Weg zu geben. "Was werden gleich die ersten Worte an die Mannschaft sein? Es ist wichtig, dass du da die richtigen Worte findest. Nach einem Spiel bist du allein, weil du es möchtest", sagte Nagelsmann.

Kurios: Den Übungsleiter verfolgen Begegnungen sogar bis in den Schlaf hinein. "Manchmal, wenn ich nach einem Spiel schlafe, rufe ich die Namen meiner Spieler. Das hat mir meine Frau mal erzählt. Manchmal wacht sie davon in der Nacht auf", verriet Nagelsmann.

Außerdem wünscht sich Nagelsmann bereits seit "zehn Jahren" eine Regeländerung im Fußballgeschäft. Dabei bezog er sich auf die Auszeiten, die man aus dem Basketball kennt.

"Es wäre super", sagte er: "Ich bin sicher, dass sich die Qualität der Spiele noch einmal steigern würde, weil die Trainer durch den größeren Einfluss in solchen Time-outs mehr bewirken könnten."

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