Ein Großteil der Mannschaft des FC Bayern München ist nach der Niederlage gegen den FSV Mainz 05 am Samstag zu einem Kurzurlaub auf die Partyinsel Ibiza aufgebrochen. Vereinslegende Lothar Matthäus und Hertha-Trainer Felix Magath übten Kritik, Sportvorstand Hasan Saliahmidzic lobte die Initiative.
Laut der Bild nehmen bis auf Manuel Neuer, Kingsley Coman, Sven Ulreich, Thomas Müller, Dayot Upamecano und Bouna Sarr alle Spieler an dem Urlaub teil. Der Trip sei von Vorstandschef Oliver Kahn und Sportchef Hasan Salihamidzic abgesegnet worden.
"Das passt gar nicht, vor allem nach so einem Spiel. Wenn sie gestern gewonnen hätten, würde ich sagen: bleibt drei Tage auf Ibiza", sagte TV-Experte Matthäus in der Sendung Sky 90.
Der frischgebackene Deutsche Meister FC Bayern verlor am Samstag beim FSV Mainz 05 nach einer über weite Strecken blutleeren Vorstellung mit 1:3. "Nach diesem Spiel geht das schonmal gar nicht! Nicht nur wegen den Spielern, auch wegen der Außendarstellung des FC Bayern", sagte Matthäus. "Die Bayern-Fans ärgern sich und dann fahren die Spieler in den Urlaub."
Von Trainer Julian Nagelsmann hätte sich Matthäus in diesem Zusammenhang ein hartes Durchgreifen gewünscht. "Die freien Tage werden gestrichen nach so einem Spiel", sagte Matthäus.
Magath legt nach: "Käme mir nicht in den Sinn"
Ähnlich äußerte sich am Sonntag auch Felix Magath. Der Trainer von Hertha BSC hatte bereits am Samstag recht eindeutig über Wettbewerbsverzerrung bei der bloßen Ansicht des Bayern-Ergebnisses von Mainz gesprochen.
Gegenüber der Bild legte er nach: "Ich würde so etwas auf jeden Fall nicht erlauben, so etwas käme mir nicht in den Sinn. Einmal ist eine Meisterfeier ja verständlich, aber nicht drei Wochen lang."
Nagelsmann beklagte nach dem Mainz-Spiel mangelnde Leidenschaft seiner Spieler und kündigte an: "Wir sind an einem Punkt, an dem wir etwas verändern müssen." Den zuvor vereinbarten Sonderurlaub - trainingsfrei am Sonntag und Montag - tastete der Trainer jedoch nicht an.
gettyHasan Salihamidzic verteidigt Ibiza-Trip
Salihamidzic verteidigte den Trip unterdessen. "Vergangene Woche haben uns die Spieler darüber informiert, dass sie die beiden trainingsfreien Tage in der Gruppe auf Ibiza verbringen möchten. Wir haben das als Team-bildende Maßnahme akzeptiert", wird er bei Sport1 zitiert.
"Ich habe als Spieler gelernt, wie aus Niederlagen Stärke erwachsen kann. So eine gemeinschaftliche Aktion der Mannschaft kann hier eine wichtige Grundlage sein", fuhr der Sportvorstand fort. "Es ist völlig klar, dass sich unsere Spieler gegen Stuttgart voll einsetzen werden, um unseren Fans mit einem Sieg einen schönen Saisonabschluss als Meister im eigenen Stadion zu schenken."