FC Bayern München: Robert Lewandowski beim Trainingsauftakt? Fragen und Antworten zur Transfer-Saga

Von Justin Kraft
Der FC Bayern München erwartet den wechselwilligen Robert Lewandowski zum Trainingsauftakt. Welche Optionen haben beide Seiten jetzt?
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Der FC Bayern München befindet sich bereits in der Sommervorbereitung. Am Dienstag sollen auch die vielbelasteten Nationalspieler ins Training einsteigen. Darunter Robert Lewandowski, der den Klub eigentlich verlassen möchte. Das sind die wichtigsten Fragen und Antworten zur Transfer-Saga rund um den Weltfußballer, den FC Barcelona und die Bayern.

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Im Mai hat Robert Lewandowski dem FC Bayern München mitgeteilt, dass er den Klub verlassen möchte. Frühzeitig war klar, dass der FIFA-Weltfußballer zum FC Barcelona wechseln möchte.

Nach Informationen von SPOX und GOAL waren die Gründe für seinen Entschluss, dass er eine neue sportliche Herausforderung sucht, sich darüber hinaus aber auch nicht ausreichend wertgeschätzt fühlte.

Seitdem ist viel passiert. SPOX und GOAL beantworten vor dem geplanten Trainingsauftakt des 33-Jährigen am Dienstag die wichtigsten Fragen nach den Optionen beider Parteien, den aktuellen Aussagen und dem neusten Stand mit dem FC Barcelona.

FC Bayern: Welche Optionen hat Robert Lewandowski zum Trainingsauftakt?

Im Umfeld des FC Bayern München wird gespannt darauf gewartet, ob und wenn ja mit welcher Laune Lewandowski beim Training des Rekordmeisters auftaucht. Schon im Mai baute der Angreifer Druck auf seinen Klub auf. In einem Podcast mit OnetSport sagte er beispielsweise: "Etwas ist in mir gestorben, ich will den FC Bayern verlassen für mehr Emotionen in meinem Leben."

Das frühe Zünden der ersten Eskalationsstufe nährt die Sorge, dass der Superstar zum Trainingsauftakt streiken könnte. Das könnte er auf unterschiedlichen Wegen tun. "Familiäre Gründe" oder gesundheitliche Probleme wurden von Spielern in der Vergangenheit häufig als Begründung vorgetäuscht. Auch ein ganz offensichtlicher Streik ohne Ausreden wäre eine Option. Mit Ousmane Dembele oder Philippe Coutinho gab es bereits prominente Beispiele, die sich zum FC Barcelona streikten.

Sollte er zum Training erscheinen, hätte er natürlich auch die Möglichkeit, seinen Wechsel durch sein Verhalten zu erzwingen. Ein unzufriedener Spieler sorgt für Unruhe - medial und in der Kabine. Gleichzeitig wird Lewandowski als Musterprofi angesehen. Ein solches Verhalten würde an diesem Status kratzen. Laut der Bild soll man sich beim FC Bayern unsicher sein, ob er tatsächlich zum Training erscheint. Sky berichtete kürzlich das Gegenteil: Der Klub erwarte, dass der Top-Stürmer mit dabei sei.

FC Bayern München, Sommerfahrplan: Termine in der Übersicht

DatumGegnerAustragungsortWettbewerb
Mittwoch, 20. JuliD.C. UnitedAudi Field, Washington D.C. (USA)Testspiel
Samstag, 23. JuliManchester CityLambeau Field, Green Bay (USA)Testspiel
Samstag, 30. JuliRB LeipzigRed Bull Arena, LeipzigSupercup, Finale
Mittwoch, 31. AugustViktoria KölnSportpark Höhenberg, KölnDFB-Pokal, 1. Runde

FC Bayern: Was kam zuletzt aus Robert Lewandowskis Umfeld?

Lewandowskis ehemaliger Agent Maik Barthel sagte der Bild vor einigen Tagen: "Ich traue es Robert zu, dass er nicht zum Training erscheint." Schon beim BVB sei 2013 ein Streik angedacht gewesen, man habe den Plan aber verworfen.

Mit Tomek Zawislak hat sich zuletzt aber auch ein Freund und Geschäftspartner Lewandowskis zu diesem Thema geäußert. "Ich weiß nicht, woher die Gerüchte über einen Streik kommen. So einen Gedanken gab es nie", sagte er der Bild: "Robert hat klargemacht, dass er gehen möchte und die Gespräche finden statt. Es sind immer noch verschiedene Szenarien möglich."

Ein weiterer ehemaliger Agent des Spielers ist Cezary Kucharski. Beim spanischen Radiosender Cadena SER sagte er: "Er muss Druck auf die Bayern ausüben, damit sie ihn aus dem Vertrag entlassen." Der Karriereplan seines Ex-Klienten sei schon immer gewesen, dass es von Deutschland nach Spanien und zum Ende der Karriere in die USA gehe.

Robert Lewandowski und seine Familie würden wohl gern nach Spanien wechseln. Bisher stellt sich der FC Bayern München aber quer.
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Robert Lewandowski und seine Familie würden wohl gern nach Spanien wechseln. Bisher stellt sich der FC Bayern München aber quer.

FC Bayern: Wie ist der Stand zwischen Robert Lewandowski und Barca?

Der FC Barcelona hat sich trotz finanzieller Schwierigkeiten immer wieder sehr offensiv im Rennen um Lewandowski positioniert. Bei der Vorstellung von Neuzugang Andreas Christensen sagte Präsident Joan Laporta beispielsweise, "dass wir ein Angebot gemacht haben und jetzt auf eine Antwort warten." Man wisse "die Bemühungen des Spielers zu schätzen."

Verschiedene Medien berichten aktuell davon, dass Barca eine Ablösesumme von rund 40 Millionen Euro geboten habe. Die Bayern sollen aber mindestens 50 Millionen Euro fordern. Außerdem poche der Deutsche Meister darauf, dass die Summe direkt überwiesen werde - ohne Boni oder andere Alternativen, mit denen sich die Katalanen entlasten könnten.

Zuletzt hatte der FC Barcelona beschlossen, dass Klub-Eigentum wie TV-Rechte oder Merchandising anteilig verkauft werde. Kürzlich sicherte sich ein US-amerikanisches Investmentunternehmen (Sixth-Street) bis 2047 zehn Prozent der LaLiga-TV-Rechte des Klubs. Das spülte 207,5 Millionen Euro in die Kassen.

Mehrere Medien berichteten darüber hinaus aber, dass Barca immer noch diverse Neuzugänge aus den vergangenen Jahren abbezahle. Auch wenn Lewandowski unbedingt nach Spanien will, so wurde zuletzt von einem Interesse aus Frankreich berichtet. Paris Saint-Germain soll ein Angebot in Erwägung ziehen, wie die L'Equipe berichtet hat.

FC Bayern: Was sagt der Klub zum Wechselwunsch von Robert Lewandowski?

Von den Verantwortlichen des FC Bayern kam in den letzten Wochen kein großes Update mehr. Im Mai und Juni betonten die Bosse mehrfach, dass Lewandowski seinen Vertrag bis 2023 erfüllen werde.

"Wir sind in der Verantwortung, dass der Klub so erfolgreich wie möglich ist", sagte Oliver Kahn bei der Vorstellung von Sadio Mane: "Lewandowski hat gezeigt, was er dazu beisteuern kann und hoffentlich auch beisteuern wird. Er hat Vertrag bis 2023. Mit allen anderen Dingen beschäftigen wir uns nicht."

Laut der Bild soll die "Basta"-Haltung des Vorstandsvorsitzenden aber gar nicht mehr so klar sein. Auch Hasan Salihamidzic beschäftige sich demnach mit dem Gedanken, Lewandowski abzugeben. Allerdings werbe Uli Hoeneß intern stark dafür, den Stürmer zu halten. Bei Millionentransfers entscheidet der 70-Jährige im Aufsichtsrat nach wie vor mit.

FC Bayern: Wie kann Robert Lewandowski ersetzt werden?

Ob Lewandowski die Bayern verlassen wird, hängt wohl auch davon ab, ob der Klub eine adäquate Alternative findet. Aktuell scheinen die Münchner aber erstmal Matthijs de Ligt von Juventus Turin verpflichten zu wollen. Der Innenverteidiger wird Lewandowski nicht ersetzen, vor allem aber würde dadurch einiges an Transferbudget verloren gehen.

Das könnte kostspielige Neuverpflichtungen für den Angriff ausschließen. Zumal mit Mane bereits ein Offensivspieler für viel Geld kam. Die meisten Gerüchte beziehen sich deshalb auf jüngere Talente. Gehandelt wurden unter anderem Jonathan David vom OSC Lille oder Hugo Ekitike von Stade Reimes.

Beide haben sich zuletzt in der Ligue 1 viel Aufmerksamkeit erarbeitet, was sie ebenfalls recht teuer macht. Auch am 17-jährigen Mathys Tel von Stade Rennes sollen die Münchner interessiert sein. Nach Informationen von SPOX und GOAL könnte Bayern-Trainer Julian Nagelsmann aber auch damit leben, wenn Mane die Rolle im Sturmzentrum übernimmt.

Gerüchte, dass Cristiano Ronaldo an die Isar wechseln könnte, bügelten die Bayern indes ab. Mit Harry Kane gibt es allerdings einen weiteren großen Namen, der auf der Liste stehen könnte. Laut kicker sei der Engländer eine Option für den Sommer 2023. Dann müsste Lewandowski seinen Vertrag wohl erfüllen.

FC Bayern: Leistungsdaten von Robert Lewandowski

SaisonSpieleToreTorvorlagen
2021/2246507
2020/2140489
2019/20475510
2018/19474013
2017/1848415
2016/1747439
2015/1651426
2014/15492513
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