FC Bayern München - Kommentar zum Sommer-Transfer: Es gibt drei Verlierer

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Kurz vor dem Rückrundenauftakt hat der FC Bayern München mit Yann Sommer doch noch einen Ersatz für den verletzten Stammkeeper Manuel Neuer verpflichtet. Während sich die direkt beteiligten Parteien als Sieger fühlen dürfen, gibt es auch drei Verlierer. Ein Kommentar.

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In erster Linie ist Yann Sommers Wechsel von Borussia Mönchengladbach zum FC Bayern München eine Win-Win-Win-Situation. Sommer kann mit seinen 34 Jahren ziemlich unverhofft um große Titel spielen. Der FC Bayern hat mit ihm bessere Chancen, sie zu gewinnen. Und Gladbach stellte sich auf der Torwartposition ohne finanzielle Einbußen zukunftsträchtiger auf.

Sommers Vertrag wäre im kommenden Sommer ausgelaufen, dann hätte er Gladbach ablösefrei verlassen können. Stattdessen kassiert die Borussia ein halbes Jahr vorher dem Vernehmen nach acht Millionen Euro plus mögliche Boni in Höhe von 1,5 Millionen und finanziert somit die Verpflichtung Jonas Omlins vom HSC Montpellier. Sommers fünf Jahre jüngerer Landsmanns unterschreibt einen langfristigen Vertrag.

Gladbach blieb in den wochenlangen Verhandlungen hart und nutzte die Notlage des Münchner Rivalen aus, der zunächst nur etwa die Hälfte zahlen wollte. Die nun vereinbarte Ablöse ist mit Blick auf Sommers Alter und Vertragslaufzeit zwar ungewöhnlich hoch. Für den FC Bayern dürften die paar Millionen mehr aber keine allzu große Rolle spielen. Speziell mit Blick auf auf die Summen, um die es in der Champions League geht.

Neben diesen Gewinnern gibt es beim Sommer-Deal aber auch Verlierer - und zwar drei Keeper des FC Bayern.

Sommer-Transfer: Manuel Neuer ist der große Verlierer

Der größte Verlierer ist Manuel Neuer, der seinen Klub erst in die nun doch noch gelöste Notlage gebracht hatte: Trotz schlechter Schnee-Bedingungen fuhr der 36-jährige Kapitän kurz vor Weihnachten abseits der Piste Ski, stürzte und brach sich dabei den Unterschenkel. Er fällt mindestens für den Rest der Saison aus, womöglich sogar noch länger.

Dass der FC Bayern mit Sommer einen derart hochkarätigen Ersatz verpflichtete, dürfte auch als Retourkutsche der Klubführung für Neuers durchaus unverantwortliches Verhalten gewertet werden. Sein neuer Rivale unterschrieb bis 2025. Als einer der besten Keeper der Bundesliga und Schweizer Nationaltorwart wird Sommer seinen Platz nach Neuers Genesung nicht freiwillig räumen. Es wird zu einem offenen Duell kommen.

Nach zehneinhalb Jahren ist Neuers Status als unumstrittene Nummer eins des FC Bayern somit dahin. Sollte er den Konkurrenzkampf mit Sommer in München verlieren, droht ihm auch bei der Heim-Europameisterschaft 2024 in Deutschland eine Reservistenrolle. Mit Kevin Trapp und Marc-André ter Stegen stehen hochkarätige Alternativen bereit.

FC Bayern: Auch Nübel und Ulreich sind Verlierer

Eigentlich sollte Neuer beim FC Bayern irgendwann von Alexander Nübel beerbt werden: Mit dieser Perspektive wechselte Nübel 2020 jedenfalls ablösefrei vom FC Schalke 04 nach München. Um Spielpraxis zu sammeln, parkte ihn der FC Bayern bis 2023 bei der AS Monaco. Nach Neuers Verletzung zogen die Münchner eine frühzeitige Rückholaktion in Erwägung.

Monaco wollte Nübel nicht abgeben, der mittlerweile 26-Jährige selbst zeigte sich von dieser Idee aber auch nicht sonderlich angetan. "Ich bin sehr zufrieden damit, mich hier weiterzuentwickeln", sagte er neulich. Indem er diese Chance nicht nutzte, dürfte Nübels Zukunft beim FC Bayern final verbaut sein. Sommer ist zwei Jahre jünger als Neuer, das Münchner Tor nun also mutmaßlich noch länger belegt.

Gut möglich, dass Nübel den FC Bayern im kommenden Sommer nach abgelaufener Monaco-Leihe trotz Vertrages bis 2025 final verlassen wird. Gehen könnte dann auch Neuers bisheriger Ersatzmann Sven Ulreich, dem die Münchener Verantwortungsträger die Rolle als Rückrunden-Stammkeeper nicht zutrauten. Auch der 34-Jährige ist ein Verlierer der Sommer-Verpflichtung.

Als langfristige Lösung nach Neuer und Sommer könnte beim FC Bayern unterdessen ein weiterer aktueller Bundesliga-Keeper in Frage kommen, Sommers Ersatzmann bei der Nationalmannschaft: Gregor Kobel (25) von Borussia Dortmund. Dritter Keeper der Schweiz ist aktuell übrigens ein gewisser Jonas Omlin.

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