FC Bayern - Transferkandidat Kim Min-Jae: Die große Verstärkung für die Abwehr

Von Daniel Buse
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Für einen vergleichsweise kleinen Betrag könnte der FC Bayern mit Kim Min-Jae einen starken Abwehrspieler holen. Die Münchner wären damit für mögliche Defensiv-Abgänge gut aufgestellt.

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Spätestens im Winter wird Bilanz gezogen: Wer war der beste Sommertransfer in den großen europäischen Ligen? Was normalerweise eine Frage ist, in der es Dutzende von Meinungen und damit auch von möglichen Antworten gibt, könnte in diesem Jahr eine klare Sache werden. Und diese klare Sache heißt Kim Min-Jae.

Um der beste Sommertransfer des Jahres zu werden, muss man natürlich erst einmal den Verein wechseln - und das ist bei Kim noch nicht geschehen. Mit der SSC Neapel sicherte sich der 26 Jahre alte Südkoreaner in der vergangenen Saison zum ersten Mal nach 33 Jahren wieder den Titel in der Serie A. Dabei überzeugte er als wuchtiger Klotz in der Abwehr mit erstaunlichen Fertigkeiten am Ball. Der Innenverteidiger spielte sich auf die Wunschlisten zahlreicher europäischer Top-Klubs - und die besten Karten auf eine Verpflichtung soll der FC Bayern München haben.

Kim Min-Jae: Ein Schnäppchen für 47 Millionen Euro

Ein offenes Geheimnis sind dabei die Konditionen, zu denen sich die Interessenten Kim sichern können: Am 1. Juli greift eine Klausel, die besagt, dass der Abwehrspieler Napoli für 47 Millionen Euro Ablöse verlassen kann. Zwei Wochen lang ist diese Klausel gültig - danach ist diese wohl einmalige Chance vorüber. Denn 47 Millionen Euro für einen Spieler seiner in der vergangenen Saison gezeigten Klasse sind ein echtes Schnäppchen auf dem aktuellen Transfermarkt.

In anderthalb Wochen ist damit das Tauziehen um Kim eröffnet - und es ist davon auszugehen, dass sich die Klubs bereits ausreichend mit dem Defensivmann beschäftigt haben. Laut Bild hat Thomas Tuchel, der Coach des FC Bayern, schon per FaceTime mit dem Südkoreaner gesprochen. Und die angeblichen Details des Angebots aus München veröffentlichte RMC: Für fünf Jahre soll Kim beim FCB unterschreiben und in jeder Saison 17 Millionen Euro verdienen.

Das Bayern-Interesse rührt auch aus der Tatsache, dass mit Lucas Hernández und Benjamin Pavard zwei Münchner, die in der Innenverteidigung spielen können, angeblich einen Abgang noch in diesem Sommer anstreben. Beide Franzosen stehen noch bis 2024 beim FCB unter Vertrag, der damit nur noch in der bald beginnenden Transferperiode die Gelegenheit hat, für das Duo eine ordentliche Ablösesumme zu kassieren, bevor ein ablösefreier Abgang droht. Hernández wird vor allem mit einem Wechsel zu PSG in Verbindung gebracht, bei Pavard sind es der FC Barcelona und Inter Mailand.

Doch wie schlägt sich Kim Min-Jae im Vergleich mit Hernández und Pavard? Was nicht nur die Bayern an ihm wohl begeistert, ist die Mischung aus defensiver Stabilität und Qualitäten im Spielaufbau. Kim ist in der Abwehr äußerst robust, gut in der Luft, schnell auf den Beinen und es ist sehr schwer für seine Gegenspieler, im Eins-gegen-Eins an ihm vorbeizukommen. Er ist beidfüßig stark, wurde deshalb von Trainer Luciano Spalletti in der Napoli-Dreierkette auf der linken Seite gebracht, obwohl er eigentlich als Rechtsfuß gilt.

Kim vs. Hernández vs. Pavard im Datenvergleich: Ausgewählte Statistiken

Statistik

Kim

Hernández

Pavard

Passquote (in %)

90,8

89,4

88,3

Erfolgreiche Kurzpässe (in %)

94,1

93,6

92,2

Erfolgreiche lange Pässe (in %)

72,5

63,6

67,1

gewonnene Defensivzweikämpfe im Eins-gegen-Eins (in %)

86,2

61,9

75,0

Pässe ins letzte Drittel (pro 90 Min.)

5,93

7,39

6,81

Vorstöße ins letzte Drittel (pro 90 Min.)

0,62

2,08

0,78

(Quelle: fbref.com, bei Lucas Hernández Daten aus der Saison 2021/22, da er in der abgelaufenen Saison aus Verletzungsgründen nur wenige Spiele gemacht hat)

Und mit dem Ball am Fuß glänzt Kim mit seinem Passspiel, das sowohl auf kurze als auch auf lange Distanz bei seinen Diagonalbällen überragend ist. Um sich die Kugel zu erobern, sticht er gerne aggressiv aus der hintersten Linie hervor, was in den seltenen Fällen, in denen seine Aktion dann keinen Ballgewinn oder gewonnenen Zweikampf bedeutet, einen mitspielenden Torwart - wie Bayerns Manuel Neuer - erfordert, der in diesem Fall hinter ihm aufräumen kann.

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Zweiter Napoli-Verteidiger für Thomas Tuchel?

Sollte Hernández oder Pavard den FC Bayern bald verlassen, dann wäre Kim Min-Jae aller Voraussicht nach ein mindestens gleichwertiger Ersatz in München, eher noch ein Upgrade. Dass man mit solchen Voraussagen allerdings immer ein wenig vorsichtig sein muss, weiß niemand besser als FCB-Trainer Thomas Tuchel. Denn genau der holte vor einem Jahr schon einmal einen wuchtigen Innenverteidiger aus Neapel, der dort geglänzt hatte: Er lotste Kalidou Koulibaly für 38 Millionen Euro zu seinem Ex-Klub Chelsea. Und in England war der Abwehrspieler mit dem Tempo in der Premier League zunächst überfordert. Koulibaly enttäuschte - und Tuchel musste schon früh in der für die Blues enttäuschenden Saison gehen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass es für Kim und Tuchel beim FC Bayern in der kommenden Spielzeit ähnlich läuft, falls der Südkoreaner nach München wechselt, dürfte deutlich geringer sein. Ob es dann aber tatsächlich für Kim zur Auszeichnung als bester Sommertransfer reicht, werden wir im Winter wissen.

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