Missratene Leihen und Entlassung des Vaters: Nick Salihamidzic vor unklarer Zukunft beim FC Bayern München

Nick Salihamidzic
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Nach zwei völlig missratenen Leihen fehlt Nick Salihamidzic im Trainingslager-Kader der Reserve. Unklar, wie es mit dem 20-jährigen Sohn des ehemaligen Sport-Vorstandes Hasan Salihamidzic beim FC Bayern München weitergeht.

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Zunächst zur positiven Nachricht: Nick Salihamidzic hat im Frühling sein Länderspieldebüt gefeiert. Ende März wurde er beim 2:0-Sieg der U21 von Bosnien und Herzegowina gegen die chinesischen Altersgenossen eingewechselt. Obwohl er in München geboren ist, besitzt er wegen der Herkunft seines Vaters auch den bosnischen Pass. Hasan Salihamidzic bestritt nach seiner Flucht vor dem Bürgerkrieg einst 43 Spiele für das frisch unabhängige Land.

Schon bei der darauffolgenden Länderspielphase im Juni fehlte Nick Salihamidzic bereits wieder im Aufgebot der bosnischen U21. Das Debüt alleine hat aber schon gereicht, dass er in der Rückrunde mehr Spiele für sein Land bestritten hat als für seinen Klub. Während der halbjährigen Leihe zum italienischen Zweitligisten Cosenza Calcio kam der Rechtsverteidiger nämlich keine einzige Sekunde zum Einsatz.

Von der Bank (oder der Tribüne) musste er mitansehen, wie seine Mannschaft im Tabellenkeller umherkrebste. Letztlich gelang über die Relegation gegen Brescia Calcio immerhin der Klassenerhalt. Zu einem festen Transfer kam es daraufhin erwartungsgemäß nicht. Salihamidzic kehrte nach München zurück, wo er noch bis 2025 unter Vertrag steht.

Nick Salihamidzic: Unklare Zukunft beim FC Bayern

Seine Zukunft beim FC Bayern ist aber völlig unklar: Für die Profimannschaft von Trainer Thomas Tuchel kommt er nicht in Frage, beim aktuellen Trainingslager der Reserve in Österreich fehlt er im Kader. Sein Vater wurde Ende Mai von seinem Amt als Sport-Vorstand entbunden, kurz darauf deutete Nick Salihamidzic auch einen eigenen Abschied an. "Schade, dass es so enden musste. Viel Glück an den Verein und an all die Fans in der Zukunft", schrieb er bei Twitter. "Wir verabschieden uns als Familie."

Salihamidzic war im Alter von zwölf Jahren zum FC Bayern gekommen und hatte anschließend die unterschiedlichen Nachwuchsmannschaften durchlaufen. Der Sprung zum Stammspieler in der viertklassigen Reserve gelang ihm aber nicht. Auch verletzungsbedingt absolvierte er 2021 nur zwei Pflichtspiele für die Zweitvertretung.

In Hoffnung auf mehr Spielpraxis wechselte Salihamidzic vor einem Jahr zum MLS-Klub Vancouver Whitecaps und kündigte bei Twitter durchaus ambitioniert an: "Halbes Jahr um fit zu werden, dann MLS." Tatsächlich reichte es aber nur zu fünf Einsätzen für Vancouvers Reserve, ehe die eigentlich bis zu diesem Sommer angedachte Leihe im Winter vorzeitig abgebrochen wurde.

Zustandegekommen war der Wechsel auch dank der guten Beziehungen zwischen den beiden Klubs. 2019 wechselte der damals 19-jährige Alphonso Davies von Vancouver nach München und avancierte mit einer Ablösesumme von zehn Millionen Euro zum teuersten Verkauf der Klubgeschichte.

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Vancouver-Boss Axel Schuster über die gescheiterte Leihe

Mit dem Kölner Axel Schuster, einst beim FSV Mainz 05 und dem FC Schalke 04 tätig, haben die Whitecaps mittlerweile einen deutschen Geschäftsführer. Die missratene Leihe von Salihamidzic habe an "ganz vielen Dingen gelegen, die unglücklich zusammen gekommen sind", verrät Schuster im Gespräch mit SPOX und GOAL.

"Weil wir nach Kalenderjahren spielen, kam er mitten in der Saison und noch dazu aus einer langen Verletzung. Bei seinen ersten Einsätzen hatte er Probleme mit der physischen Spielweise. Außerdem hat Nick unter der Distanz zur Familie gelitten. Er hat sich unglücklich gefühlt, war ein bisschen verloren. Als er sich noch mal verletzt hat, verließ ihn der Glaube, dass es noch funktionieren kann."

Abgesehen von der Cosenza-Offerte lagen Salihamidzic im Winter laut Schuster noch weitere Angebote vor, "weil er gut beraten ist und seine Familie ein großes Netzwerk hat". Der Wechsel nach Cosenza stellte sich bekanntlich als falsche Entscheidung heraus - nun hat Hasan Salihamidzic aber immerhin reichlich Zeit, um gemeinsam mit seinem Sohn die weiteren Karriereschritte zu planen.

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