FC Bayern: "Gieße jetzt kein weiteres Öl ins Feuer!" Thomas Tuchel spricht über Verhältnis zu Uli Hoeneß - und gibt Einblicke in Umgang mit Noussair Mazraoui

Von Tim Ursinus
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Vor dem Bundesligaspiel des FC Bayern München beim FSV Mainz 05 hat sich Trainer Thomas Tuchel zu seinem Verhältnis zu Klub-Patron Uli Hoeneß geäußert. Außerdem gab er Einblicke in den Umgang mit Noussair Mazraoui.

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"Ich habe das natürlich mitbekommen", sagte Tuchel am Sky-Mikrofon über die jüngsten Aussagen von Hoeneß: "Ich habe aber auch mitbekommen, was daraus gemacht wurde. Zum einen mir genau das anzuhören, was daraus gemacht wurde. Und zum anderen glaube ich zu wissen, wie er es gemeint hat."

Hoeneß hatte sich binnen weniger Tage öffentlich vom Rauswurf von Tuchels Vorgänger Julian Nagelsmann distanziert und die Aussagen des aktuellen Bayern-Trainers über das abgelaufene Transferfenster als "unklug" bezeichnet.

Einem Bericht der Sport Bild zufolge sollen Hoeneß' Spitzen in der Führungsetage des deutschen Rekordmeisters für Unverständnis gesorgt und das Verhältnis zu Tuchel mutmaßlich belastet haben.

Es sei aber "alles gut", erklärte Tuchel: "Wir sprechen regelmäßig miteinander, weil er oft an der Säbener Straße ist - und das zählt für mich mehr als das, was daraus gemacht wird. Das darf jetzt jeder für sich beurteilen, wie er möchte. Da gieße ich jetzt auch kein weiteres Öl ins Feuer. Es ist so, wie es ist."

Auf erneute Nachfrage führte Tuchel aus: "Wir sind direkt miteinander. Das ist das beste mit Uli. Wir treffen uns regelmäßig, weil er sehr oft da ist und regelmäßig den Weg rüber macht in die Trainerkabine. Das war auch gestern (am Freitag im Rahmen des Abschlusstrainings; Anm. d. Red.) so. Manchmal hat er etwas, das ihm nicht so gut gefällt und manchmal habe ich etwas." Es komme aber auch mal vor, dass beide Seiten zufrieden wären.

Uli Hoeneß, Thomas Tuchel
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Thomas Tuchel: Israel-Konflikt? "Nicht einmal mit Halbwissen ausgestattet"

Außerdem bezog Tuchel wie schon bei der Pressekonferenz vor dem Mainz-Spiel Stellung zu Rechtsverteidiger Noussair Mazraoui, der in den Sozialen Medien mit Pro-Palästina-Posts für Aufsehen gesorgt hatte. "Wir haben auf jeden Fall mit ihm gesprochen. Wir haben auch gestern kurz vor dem Training mit der Mannschaft gesprochen, aber wirklich nicht mehr so viel", sagte er.

Tuchel gestand, "in der Thematik nicht einmal mit Halbwissen ausgestattet" zu sein: "Es ist ein sehr komplexes, politisches Thema, das weit über den Sport hinausgeht. Trotzdem vertrauen wir der Kabine und glauben auch an den guten Geist in der Kabine. Die Kabine kann auch eine heilsame Wirkung haben und eine Vorbildwirkung, wie man damit umgeht."

Der FC Bayern habe weiterhin "Vertrauen in den Menschen Mazraoui", ergänzte Tuchel: "Und wenn Missverständnisse entstehen, hat man auch die Kapazitäten, sich zu entschuldigen. Das gehört alles dazu. Bis jetzt ist alles gut. Das (der Israel-Konflikt; Anm. d. Red.) wird uns sicher noch eine ganze Weile begleiten."

Am Freitag hatte der FC Bayern in einem Statement erklärt, dass es für Mazraoui keine Konsequenzen geben wird. Auch über einen Rauswurf war in den Medien spekuliert worden.

Gegen Mainz stand der Marokkaner dennoch nicht im Kader. Mazraoui laboriert derzeit an einer Verletzung, die er sich beim Länderspiel mit der marokkanischen Nationalmannschaft zugezogen hatte.

FC Bayern München: Die nächsten Pflichtspiele des FCB

DatumWettbewerbGegner
24. Oktober, 18.45 UhrChampions LeagueGalatasaray (A)
28. Oktober, 15.30 UhrBundesligaDarmstadt 98 (H)
1. November, 20.45 UhrDFB-Pokal1. FC Saarbrücken (A)
4. November, 18.30 UhrBundesligaBorussia Dortmund (A)
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