"Normal spricht man hinter verschlossenen Türen": Max Eberl verpasst Nagelsmann und Rangnick Seitenhieb - und äußert sich zur Tuchel-Verabschiedung

Von Christian Guinin
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Max Eberl hat nach dem 2:0-Sieg gegen den VfL Wolfsburg über die Trainersuche des FC Bayern München gesprochen. Dabei verteilte der Sportvorstand einen kleinen Seitenhieb in Richtung der ehemaligen Kandidaten Julian Nagelsmann und Ralf Rangnick. Außerdem sprach er über die Verabschiedung von Thomas Tuchel.

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"Es ärgert uns natürlich auch, dass das nicht so gelaufen ist, wie wir uns das vorgestellt haben", sagte Eberl über die stockende Suche nach einem Nachfolger für Tuchel. "Es wird sehr viel begleitet, nicht nur von den Medien, sondern mitunter von den Protagonisten selbst. Gerade unsere Gegenparteien haben sich teilweise sehr offensiv präsentiert."

Er selbst "kenne das ein bisschen anders. Normalerweise spricht man hinter verschlossenen Türen und einigt sich oder einigt sich nicht. Dann geht man auseinander. Dem ist nicht so und das macht es uns nicht leichter."

Die Worte des Bayern-Sportvorstandes dürften dabei als Seitenhieb in Richtung Nagelsmann und Rangnick gewertet werden. Beide galten nach der Absage von Xabi Alonso als Favoriten auf den FCB-Trainerposten, äußerten sich aber im Zuge der Verhandlungen - in Nagelsmanns Fall über dessen Berater Volker Struth - mehrmals öffentlich.

Nun müssten die Münchner laut Eberl versuchen, "den Besten zu finden. Da führen wir Gespräche. Nicht nur mit einem. Wir wollen versuchen, so schnell wie möglich einen neuen Trainer zu finden."

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Max Eberl über Thomas Tuchel: "Die Fakten sind gegeben"

Auf die Frage, ob dies möglicherweise auch Tuchel selbst sein könne, wiederholte der 50-Jährige, dass die Trennung zwischen beiden Partien schon vor seiner Ankunft beschlossen wurde. "Über die Zeit wurde das dann bestätigt von beiden Seiten. Dementsprechend gibt es nichts anderes zu sagen. Die Fakten sind gegeben. Beide Seiten haben sich geäußert. Was soll ich dazu jetzt noch weiter groß spekulieren", so Eberl.

Dass Tuchel vor seinem letzten Heimspiel nicht explizit verabschiedet wurde, habe man laut Eberl bereits im Voraus intern ausgemacht: "Da haben Thomas und ich uns zusammengesetzt und gesagt, dass sich das nicht richtig anfühlt, einen Protagonisten, der für zwei Spiele noch hauptverantwortlich ist, zu verabschieden. Wir werden das nachholen in gebührendem Rahmen. Da werden wir auch einen Termin finden", erklärte der FCB-Sportvorstand.

Tuchel selbst hatte auf der Pressekonferenz im Vorfeld erklärt, aufgrund des Verpassens eines Titelgewinns nicht mit einer Blumenvergabe zu rechnen. Ähnlich äußerte sich auch Eberl: "Wir müssen das schon unterscheiden. Bei Spielern ist das relativ normal. Dass Trainer von den Bayern ohne Meisterschale verabschiedet werden, ist relativ unnormal. Normalerweise passiert das dann auf dem Platz mit der Meisterschale. Das ist bei uns nicht der Fall. Wir haben noch etwas zu verlieren. Wir können noch 'nur Dritter' werden."

Auch die Gerüchte um eine Rückkehr von Ex-Bundestrainer Hansi Flick wollte Eberl nicht kommentieren. "Ich habe bis zum heutigen Tag keinen einzigen Namen kommentiert. Auch wenn ihr mich dann fragt, was ja auch legitim ist. Das werde ich auch nicht tun, bis die Tinte trocken ist und jemand unterschrieben hat."