Die aktuelle Form spiegelt den Tabellenplatz treffend wider: Tristes Mittelmaß. Die Rückrunde ist bei bisher erreichten zehn Pünktchen katastrophal, Leistungsträger wie Rolfes, Renato Augusto oder Helmes durchlaufen ein Tief. Im Prinzip gilt dasselbe wie für Bremen, auch wenn Sportdirektor Völler plötzlich Platz sechs als Saisonziel ausruft: Das Endspiel im DFB-Pokal entscheidet über Wohl und Wehe einer gelungenen Saison.Im Umfeld raucht es gewaltig, Teile der Fans zu unzufrieden mit Trainer Funkel und dem bisherigen Abschneiden, Leistungsträger sind immer noch verletzt. Umso höher ist die Leistung der letzten Wochen einzuschätzen - bis auf das 0:4 bei den Bayern. Frankfurt holt weiterhin die Big Points gegen die direkte Konkurrenz im Abstiegskampf und fährt damit sehr gut. Die Eintracht hat bereits "Planungssicherheit" (Manager Bruchhagen) und bastelt an der kommenden Saison.Zehn Spiele ohne Sieg, regelmäßige Disziplinlosigkeiten, schlechtester Herbstmeister aller Zeiten: Die märchenhaften Schlagzeilen der Vorrunde sind passe, Trainer Rangnick kündigte bereits etliche Zugänge in der Sommerpause an. An Siegen gemessen, ist Hoffenheim in der Rückrunde so schlecht wie der KSC (je nur ein Dreier). Stützen wie Compper, Eduardo oder Ba spielen seit Wochen unter Form, ein Platz im internationalen Wettbewerb ist nur noch schwer zu realisieren und das Restprogramm hat es wahrlich in sich (u.a. Hertha, Wolfsburg, Bayern, Schalke).Wie schon die gesamte Saison über schlingerte Hannover auch in den letzten Spielen zwischen den Extremen. Dem Team fehlt die Konstanz und es fehlt weiter ein herausragender Feldspieler. Immerhin zeigt Spielmacher Bruggink in den letzten Wochen deutlich aufsteigende Form. Trotz Nationalkeeper Enke ist die Defensive (schon 58 Gegentore) das größte Problem. Immerhin läuft es seit der Rückrunde im Angriff deutlich besser.Die letzten Spiele lassen wieder deutlich mehr Zweifel am Klassenerhalt aufkommen. Die erlangte Stabilität im Defensivverhalten ist verloren gegangen, das 0:1 zu Hause gegen Bochum (25. Spieltag) war ein schwerer Schlag, von dem sich die Borussia bis jetzt nicht erholt hat. Im Sturm geht fast gar nichts mehr und die Spekulationen um Marins Zukunft sind auch nicht eben förderlich. Das Heimspiel gegen Bielefeld ist ein echtes Endspiel, danach trifft Gladbach aus dem unteren Tabellendrittel nur noch auf Cottbus...Der Auftritt gegen Schalke grenzte an Arbeitsverweigerung - ein Unding in der momentanen Situation. Die wenigen echten Pfeiler in der Mannschaft wackelten zuletzt (Tremmel, Rost, Skela), Energie ist nicht mehr so giftig wie in den letzten Jahren im Abstiegskampf. Das Restprogramm sieht zwei Spiele gegen die direkte Konkurrenz (KSC, Gladbach) vor und drei gegen Titelkandidaten (Wolfsburg, Bayern, Stuttgart).Trifft Wichniarek nicht, punktet die Arminia nicht. Und der Pole trifft seit neun Wochen nicht mehr. Womit Bielefelds Hauptproblem schon genannt ist. Aus den letzten vier Spielen gab es keinen einzigen Punk t und nur zwei Tore, gegen direkte Konkurrenten bisher erste einen einzigen Saisonsieg überhaupt. Zwei Lichtblicke: Wichniarek muss irgendwann auch wieder treffen und mit Eilhoff steht ein überzeugender Rückhalt im Tor, der auch den einen oder anderen Punkt festhalten kann."Mit dieser Mannschaft 32 Punkte zu haben, grenzt an ein Wunder", wird Trainer Daum nicht müde zu betonen. Seit dem 2:1-Sieg bei den Bayern geht es mit dem FC steil bergab - und trotzdem beträgt der Vorsprung auf Rang 16 immer noch satte neun Punkte. Innerhalb der Mannschaft und auch im Umfeld wird es schon wieder unruhig, die große Hoffnung ruht auf zwei direkten Vergleichen gegen die Konkurrenz - und darauf, dass die anderen Kellerkinder selbst weiter so armselig punkten.Die zwei Teilerfolge (zwei Tore und ein Punkt) gegen Hoffenheim sind ganz nett, für den Abstiegskampf aber viel zu wenig. Die Stimmung in Karlsruhe schwenkt um, Trainer Becker ist längst nicht mehr unumstritten. Offenbar denken einige Spieler schon an ihre Zukunft in anderen Vereinen, der große Zusammenhalt - der Pluspunkt der Aufstiegs- und ersten Bundesliga-Saison - scheint zu bröckeln. Einzige Hoffnungsschimmer sind die Rückkehr von Kapitän Franz und dass Freis wieder regelmäßig trifft. Aber im Prinzip kann den KSC nur noch ein kleines Wunder retten.
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