Sehr ansehnliches Fußballspiel, das nicht von der Angst vor Fehlern dominiert wurde. Beide Teams wollten mit dem Ball Fußball spielen und suchten ihre Chance in der Offensive. Wolfsburg mit der deutlich höheren individuellen Qualität mit dem besseren Start und der verdienten Führung, die mit etwas Glück auch hätte höher ausfallen können.
Kiel offenbarte in der Defensive teilweise große Lücken, ließ in manchen Szenen die Zweikampfhärte vermissen und kam mit einem perfekt ausgespielten Angriff zum Ausgleich. Die Gäste leisteten sich aber vor der Pause noch einen leichten Fehler zu viel, den Brekalo umgehend bestrafte.
Auch nach dem Seitenwechsel brachte Wolfsburg die höhere Geschwindigkeit und Intensität auf den Platz. Die Wölfe verpassten es aber, das Ergebnis noch klarer zu gestalten. Eine Viertelstunde vor Schluss ließen die Kräfte bei den Wolfsburgern nach, Kiel kam noch zu einigen guten Offensivaktionen und klaren Gelegenheiten. Die besten Chancen zum Anschluss vergaben Mühling, Duksch und Seydel. Der VfL rettete das 3:1 mit Glück über die Zeit.
VfL Wolfsburg - Holstein Hiel: Die Highlights im Video
Die Daten des Spiels VfL Wolfsburg - Holstein Kiel
Tore: 1:0 Origi (13.), 1:1 Schindler (34.), 2:1 Brekalo (40.), 3:1 Malli (56.)
- Erstmals seit der Wiedereinführung 2009 fielen in einem Relegationsspiel zur Bundesliga drei Tore in der 1. Hälfte.
- Für Wolfsburg war der Sieg gegen Kiel erst der zweite Heimsieg 2018. Zuvor gewann die Wölfe nur am 34. Spieltag gegen den 1. FC Köln (4:1).
- Wolfsburgs Torhüter Koen Casteels ist der erste Spieler, der 5 Relegationsspiele zwischen Bundesliga und 2. Liga gewinnt.
Der Star des Spiels: Divock Origi (VfL Wolfsburg)
Der personifizierte Unterschied zwischen Wolfsburg und Kiel. Einen Spieler mit derart großer individueller Qualität haben die Störche nicht Kader. Origi rief sein Potenzial in diesem wichtigen Spiel auch ab. War engagiert und beweglich im Zentrum, verteidigte die Bälle gut und staubte zum Führungstreffer ab. Dazu eine bärenstarke Aktion beim Assist zum 3:1.
Der Flop des Spiels: Dominic Peitz (Holstein Kiel)
Hatte als alleiniger Sechser große Probleme, die Räume zu schließen und war auch in den direkten Duellen mit Malli und Origi oft unterlegen, gewann nicht einmal die Hälfte seiner 17 Zweikämpfe. Musste nach einer Stunde für Mühling Platz machen.
Der Schiedsrichter: Deniz Aytekin
Sehr überzeugender und souveräner Auftritt. Die erste richtig knifflige Entscheidung gab es in der 90. Minute, als Czichos nach einem Luftzweikampf mit Arnold zu Boden ging. Aytekin hätte hier auch auf Elfmeter für Kiel entscheiden können.
Die Reaktionen zu VfL Wolfsburg - Holstein Kiel
Bruno Labbadia (Trainer VfL Wolfsburg): "Wir merken, dass die Arbeit fruchtet, aber die Zeit sehr knapp war. Wir hätten das ein oder andere Tor mehr machen können, aber auch kassieren können. In Kiel wird großer Druck kommen, aber wir sind auch in der Lage, ein oder zwei Tore zu machen."
Markus Anfang (Trainer Holstein Kiel): "Wir hatten genug Torchancen und hätten noch ein Tor machen müssen. Meine Jungs haben sich leider nicht belohnt."