Reaktionen
Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge: "Wir können mit dem Los zufrieden sein. Es ist ein kleiner Vorteil, dass wir zuerst in Frankreich spielen. Das hat man gegen Basel gesehen. Wir haben das Ergebnis aus dem Hinspiel noch korrigieren können. Ich warne aber auch davor, zu glauben, dass es einfaches Los ist. Die Kollegen aus Dortmund haben mit 0:3 und 2:3 verloren. Das sollte Warnung genug sein. Das wird kein Selbstläufer. Es wäre schon, schon im Hinspiel zu erzielen, dass die Tür öffnet."
Bayerns Vorstandsmitglied Karl Hopfner: "Das wird nicht einfach. Marseille hat den Champions-League-Sieger 2010 ausgeschaltet. Auch Dortmund hat zwei Mal gegen Marseille verloren."
Bayern-Kapitän Philipp Lahm: "Das ist ein ordentliches Los, es gibt im Viertelfinale keine leichten Gegner mehr. Wir können zufrieden sein, dass es nicht Barca oder Real geworden sind. Marseille hat Dortmund und Inter ausgeschaltet, das ist Warnung genug. Sie kommen über die mannschaftliche Geschlossenheit. Es ist ein kleiner Vorteil, dass wir erst auswärts spielen.
Franck Ribery: Es wird nicht einfach, aber wir sind der FC Bayern. Marseille ist eine Mannschaft, die viele Tore machen kann. Derzeit haben sie es in der heimischen Liga schwer, aber sie spielen sehr aggressiv und wir werden dort 60.000 Zuschauer gegen uns haben. Marseille ist fußballverrückt. Mal sehen, wie sie mich empfangen.
Marseille-Präsident Vincent Labrune: "In sportlicher Hinsicht waren sie eines von drei Teams, vor denen wir Angst hatten. Sie haben ein super Team mit großartiger Offensiv-Power. Bayern freut sich bestimmt über dieses Los - vermutlich mehr als wir. Aber wir sind im Wettbewerb, weil unsere Mannschaft gut gespielt hat. Wir glauben an unsere Chance!"
Bayern zieht Marseille
Paul Breitner hat sich wieder einmal um seinen FC Bayern München verdient gemacht. Der Weltmeister von 1974 rührte bei der Auslosung des Champions-League-Viertelfinals in Nyon mit der rechten Hand in einer Glasschüssel, dann griff er die Loskugel und bescherte seinem Klub den französischen Vizemeister Olympique Marseille als Gegner. Ein Glückslos.Im Hinspiel am 28. März reisen die Münchner zunächst nach Südfrankreich, im Rückspiel (3. April) haben sie Heimrecht. Es hätte viel, viel schlimmer kommen können.
Entsprechend glücklich schaute Finanzvorstand Karl Hopfner der Auslosung zu und quittierte die Aktion seines Vereinskameraden Breitner mit einem breiten Grinsen. Im Halbfinale (17./18.4. und 24./25.4.) könnten die Bayern dann auf die Superstartruppe von Real Madrid um Mesut Özil und Ronaldo treffen.
Einziger Wermutstropfen dabei: Schon das Hinspiel würde in München stattfinden.
Neben Marseille gegen München zog Breitner die Lose APOEL Nikosia gegen Madrid, Benfica Lissabon gegen FC Chelsea und AC Mailand gegen Titelverteidiger FC Barcelona, die sich bereits in der Gruppenphase gegenüberstanden. Im zweiten Halbfinale hat der Sieger zwischen Lissabon und Chelsea zunächst Heimrecht. Das Endspiel findet am 19. Mai in München statt. "Da müssen wir dabei sein", hatte Bayern-Präsident Uli Hoeneß schon vor längerem gefordert.
Die Chance dazu ist dank Breitners glücklicher Hand durchaus realistisch. Allerdings hat Olympique Marseille in der Vorrunde gegen den deutschen Meister Borussia Dortmund gezeigt, wie stark sie sind. Die Mannschaft von Trainer Didier Deschamps setzte sich glatt mit 3:0 und 3:2 gegen den Tabellenführer der Bundesliga durch. Im Hinspiel gegen Bayern fehlt den Franzosen jedoch der starke Kapitän und Nationaltorwart Steve Mandanda.
Die Toppartie des Viertelfinals ist natürlich das Duell zwischen Mailand und Barcelona. Die Katalanen streben als erstes Team in der Champions League eine erfolgreiche Titelverteidigung an. In der Gruppenphase musste sich Barca mit einem 2:2 gegen Milan begnügen, das Rückspiel in Mailand gewann die Mannschaft um Lionel Messi dann mit 3:2.
Alle Viertelfinalspiele im Überblick
- APOEL Nikosia - Real Madrid
- Olympique Marseille - Bayern München
- Benfica Lissabon - FC Chelsea
- AC Mailand - FC Barcelona