Im Interview spricht Müller über die Begegnung mit Marcelo, das Rückspiel und fallende Tore in Madrid.
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Frage: Wichtigste Frage vorweg: Wie geht es Ihnen nach der heftigen Attacke von Marcelo kurz vor Schluss?
Thomas Müller: In Sachen Schmerzen geht es. Ich habe es leider noch nicht in der Wiederholung im Fernsehen gesehen, aber was andere gesagt haben und wie es sich auf dem Feld angefühlt hat, war der Ball an der rechten Eckfahne und er hat trotzdem versucht, zwischen meinen Beinen an den Ball zu kommen. Darüber müssen wir jetzt aber nicht mehr sprechen.
Frage: Real hatte ein harte Gangart, glich zwischenzeitlich aus, aber gewonnen hat der FC Bayern nicht unverdient. Wie haben Sie das Spiel wahrgenommen?
Müller: Madrid ist gefährlich. Das ist ein Champions-League-Halbfinale. Da gibt es keine Gurken mehr. Wir haben gebissen, den Kampf angenommen und gezeigt, dass wir noch was reißen wollten. Jeder hat gesehen, dass wir auf diesem Niveau mithalten können. Mit dem 2:1 hier in München haben wir nun eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel in Madrid, die machbar ist. Aber klar ist auch, dass im Bernabeu ein anderer Wind wehen wird.
Frage: War das Gegentor vermeidbar?
Müller: Dass man Real Madrid nicht immer in Schach halten kann, hat man wieder gesehen. Wir haben Fehler gemacht, aber den Konter, der zum 1:1 führt, haben sie auch super ausgespielt. Auch in anderen Szenen war Real sehr gefährlich. Super, dass wir am Ende noch das Ding machen. Das lässt uns alle Chancen offen.
Frage: Was erwartet den FC Bayern in Madrid? Was erwarten Sie dort für eine Atmosphäre?
Müller: Ich bin kein Spanien-Experte, aber da fallen auch schon Tore von alleine um (lacht).
Frage: Die Fan-Leistung der Bayern-Anhänger hatte aber schon Finalleistung, oder?
Müller: Ja! Die Fans waren sich des Halbfinals, genauso wie die Mannschaft, bewusst und haben uns von Anfang an nach vorne gepeitscht. So will man das in jedem Spiel haben.
Frage: Geht jetzt der Traum vom Finale für Sie weiter?
Müller: Der Traum?
Frage: Ja...
Müller: Wir sind im Halbfinale und wenn du da stehst, träumst du nicht mehr. Die Fans, die Menschen drum herum ja, aber wenn wir träumen würden, dann hätten wir nicht 2:1 gewonnen. Auf dem Platz muss man arbeiten und jedem muss bewusst sein, dass man alles in die Waagschale werfen muss. Träumen können andere.
Thomas Müller im Steckbrief