2:1! Bayern dürfen vom Finale träumen

Von Für SPOX in der Allianz Arena: Fatih Demireli
Mario Gomez gelang kurz vor Ende das Tor zum 2:1-Sieg gegen Real Madrid
© Getty

Der FC Bayern München hat das Tor zum Champions-League-Finale in München weit aufgestoßen. Im Halbfinal-Hinspiel gegen Real Madrid schoss Mario Gomez mit einem Tor in der 90. Minute den 2:1-Siegtreffer für die Münchener. Für die Königlichen ist es die erste Niederlage in der laufenden Champions-League-Saison. Bayern bleibt in CL-Heimspielen damit weiter ungeschlagen.

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Vor 66.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz-Arena trafen zudem Franck Ribery (17.) und Mesut Özil (53.), der sein 100. Pflichtspiel für Real Madrid bestritt. Das Rückspiel steigt am 25. April im Estadio Santiago Bernabeu zu Madrid.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Beim FC Bayern kehren erwartungsgemäß Lahm, Ribery, Gomez und Kroos in die Startelf zurück. Müller sitzt auf der Bank. Auch bei Real (4-2-3-1) keine Überraschungen: Gegenüber dem Wochenende vier - erwartete - Änderungen: Coentrao, di Maria, Benzema und Alonso stehen für Marcelo, Sahin, Higuain und Callejon in der Startelf.

17., 1-0, Ribery: Ecke Kroos von links, Ramos leitet weiter vor die Füße von Ribery und der netzt aus zehn Metern ein. Beim Schuss von Ribery steht Gustavo im Fünfer allerdings im Abseits.

21.: Ronaldo schießt einen Freistoß aus ca. 26 Metern halblinks knapp übers Tor.

28.: Schweinsteiger nach Zuspiel von Ribery von links mit dem Schuss aus 20 Metern halbrechts - knapp links unten vorbei.

52.: Ball raus zu Robben, der zieht nach innen an mehreren vorbei, doch der Schuss geht aus 25 Metern zentral drüber.

53., 1-1, Özil: Konter der Gäste über Benzema, doch Ronaldos Schüsschen wird von Neuer abgewehrt. Im zweiten Anlauf legt Benzema nach links zu Ronaldo, der von der Grundlinie zurück auf Özil und der muss aus einem Meter nur noch einschieben. Total-Blackout der Bayern-Defensive.

63.: Pepe schubst Gomez auf dem Weg zum Tor im Strafraum leicht um, doch Webb lässt weiterspielen.

73.: Lahm mit einer starken Flanke genau in den Fünfer zu Gomez, der jedoch drüber köpft.

90., 2-1, Gomez: Lahm lässt Coentrao rechts stehen, spielt den Ball überlegt in den Fünfer und Gomez schiebt aus kurzer Distanz ein.

90.+2: Marcelo tritt Müller von hinten brutal um, sieht aber nur Gelb. Da muss Webb konsequenter sein!

Fazit: Ein knapper aber insgesamt verdienter Erfolg der Münchner. Ein vermeidbarer Fehler verhalf Real Madrid zum wichtigen Auswärtstor.

Der Star des Spiels: Toni Kroos bekam den Vorzug vor Thomas Müller auf der Zehn. Zu recht, wie der Auftritt gegen Real bewies. Kroos glänzte vor allem vor der Pause als Ballverteiler, mit einem sehr guten Passspiel und guten Vorstößen. Vor allem Khedira lief Kroos mehrmals weg. Nach Schweinsteigers Auswechslung übernahm er die Sechs. Dort nicht mehr ganz so präsent, aber ein sicherer Ballverteiler.

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Der Flop des Spiels: Bastian Schweinsteiger. Das Spiel ging am Bayern-Leader völlig vorbei. Schweinsteiger verlor ungewöhnlich viele Zweikämpfe, aber vor allem sehr viele Bälle im Aufbau. Seine Aufgabe als Sicherheits- und Passgeber übernahm Kroos, weil Schweinsteiger selbst etwas unsicher wirkte. Folgenschwer war der Ballverlust vor dem 1:1. Die lange Verletzungspause wirkt noch nach. Die Auswechslung nach einer knappen Stunde war berechtigt.

Der Schiedsrichter: Howard Webb. Einzeln betrachtet waren viele Entscheidungen bei Fouls oder Vorteilsauslegung vertretbar, so auch der nicht gegebene Elfmeter für Ribery (16.) oder die Gelbe Karte für Badstuber, aber der Engländer ließ bei der grundsätzlichen Auslegung eine klare Linie vermissen. Zu Beginn ließ Webb viel durchgehen, um dann vor der Pause für fast jedes intensivere Foul eine Gelbe Karte zu zeigen. So fehlte - fast schon logisch - die Verhältnismäßigkeit, als rüde Fouls wie von Ramos "nur" mit Gelb bedacht worden sind, während leichte Rempler wie von Lahm identisch bestraft wurden. Insgesamt ein sehr mäßiger Auftritt. Die Krönung in der Nachspielzeit, als er Marcelo nach einem rotwürdigen Foul nur verwarnte.

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Analyse: Gangart und Tempo waren schnell geklärt: Intensives, tempomäßig hochwertiges Spiel in den ersten 30 Minuten, wobei zunächst beide Mannschaften eine klare Ordnung und eine Struktur vermissen ließen.

Real nutzte in der Anfangsviertelstunde den ordentlichen Platz im Zentrum zwischen Mittelfeld und Abwehr: Der bewegliche Özil setzte Benzema zweimal gefährlich ein. Heynckes beorderte Luiz Gustavo ein, zwei Schritte nach hinten, so dass die Lücke schnell geschlossen werden konnte. Real musste auf die Außen ausweichen. Die Krux: Di Maria und Ronaldo fanden keinen Platz zur Entfaltung.

Benotet die Spieler von Bayern München und Real Madrid!

Ähnliches Bild auf der anderen Seite, wobei Ribery nach anfänglichen Problemen mit der Dopplung bzw. mit der zeitweise dreifachen Deckung schnell Befreiung fand und in gute Kombinationen mit Kroos ging und so das Spiel schneller machen konnte. Dies stellte Real vor Probleme, so dass Bayern um das Führungstor herum klare Feldüberlegenheit erspielte.

Bayern arbeitete defensiv gut, ließ aber etwas zu viele Freistöße zu. Das, was Bayern vor der Pause größtenteils sehr gut gelang, die Ballverluste - gerade im Aufbau oder aufgerückt - auf dem Minimum zu halten, wurde früh im zweiten Durchgang zum Verhängnis, als Schweinsteiger am Real-Strafraum den Ball verlor und so die Chance zum Konter gab, der zum 1:1 führte.

Die Bayern zollten nach der Pause dem Tempo der ersten Hälfte Tribut, setzten nur noch Nadelstiche, anstatt durchgängige Drangperioden wie nach der Führung. Mit der Einwechslung Müllers für Schweinsteiger erhoffte sich Heynckes etwas mehr Impulse, aber auch ein verbessertes und schnelleres Aufbauspiel, da Schweinsteiger damit große Probleme hatte. Nur Letzteres erfüllte sich.

Mourinho war mit dem 1;1 recht früh zufrieden, wie auch die Einwechslungen von Marcelo für Özil und Granero für di Maria bewiesen. Als sich auch die Bayern mit dem Remis abfanden, schlug Mario Gomez in der Schlussminute zu und erzielte den verdienten 2:1-Siegtreffer.

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