Ansonsten droht angesichts der weiteren Hürden mit Real Madrid und Manchester City, den Meistern aus Spanien und England, wie im Vorjahr der frühe K.o. in der Königsklasse.
Die Erinnerungen an die unreifen Vorstellungen in der Gruppenphase der vergangenen Saison wurmt den BVB noch heute. Sang- und klanglos hatten sich die Schwarz-Gelben gegen den FC Arsenal, Olympique Marseille und Olympiakos Piräus, die allesamt nicht gerade zu den Schwergewichten in Europa zählen, aus dem Wettbewerb verabschiedet. "Wir haben uns in einigen Phasen doof angestellt, diesmal wollen wir es besser machen", sagt Kapitän Sebastian Kehl.
Damit sollte der BVB gleich gegen Ajax anfangen, denn danach steht das Gastspiel in Manchester (3. Oktober) auf dem Programm, bevor die zwei Gruppenspiele gegen Real (24. Oktober und 6. November) warten. Man müsse sich ganz schön strecken, um die Ziele zu erreichen, sagt Kehl, "aber die Anderen hätten sich auch nicht unbedingt Borussia Dortmund in der Gruppe gewünscht."
Rückenwind aus der Bundesliga
Wohl kaum, schließlich scheint der BVB gereift zu sein. Die Lehren aus dem Vorjahr habe man jedenfalls gezogen, wie Nationalspieler Mats Hummels erklärt. "Wir müssen anders und klüger spielen. Im Vorjahr sind wir alle Spiele angegangen, als wären wir die Heimmannschaft und der haushohe Favorit. Wir wollten zeigen, wie gut wir sind. Dass hat immer wieder zu Kontertoren geführt. Champions League ist da noch einmal eine andere Herausforderung."
Der BVB sieht sich im Konzert der Großen als Außenseiter. "In dieser Rolle sind wir in der Bundesliga aber gut zurechtgekommen", ergänzt Klopp und darf zurecht auf die Superserie von nun 31 Spielen ohne Niederlage verweisen. Erst am Samstag hatte es bei der Generalprobe ein überzeugendes 3:0 gegen Bayer Leverkusen gegeben.
Daran will der BVB anknüpfen, gegen einen Gegner, der laut Klopp über eine "junge und talentierte Mannschaft" verfügt. Aktuell liegt die Mannschaft von Trainer Frank de Boer auf dem dritten Platz der Ehrendivision, am Wochenende gab es ein 2:0 gegen RKC Waalwijk. Dabei hat Ryan Babel nach der Ausmusterung bei 1899 Hoffenheim ein überzeugendes Comeback gegeben. Gegen Dortmund soll er auch spielen, genauso wie der frühere Schalker Christian Poulsen.
Paradereihe mit Götze und Reus?
Auf Dortmunder Seite dürfte indes interessant sein, wie Klopp seine Offensive hinter Torjäger Robert Lewandowski besetzt. Gut möglich, dass erstmals eine Paradereihe mit Jungstar Mario Götze, 17-Millionen-Neuzugang Marco Reus und dem seit Wochen glänzend aufgelegten Jakub Blaszczykowski zum Einsatz kommt. Am Samstag hatte Götze ein gutes Debüt in der Startelf gegeben, Reus war nach seiner Fußprellung im Länderspiel gegen Österreich (2:1) erst nach einer Stunde ins Spiel gekommen.
Wie auch immer die Formation aussieht, "wir wollen gleich zeigen, dass wir bereit sind und mit einem Sieg starten", sagt Kehl. Gute Erinnerungen an Ajax haben die Dortmunder aber nicht. Einmal hatten sich in der Europacup-Geschichte die Wege mit den Niederländern gekreuzt. In der Saison 1995/96 gab es im Viertelfinale zwei Niederlagen (0:2 und 0:1). Damals stand Ajax aber in Europa noch an der Spitze. Da, wo nun auch der BVB wieder hin will.
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