4. Juventus Turin
Die letzten vier Ergebnisse: 2:0 Florenz (H), 2:1 Chievo (A), 1:2 Lazio (A), 1:1 Genua (H)
Das zweite Jahr in Folge thront Juventus auf Platz eins der Serie A. Nur Napoli kann noch Schritt halten mit der Truppe von Antonio Conte, der nach seiner Sperre wieder auf die Bank zurückgekehrt ist.
Bei negativer Auslegung des Saisonverlaufs könnte man Juve aber auch eine Spitzenspiel-Phobie anhängen. Die Duelle mit Lazio, Milan und Inter wurden verloren oder nur unentschieden gespielt. Gegen Napoli und zuletzt gegen die Fiorentina gab es allerdings Siege. Und auch in der Champions League blieben die Turiner in der mit Donezk und Chelsea stark besetzten Gruppe ohne Niederlage.
Juves Spiel lebt in erster Linie von der Arbeit im Kollektiv und hoher taktischer Disziplin. Gemischt mit der individuellen Klasse von Arturo Vidal und Co. ergibt sich ein Power-Fußball a la Borussia Dortmund.
3. Manchester United
Die letzten vier Ergebnisse: 2:0 Everton (H), 1:0 Fulham (A), 2:1 Southampton (H), 4:1 Fulham (H)
United versprüht sicherlich aktuell nicht den Glanz vergangener Tage, trotzdem beherrscht das Team von Sir Alex Ferguson die Premier League souverän. Mit der Verpflichtung von Robin van Persie (19 Ligatore) vor der Saison hat United in vorderster Front an individueller Qualität hinzugewonnen.
Die große Stärke des Teams ist aber nach wie vor die kollektive Stärke: 16 verschiedene Torschützen zählt United in dieser Saison. Die letzte Niederlage datiert vom 5. Dezember, damals unterlag United im bedeutungslosen letzten Gruppenspiel zuhause gegen Cluj.
Grund zur Sorge macht allerdings die offenkundige Schwäche in der Defensive. 31 Gegentore nach 26 Spieltagen sind deutlich zu viel für den Geschmack von Ferguson. Ebenfalls nicht optimal läuft bisher der Integrationsprozess von Shinji Kagawa. Der Ex-Dortmunder konnte bisher nicht an seine Leistungen aus der Bundesligazeit anknüpfen. Wayne Rooney spielt zwar eine ordentliche, aber auch aufgrund von Verletzungen keine überragende Saison. Bei United ist an einigen Stellen noch Luft nach oben.
Honigstein-Kolumne: United ist kein One-Man-Team
2. Bayern München
Die letzten vier Ergebnisse: 4:0 Schalke (H), 3:0 Mainz (A), 2:0 Stuttgart (A), 2:0 Fürth
In der Bundesliga wird nur noch über den Zeitpunkt diskutiert, wann der FC Bayern die Meisterschaft perfekt macht. 15 Punkte Vorsprung auf "Verfolger" Borussia Dortmund und ein Torverhältnis von 55:7 nach 21 Spielen sprechen eine deutliche Sprache: Die Bayern spielen in dieser Saison in ihrer eigenen Welt.
Der langfristige Ausfall von Holger Badstuber (Kreuzbandriss) fiel bisher nicht ins Gewicht. Im Jahr 2013 sind die Bayern noch gänzlich ohne Gegentreffer. Da Jerome Boateng nach seiner Roten Karte im letzten Gruppenspiel gegen BATE Borissow für das Achtelfinale gesperrt ist, wird gegen den FC Arsenal wieder Daniel van Buyten an der Seite von Dante verteidigen. Der Belgier hat in der Winterpause das Duell mit dem deutschen Nationalspieler gewonnen und schon drei Spiele absolviert.
Problemfelder gibt es in München aktuell nicht. Mario Gomez, Arjen Robben und Boateng durften gegen Schalke Spielpraxis sammeln und beklagten sich bisher auch nicht öffentlich über ihre Reservistenrolle.
1. FC Barcelona
Die letzten vier Ergebnisse: 6:1 Getafe (H), 1:1 Valencia (A), 1:1 Real Madrid (A), 5:1 Osasuna (H)
Im Jahr eins nach Pep Guardiola sind die Katalanen drauf und dran, sich den Meistertitel in Spanien von Real Madrid zurückzuholen und sich mal wieder in die Rekordbücher einzutragen. Barca spielte die beste Hinrunde der Ligageschichte, hat nach 23 Spieltagen schon 78 Tore geschossen und könnte die Bestmarke von Real aus der letzten Saison (121 Tore) schon in diesem Jahr wieder ausradieren.
Der Trainerwechsel zu Tito Vilanova, der aufgrund seiner Krebserkrankung von Zeit zu Zeit von Jordi Roura vertreten wird, jedenfalls nicht geschadet. Auch Lionel Messi jagt seine eigene Torbestmarke aus der Vorsaison (50). Es gilt, was auch schon in den Jahren zuvor Gesetz war: Barca ist das Nonplusultra im europäischen Fußball. Der Titel führt nur über Messi und Co.
Die Suche nach einer Schwäche führt bei Barca unweigerlich in die Defensive. Keines der letzten acht Spiele spielte Barca zu Null. 26 Gegentore stehen in der Primera Division schon zu Buche, in der Champions-League- Vorrunde kassierte Barca allerdings nur fünf Gegentreffer. Ein personeller Wermutstropfen ist der Ausfall von Xavi, der wegen einer Oberschenkelverletzung vermutlich auch das Hinspiel in Mailand verpassen wird.