"Es ist frustrierend, wenn der Gegner in letzter Sekunde trifft - zumal wir in Halbzeit eins großartig gespielt haben und sie auch im zweiten Durchgang vom unserem Tor weggehalten haben", sagte Barcelonas Xavi nach der Partie im Pariser Prinzenpark: "Ein 2:1 wäre das gerechteste Ergebnis gewesen."
Und wahrlich meinte es das Schicksal am Dienstagabend nicht gut mit dem Tabellenführer der Primera Division. Zwar hatte Barca zunächst Glück, dass die Gastgeber in ihrer druckvollen Anfangsphase nicht durch Sergio Busquets' Klärungsversuch gegen den einschussbereiten Ezequiel Lavezzi in Führung gingen - der Pfosten verhinderte das frühe Eigentor. Doch in der Folge musste Barcelona Dämpfer um Dämpfer hinnehmen.Messi: Erst Tor, dann Verletzung
Lionel Messi sorgte zunächst mit seinem achten Königsklassen-Tor der Saison für die inzwischen verdiente Pausenführung, kehrte nach der Halbzeit jedoch verletzungsbedingt nicht mehr auf den Platz zurück.
Der Argentinier zog sich eine Muskelverletzung im Oberschenkel zu und fällt für voraussichtlich zehn Tage aus. Auch sein Landsmann Javier Mascherano erwischte es kurz vor Spielende: Der Verteidiger erlitt bei einem Zusammenprall eine Bänderverletzung im rechten Knie und muss sechs Wochen lang passen. Damit wird die Liste der Ausfälle in Barcas Abwehrreihe immer länger: Mit Carles Puyol und Adriano sind bereits zwei Leistungsträger längerfristig außer Gefecht.
"Wir haben einfach riesiges Pech, was unsere Verteidigung angeht. Puyol und Adriano vermissen wir bereits schmerzlich - und dann noch das", klagte Xavi: "Messi und Mascheranos Verletzungen sind schreckliche Nachrichten. Beide sind sehr wichtige Spieler für uns."
Busquets: Abseitsstellung "unmöglich zu übersehen"
Doch nicht nur die angespannte Personallage, sondern auch der Spielverlauf in Hälfte zwei sorgte bei den Katalanen für Tristesse: Beim Anschlusstreffer von Ex-Barca-Profi Zlatan Ibrahimovic übersah das Gespann um Schiedsrichter Wolfgang Stark eine klare Abseitsposition.
"Es ist für den Linienrichter doch unmöglich zu übersehen, dass Ibra im Abseits stand. Sie haben uns für alles verwarnt und zu viele Fouls gepfiffen, aber wir können daran nun nichts mehr ändern", sagte Sergio Busquets. Andres Iniesta ging sogar noch härter mit den Referees ins Gericht: "Es ist eine Schande."
Trotz deutlicher Überlegenheit setzte es in der vierten Minute der Nachspielzeit schließlich noch den letzten, großen Nackenschlag für Barca. Paris, das mit Altstar David Beckham in der Startelf angetreten war, vermieste ihnen kurz vor Abpfiff noch die wunschgemäße Ausgangsposition für das Rückspiel.
Und die Entstehung des Treffers hätte Barcelonas unglücklichen Auftritt kaum treffender pointieren können: Blaise Matuidis vermeintlich harmloser Distanzschuss wurde so ungünstig abgefälscht, dass Barca-Keeper Victor Valdes den Last-Minute-Ausgleich nicht mehr verhindern konnte.
Alves: Verletzungen im Rückspiel keine Ausrede
Trotz des späten Schocks und der bitteren Verletzungen gibt sich Barca kämpferisch im Hinblick auf das kommende Rückspiel im heimischen Camp Nou am 10. April. "Dieses Spiel und das Bild, was unser Team dabei abgegeben hat, ist das, was ich mit nach Hause nehme. Wir müssen zuhause einfach gewinnen, es gibt keine andere Option", sagte Iniesta.
Die zahlreichen Ausfälle will Außenverteidiger Dani Alves dabei nicht als mögliche Ausrede gelten lassen: "Wir müssen stark genug sein, um ihre Ausfälle zu kompensieren. Im Rückspiel ist Intelligenz gefordert, wir müssen so spielen, wie wir es immer tun und wollen den Sieg."
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