Qarabag Agdam - RB Salzburg 2:1 (1:0)
Tore: 1:0 Dias (2.), 1:1 Soriano (77.), 2:1 Reynaldo (86.)
Rote Karte: Schwegler (34., Notbremse)
Gelb-Rote Karte: Teli (41., Handspiel)
Rote Karte: Reynaldo (87., grobes Foulspiel)
Was für ein wildes Spiel in Agdam! Die erste Halbzeit beendeten die Teams jeweils schon mit einem Mann weniger, nachdem erst Schwegler die Rote und später Teli die Gelb-Rote Karte gesehen hatte. Kurz vor dem Ende musste dann auch Reynaldo mit glatt Rot vom Feld.
Der Salzburger Schwegler musste einen Ballverlust von Hinteregger ausbügeln und zerrte seinen Gegenspieler zu Boden. Der Schiedsrichter war umgehend mit der Roten Karte zur Stelle, obwohl sich Hinteregger noch zwischen Schwegler und dem Tor befand. Eindeutiger waren da die Platzverweise für die beiden Qarabag-Akteure. Einen hohen Ball im Mittelfeld pflückte Teli mit einer Hand herunter. Reynaldo ging unmittelbar nach seinem Siegtreffer übermotiviert mit dem Ellenbogen voraus ins Kopfballduell.
Die Partie begann für die Bullen mit einem klassischen Fehlstart. Mit der ersten Torchance des Spiels gingen die Gastgeber durch Dias in Führung. Eine Flanke aus dem rechten Halbfeld hin zum Tor konnten die Österreicher nicht klären und nachdem Schwegler noch über den Ball trat, bedankte sich Dias und netzte oben rechts ein.
Die bis dahin schläfrig und in der Folge nervös wirkenden Salzburger wurden fortan aktiver, aber zunächst ohne gefährlich zu werden. Das sonst so effektive Pressing trug gegen die Aserbaidschaner wenig Früchte. Meist lief Salzburg gar durch einfache Ballverluste in gefährliche Konter.
Erst in Hälfte zwei erarbeiteten sich die Österreicher Torchancen - dafür im Minutentakt. Alleine Jonatan Soriano scheiterte zweimal an der Latte, Mane brachte gar das Kunststück fertig, den Ball aus fünf Metern nicht am Keeper vorbeizubringen. Erst 13 Minuten vor Schluss belohnte der groß aufspielende Soriano die Überlegenheit seines Teams in Hälfte zwei mit dem Ausgleich. Eine hohe Flanke von links nahm der Spanier an der Strafraumkante technisch hochwertig herunter und vollendete trocken ins rechte untere Eck.
Genutzt hat es nichts, denn wenig später nutzte der stets torgefährliche Reynaldo einen Abstimmungsfehler in der RB-Hintermannschaft, umkurvte Gulasci und drückte den Ball zum 2:1-Siegtreffer über die Linie.
AEL Limasol - Zenit St. Petersburg 1:0 (0:0)
Tor: 1:0 Giekewicz (63.)
Rot: Witsel (66.)
In der zypriotischen Hitze wurde Zenit seiner Favoritenrolle nur teilweise gerecht. Der russische Vize-Meister erspielte sich zwar mehrere gute Chancen, ließ diese aber - besonders in der ersten Halbzeit - allesamt ungenutzt.
Danny verfehlte früh im Spiel nach Vorlage von Hulk das Tor. Kurz darauf hatte zunächst Witsel die Chance zur Führung, wurde jedoch geblockt. Etwas später fand Hulk seinen Meister in Limasol-Keeper Fegrouche.
Im zweiten Durchgang dominierte Zenit weiter, jedoch traf Limasol durch Giekewicz' Kopfball aus kurzer Distanz zum 1:0 für die Zyprioten. Aber es kam noch schlimmer für Zenit: Nur drei Minuten später flog Axel Witsel wegen einer Tätlichkeit vom Platz. In der Folge kamen die Russen zwar noch zu kleinen Gelegenheiten, ein Tor sollte allerdings nicht mehr gelingen.
Grasshopper-Club Zürich - Lille OSC 0:2 (0:1)
Tore: 0:1 Corchia (29.), 0:2 Mendes da Graca (49.)
Die erste Hälfte verlief zunächst relativ ereignislos. Nach 22 Minuten kamen die Grasshoppers zu einer ersten Chance, Dabburs Schuss konnte aber noch kurz vor der Torlinie geklärt werden. Auch Ravets Versuch fünf Minuten später wurde im letzten Moment von einem Lille-Spieler geblockt. Erst nach 29 Minuten kam Lille zur ersten Gelegenheit, die aber sofort genutzt wurde. Corchia traf nach einer schönen Flanke von Mendes per Volley zum 1:0.
Direkt nach Wiederanpfiff war es dasselbe Duo, das für das 2:0 sorgte. Diesmal flankte allerdings Corchia von rechts auf Mendes, der gegen den Lauf von Keeper Davari einschob. In der 56. Minute verpasste Souare es, nach schöner Kombination mit Rodelin auf 3:0 zu erhöhen. Souare blieb danach weiter vom Pech verfolgt, nachdem eine missglückte Flanke von ihm nur die Latte traf.Feyenoord Rotterdam - Besiktas 1:2 (0:1)
Tore: 0:1 Pektemek (13.), 0:2 Frei (71.), 1:2 te Vrede (90./FE)
Besiktas nutzte die erste Chance zur Führung, Mustafa Pektemek verwerte eine Ecke mit einem platzierten Kopfball. In der Folge entwickelte sich die erwartete Partie: Feynenoord versuchte, die Initiative zu übernehmen, allerdings mangelte es dem jungen Team von Ex-Schalke-Coach Fred Rutten an Zielstrebigkeit und Präzision.
Die Angriffsversuche versandeten an der dicht gestaffelten türkischen Abwehr, sodass die Gäste wenig Probleme hatten, den Vorsprung in die Pause zu bringen.
Am insgesamt zähen Erscheinungsbild der Partie änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nichts. Feyenoord rannte planlos an, Besiktas konterte cool. Der Ex-Hoffenheimer Demba Ba kam genauso zum Pflichtspieldebüt für seinen neuen Klub wie Khalid Boulahrouz auf Rotterdam-Seite. Der Einstand des früheren Hamburgers hätte jedoch nicht unglücklicher ausfallen können. Kaum auf dem Rasen, fälschte er einen Schuss von Kerim Frei unhaltbar ins eigene Tor ab.
In der Schlussminute verkürzte Feyenoord per Foulelfmeter durch Mitchell te Vrede - ein Treffer, der in der Endabrechnung noch entscheidend werden könnte.
Legia Warschau - Celtic 4:1 (2:1)
Tore: 0:1 McGregor (8.), 1:1 Radovic (10.), 2:1 Radovic (36.), 3:1 Zyro (84.), 4:1 Kosecki (90.)
Rot: Ambrose (43.)
Bes. Vorkomnisse: Vrdoljak verschießt Elfmeter (58.), Vrdoljak verschießt Elfmeter (87.)
Fraser Forster war der Frust über die Niederlage deutlich anzusehen. Der Celtic-Keeper war der überragende Mann in den Reihen der Schotten und konnte am wenigsten für die ärgerliche Niederlage in Warschau. Gleich zweimal scheiterte Legia-Kapitän Ivica Vrdoljak vom Punkt gegen den Engländer. Einmal versagten ihm die Nerven und er setzte den Ball rechts neben den Kasten, beim zweiten Mal hielt Forster.
Dabei hatte die Partie für Glasgow traumhaft begonnen. Nach acht Minuten brachte ein Geniestreich von Callum McGregor die Gäste in Führung. In bester Robben-Manier zog der Linksfuß vom rechten Flügel an der Strafraumkante entlang nach innen und vollendet spektakulär ins kurze obere Eck.
Dass Celtic die Partie deutlich verlor, lag vor allem an einem Mann: Miroslav Radovic. Der Serbe hatte nur kurz nach dem Rückstand die passende Antwort parat, tunnelte Forster und brachte Legia noch vor der Pause mit seinem zweiten Treffer sogar in Front. Als Efe Ambrose nach einer klaren Notbremse gegen Radovic in der 43. Minute auch noch zu Recht vom Platz gestellt wurde, war die Partie fast schon entschieden.
Doch bevor Michal Zyro nach herrlicher Vorarbeit von Radovic per Kopf aus fünf Metern den Deckel auf die Partie machte und "Polen-Messi" Jakub Kosecki kurz vor dem Ende ungestraft frei stand und sogar noch auf 4:1 erhöhte, konnte sich Celtic bei Forster bedanken, überhaupt noch im Spiel gewesen zu sein. Der Engländer rettete mit einer überragenden Parade im Eins-gegen-Eins gegen Zyro und sorgte für das Elfmeter-Trauma von Vrdoljak.
Alle Spiele der 3. Quali-Runde im Überblick