Die zwei Gesichter der Roma

Können Francesco Totti und Co. dem FC Bayern gefährlich werden?
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Rudi Garcia hat beim AS Rom alte Tugenden mit neuen Ideen versehen. Herausgekommen ist eine Mannschaft, die wandlungsfähig, aber immer attraktiv spielt und dem FC Bayern München in der Champions League (Dienstag 20.45 Uhr im LIVE-TICKER) große Probleme bereiten kann.

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Der AS Rom ist zurück im europäischen Wettbewerb. In der Liga haben sich die Hauptstädter als ernsthafter Konkurrent für Juventus Turin erwiesen und spielen den vielleicht ansehnlichsten Fußball Italiens. Eine Vorgehensweise, die die Mannschaft von Rudi Garcia gegen den FC Bayern München allerdings nicht umsetzen wird.

In der Serie A erobert der AS Rom immer den Ballbesitz. Egal ob der Gegner Juventus Turin oder Chievo Verona heißt - Garcia will, dass sein Team das dominante ist. "Die Roma spielt immer, um zu gewinnen", gab er bei seiner Vorstellung bekannt, Fußball sei "immer ein Spektakel" unter ihm. Die Liga hat das zu spüren bekommen, ein neuer Startrekord und der zweite Platz sprangen am Ende der Saison 13/14 heraus.

Grundbaustein von Enrique

Das Abenteuer begann bereits unter Luis Enrique. Der derzeitige Barcelona-Trainer installierte eine 4-3-3-Grundordnung in der Ewigen Stadt und ließ vom angestaubten Defensivfußball ab. Weil es am Ende nicht für das internationale Geschäft reichte, musste der Spanier bereits nach einer Saison wieder die Koffer packen. Seine Nachfolger profitieren allerdings weiter vom Grundbaustein, den er legte.

Es ähnelt ein wenig der Situation des FC Bayern München. Louis van Gaal begann mit dem Fundament, Jupp Heynckes erweiterte es um neue Aspekte und durchbrach alte Grenzen, ehe Pep Guardiola derzeit den nächsten Schritt verübt. Einen Schritt, den Rudi Garcia schon vollzogen hat. Die Roma spielt attraktiv, offensiv, mit viel Ballbesitz und steter Torgefahr.

Aktionsradius gegen AC Florenz: Am ersten Spieltag der Saison zeigte die Roma ihr offensives Gesicht. Hohe Verteidiger, zentrale Stürmer, die Außenverteidiger geben die nötige Breite. Es entsteht, wenn man so will, ein 2-1-4-1-2.

Totti in der Urform

Ein geordneter Spielaufbau bis in die gegnerische Hälfte erlaubt es der Mannschaft, geschlossen aufzurücken. Ohne Eile spielen die Innenverteidiger nach vorne und nähern sich immer mehr der Mittellinie. Dann wird es schneller, direkter und gerne auch mal hoch. Der ewige Francesco Totti kommt aus dem Zentrum entgegen, die schnellen Außenbahnspieler stechen in die Mitte.

Ein System, das gut funktioniert. Die Roma hält einen Schnitt von zwei Toren pro Spiel. Weil die Mannschaft geschlossen aufrückt und die Defensive rund um Daniele de Rossi auf der Mittellinie verteidigt, können Bälle nach Verlust schnell wieder erobert werden, so steht auch die Defensive sicher.

Stärken im offensiven Eins-gegen-Eins

Gefahr erzeugt man nicht nur über die sehr guten Distanzschützen, sondern auch durch auffallen viele, sehr präzise Lupfer über die Abwehrkette in den Rücken der Innenverteidiger. Die gesamte Offensivabteilung Roms ist sehr stark im offensiven Eins-gegen-Eins, kommen sie mit Tempo nach innen, sind sie kaum zu halten.

Erobert der Gegner den Ball, steht die Roma bereits kompakt und nah am Mann. Das Rückwärtspressing fällt leicht, ehe man sich in eine tiefe Abwehrformation zurückzieht. Denn das Verteidigen bleibt auch unter Garcia eine Tugend der Mannschaft, erst vier Gegentore musste man in dieser Liga-Saison hinnehmen.

Angriffspressing bei kurzem Spielaufbau

Ein mindestens ebenso wichtiger Faktor ist das phasenweise sehr hohe, aggressive Anlaufen im Spielaufbau. Entscheidet sich der Gegner für den kurzen Aufbau vom Torwart heraus, wird auf dem Spielfuß angelaufen und so zu langen, ungenauen Bällen gezwungen.

Dann spielt die Roma einen ihrer großen Trümpfe aus: Das extrem zweikampfstarke Zentrum rund um de Rossi und Leandro Gastan und die Neuzugänge Konstantinos Manolas und Davide Astori.

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