Barca und Juve on Fire!

Nino Duit
15. Februar 201623:50
Die derzeit heißesten Teams Europas: Barca, Juve und Bayerngetty
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In dieser Woche startet die Champions League in die heiße Phase. Bevor es losgeht, analysiert SPOX die Form der Achtelfinal-Teilnehmer: Arsenal scheint pünktlich in Form, während Zinedine Zidane glänzt - und den Fokus auf die Königsklasse richten kann. Außerdem: Warum Juve zittern muss - und welche ungewohnten Probleme beim FC Bayern auftreten. Das Power-Ranking zu den 16 besten Teams Europas.

SPOX16. KAA Gent

Die letzten drei Ergebnisse: 2:0 (Royal Mouscron-Peruwelz), 0:1 (FC Brügge), 0:1 (FC Brügge)

Seit dem wohl größten Erfolg der Vereinsgeschichte - dem Einzug ins Champions-League-Achtelfinale - ist beim KAA Gent keineswegs ein Spannungsabfall zu beobachten. Im Gegenteil: Von den folgenden elf Partien gewann Gent acht, nur drei Spiele gingen verloren. Eine Niederlage davon war aber besonders bitter: Das 0:1 im Pokal-Halbfinal-Rückspiel gegen den FC Brügge bedeutete das Aus im heimischen Cup. Auch in der Liga ist Brügge der schärfste Konkurrent. Derzeit rangieren die beiden Rivalen punktgleich an der Tabellenspitze.

Um sich für die Rückrunde zu rüsten, wurden Trainer Hein Vanhaezebrouck im Winter gleich sieben neue Spieler zur Verfügung gestellt. Der prominenteste darunter ist wohl Moubarak Boussoufa, der von Lokomotive Moskau ausgeliehen wurde. Der teuerste ist Gustav Wikheim, der für 1,6 Millionen Euro von Strömsgodset aus Norwegen nach Belgien gelockt wurde.

SPOX15. Zenit St. Petersburg

Die letzten drei Ergebnisse: 1:2 (KAA Gent), 1:1 (FK Ufa), 1:4 (Terek Grosny)

Es ist das natürliche Handicap, mit dem russische Vereine Jahr für Jahr in den europäischen Wettbewerben konfrontiert sind: Die Winterpause. Zwischen dem 4. Dezember und dem 5. März pausiert die heimische Liga, Wettkampfpraxis gibt es für die Vereine dementsprechend keine. Im Doppelten Wortsinne "kalt" startet Zenit St. Petersburg also ins Achtelfinale gegen Benfica Lissabon.

Die vergangenen Pflichtspiele aus dem Spätherbst können deshalb eigentlich nicht als Gradmesser für die aktuelle Form herhalten. Aus Sicht von Zenit ist das wohl auch besser so: Seit drei Partien wartet die Mannschaft aus St. Petersburg bereits auf einen Sieg. In der Meisterschaft geriet eine erfolgreiche Titelverteidigung auch deswegen zuletzt etwas aus den Augen. Der Rückstand auf Tabellenführer ZSKA Moskau beträgt bereits sieben Punkte.

Bei einer erfolgreichen Aufholjagd sollen in der Rückrunde auch Aleksandr Kokorin und Yuri Shirkov mithelfen, die in der Winterpause beide von Dinamo Moskau losgeeist wurden. Verlassen hat den Verein Routinier Aleksandr Kerzhakov, den es in die Schweiz zum FC Zürich zog.

SPOX14. VfL Wolfsburg

Die letzten drei Ergebnisse: 2:0 (FC Ingolstadt), 0:3 (FC Schalke 04), 1:1 (1. FC Köln)

Während vergangene Saison so gut wie alles, was der VfL Wolfsburg probiert hat, von Erfolg gekrönt war, hat sich das Blatt inzwischen gewendet. Die Wölfe laufen seit Wochen ihrer Form hinterher und konnten in dieser Spielzeit nur äußerst selten überzeugen. Unerklärlich uninspirierte Auftritte reihen sich aneinander. So dürfte es auch gegen den größten Außenseiter des Achtelfinals, den KAA Gent, schwer werden.

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Zuletzt blieb der VfL bis zum 2:0-Erfolg gegen den FC Ingolstadt in fünf Bundesligaspielen in Folge ohne Sieg. Eine neuerliche Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb ist akut gefährdet. Die 0:3-Pleite gegen den direkten Konkurrenten FC Schalke am 20. Spieltag war diesbezüglich ein absoluter Nackenschlag.

Das sportliche Dilemma geht Hand in Hand mit dem Verletzungspech. Toptorjäger Bas Dost brach sich in der Winterpause den Fuß und fällt bis Mitte März aus. Zuletzt mussten auch Diego Benaglio und Joshua Guilavogui kürzer treten. Sicher wird im Hinspiel Abwehrchef Naldo fehlen - der Brasilianer muss eine Gelbsperre abbüßen.

SPOX13. PSV Eindhoven

Die letzten drei Ergebnisse: 3:0 (NEC Nijmegen), 2:0 (FC Utrecht), 1:3 (FC Utrecht)

Sieben Siege feierte die PSV Eindhoven in der niederländischen Eredivisie zuletzt in Folge. An der Tabellenspitze liefert sich die Mannschaft von Trainer Phillip Cocu einen Zweikampf mit dem ewigen Rivalen Ajax Amsterdam. Derzeit liegt die PSV mit einem Punkt vorne. Der Vorsprung auf das drittplatzierte Heracles Almelo beträgt bereits 18 Zähler.

Der Eindhovener Erfolgsgarant in dieser Saison heißt Luuk de Jong. Der ehemalige Gladbacher erzielte wettbewerbsübergreifend bereits 23 Treffer. Das Problem dabei: Im Hinspiel des Champions-League-Achtelfinals gegen Atletico Madrid muss PSV auf seinen gesperrten Torjäger verzichten. In den abschließenden drei Gruppenspielen kassierte der Stürmer jeweils eine späte Gelbe Karte.

Für Tore müssen dann die beiden jungen Offensivspieler Gaston Pereiro und Jürgen Locadia sorgen. Der 20-jährige Uruguayer Pereiro steht in dieser Saison bereits bei elf Torerfolgen, der 22-jährige Niederländer Locadia bei derer zehn.

SPOX12. Dynamo Kiev

Die letzten drei Ergebnisse: 1:0 (Maccabi Tel Aviv), 6:0 (Metalurh Saporischschja), 2:1 (Tschornomorez Odessa)

Über drei Monate lang befindet sich die ukrainische Premier-Liga in dieser Saison in der Winterpause, Dynamo Kiev geht deshalb komplett ohne Wettkampfpraxis ins Champions-League-Achtelfinale gegen Manchester City. Das bis hierhin letzte Pflichtspiel absolvierte die Mannschaft aus der ukrainischen Hauptstadt am 9. Dezember gegen Maccabi Tel Aviv. Der damalige 1:0-Sieg beförderte Dynamo erst in die K.o.-Phase.

Zuvor legte Kiev in der heimischen Liga eine fünf Spiele andauernde Siegesserie hin. Beeindruckend ist dabei vor allem die Tordifferenz von 15:1. Die Tabelle führt Dynamo punktgleich mit dem Erzrivalen Shakhtar Donetsk an, in der Rückrunde muss Kiev aber auf Artem Kravets und Younes Belhanda verzichten, die es beide in die Bundesliga zog. Mit Valeri Fedorchuk wurde stattdessen ein routinierter Mittelfeldspieler von Dnipro Dnipropetrovsk verpflichtet. Im Hinspiel gegen Manchester City wird Verteidiger Vitorino Antunes gesperrt fehlen.

SPOX11. Manchester City

Die letzten drei Ergebnisse: 1:2 (Tottenham Hotspur), 1:3 (Leicester City), 1:0 (AFC Sunderland)

Das war keineswegs eingeplant: Manchester City musste an den vergangenen beiden Spieltagen zwei ganz bittere Heimniederlagen gegen Titelrivalen einstecken. Erst siegte Leicester City mit 3:1 im Etihad Stadium, dann Tottenham Hotspur mit 2:1. Für die Mannschaft von Trainer Manuel Pellegrini rückt die dritte Meisterschaft in fünf Jahren somit erst einmal in weite Ferne. Der Rückstand auf Tabellenführer Leicester beträgt sechs Punkte, außerdem liegen Tottenham und Arsenal vor den Citizens.

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Das Problem von Manchester City war zuletzt vor allem eine viel zu instabile Defensive. Die Verteidigung um Abwehrchef Vincent Kompany, der gerade erst von einer Wadenverletzung zurückgekehrt ist, ist die zweit anfälligste der ersten sechs Mannschaften. Auf die Offensive ist dagegen zumeist Verlass. 48 Treffer in 26 Spielen sind in der ausgeglichenen Premier League eine starke Ausbeute.

Problem nur, dass diese starke Offensivabteilung wegen Verletzungen zuletzt bedenklich ausgedünnt wurde. Kevin De Bruyne fällt wegen einer Knieverletzung noch bis Mitte April aus und auch Wilfried Bony, Jesus Navas sowie Samir Nasri sind im Moment unpässlich. Mit Eliaquim Mangala fehlt auch noch ein wichtiger Innenverteidiger.

SPOX10. Benfica Lissabon

Die letzten drei Ergebnisse: 1:2 (FC Porto), 5:0 (Belenenses Lissabon), 4:1 (FC Moreirense)

Acht Siege in Folge? Interessiert jetzt niemanden mehr. Der Grund? Eine 1:2-Niederlage. So einfach oder auch kompliziert ist das in Portugal. Nachdem Benfica Lissabon zuletzt durch die Provinz pflügte und einen Nachzügler nach dem anderen mehr oder weniger deutlich abfertigte, wartete vergangenen Freitag der ewige Rivale FC Porto. Und der siegte mit 2:1 im eigenen Estadio da Luz.

Die Tabellenführung ist dadurch erst einmal weg, da der Stadtrivale Sporting sein Parallelspiel für sich entschied und jetzt drei Punkte vor Benfica rangiert. Anfang März kommt es dann zum Stadtduell, bei dem Benfica unter absolutem Siegzwang steht. Zuvor geht es aber im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Zenit St. Petersburg.

Abgesehen von Kapitän Luisao, der seit Wochen wegen eines Unterarmbruchs fehlt, wird Benfica wohl auf die beste Mannschaft zurückgreifen können. Das Offensivspiel ist dabei auf Konstantinos Mitroglou und Jonas zugeschnitten. Zusammen netzte das griechisch-brasilianische Duo in dieser Saison bereits 40 Mal.

SPOX9. AS Rom

Die letzten drei Ergebnisse: 3:1 (FC Carpi), 2:1 (Sampdoria Genua), 2:0 (Sassuolo Calcio)

Nach einem Durchhänger mit vier Spielen ohne Sieg fand der AS Rom zuletzt wieder in die Spur: Gegen Frosinone, Sassuolo, Sampdoria und Carpi gelangen vier Dreier in Folge. Dadurch sind die Hauptstädter wieder voll im Rennen um den Champions-League-Qualifikationsplatz 3, für den sich neben der Roma auch der AC Florenz und Inter Mailand bewerben.

Nicht unerheblichen Anteil an diesem Aufschwung hat der neue Trainer Luciano Spalletti, der Mitte Januar den glücklosen Rudi Garcia ablöste. Im Winter wurde aber nicht nur der Trainer getauscht, sondern auch ein neuer Stürmer geholt: Stephan El Shaarawy. In den ersten beiden Partien erzielte der Nationalspieler bereits zwei Treffer.

In den vergangenen vier Spielen traf die Roma immer mindestens doppelt, die Null stand aber nur einmal. Dies lag wohl auch daran, dass mit Daniele de Rossi und Vasilis Torosidis zwei wichtige Defensivspieler fehlten - und wohl auch zumindest das Achtelfinal-Hinspiel gegen Real Madrid verpassen werden.

SPOX8. FC Chelsea

Die letzten drei Ergebnisse: 5:1 (Newcastle United), 1:1 (Manchester United), 0:0 (FC Watford)

Seit Guus Hiddink an der Stamford Bridge das Zepter übernommen hat, kassierte der FC Chelsea noch keine einzige Niederlage. Den absoluten Umschwung konnte der Niederländer aber auch nicht bewirken - dafür spielen die Blues schlicht deutlich zu häufig Remis.

Vor dem überzeugenden 5:1-Sieg gegen Newcastle United, bei dem vor allem Pedro und Willian glänzten, stehen etwa zwei Unentschieden nacheinander gegen den FC Watford und Manchester United zu Buche. Immerhin hat sich Chelsea seit dem Trainerwechsel im Tabellenmittelfeld festgesetzt. Mit dem Schreckensszenario Abstiegskampf haben die Londoner nichts mehr zu tun.

Die wohl größte Leistung von Hiddink ist es, Diego Costa wieder in Form gebracht zu haben. Seit dem Trainerwechsel erzielte der zuvor glücklose Stürmer in acht Spielen sieben Treffer. Der spanische Nationalspieler könnte zum Trumpf in den Duellen mit Paris St. Germain werden. Beim Hinspiel werden die Blues auf Nemanja Matic verzichten müssen. Der Serbe fehlt wegen einer Gelbsperre.

SPOX7. FC Arsenal

Die letzten drei Ergebnisse: 2:1 (Leicester City), 2:0 (AFC Bournemouth), 0:0 (FC Southampton)

In der 95. Minute sorgte Danny Welbeck für die Erlösung. Der Treffer zum 2:1 gegen Spitzenreiter Leicester City brachte den FC Arsenal in eine blendende Position im Kampf um die Premier-League-Krone. Es wäre der erste Ligatitel für Arsenal seit zwölf Jahren. Der Rückstand auf Leicester schmolz durch den Sieg im direkten Duell auf zwei Punkte zusammen. Vor dem Erfolg gegen die Foxes machte Arsenal eine etwas schwächere Phase durch. Aus fünf Ligaspielen sprang lediglich ein einziger Sieg heraus: Ein 2:0 gegen den AFC Bournemouth.

Gerade rechtzeitig für die Duelle mit dem FC Barcelona kommen die Londoner in Form. Auch der über weite Strecken der Saison überragende Mesut Özil verzeichnete in den vergangenen beiden Partien nach einer Durststrecke von vier Spielen ohne Scorerpunkt wieder einen Treffer und einen Assist. Abgesehen von Özil ist das Mittelfeld der Gunners aber etwas verwaist. Mit Jack Wilshere, Santi Cazorla und Tomas Rosicky fallen drei zentrale Spieler bis in den März hinein aus.

SPOX6. Atletico Madrid

Die letzten drei Ergebnisse: 1:0 (FC Getafe), 3:1 (SD Eibar), 1:2 (FC Barcelona)

Die große Stärke von Atletico Madrid ist in dieser Saison eine unfassbar stabile Defensive. Die Mannschaft von Trainer Diego Simeone musste in der laufenden Ligasaison in 24 Spielen erst elf Gegentore hinnehmen. Unumstrittener Chef des Defensivbundes ist Diego Godin, an seiner Seite verteidigt der junge Jose Gimenez. Die Außenpositionen machen wie gehabt Juanfran und Filipe Luis dicht. Speziell defensiv verfügt Atletico über eine ungemein eingespielte Mannschaft.

Auch im vergangenen Spiel hielten die Madrilenen die Null. 1:0 wurde der FC Getafe besiegt. Dieser Sieg und das 3:1 gegen Eibar waren eine gute Reaktion auf die knappe 1:2-Pleite im Topspiel gegen den FC Barcelona zuvor. Die zweite Meisterschaft nach 2014 ist dadurch immer noch im Bereich des Möglichen. Die erste wäre es für Winterneuzugang Augusto Fernandez, der von Celta Vigo für das Mittelfeld verpflichtet wurde.

SPOX5. Real Madrid

Die letzten drei Ergebnisse: 4:2 (Athletic Club), 2:1 (FC Granada), 6:0 (Espanyol Barcelona)

Sechs Spiele, fünf Siege: So lautet die Bilanz von Real Madrid, seitdem Zinedine Zidane als Trainer installiert wurde. Nach enttäuschenden Monaten unter Rafael Benitez brachte der Franzose Ruhe in den Verein und führte diesen souverän aus der Krise.

Trotz des jüngsten Erfolgslaufs, der zuletzt von einem 4:2-Sieg gegen den Athletic Club gekrönt wurde, wird es sehr schwer, den FC Barcelona in der Primera Division noch abzufangen. Deshalb gilt jetzt alle Konzentration der Champions League.

Mit Cristiano Ronaldo, der bereits elf Treffer erzielen konnte, stellen die Madrilenen aktuell den führenden der Königsklassen-Torschützenliste. Gegen den AS Rom wird der Portugiese aber wohl nicht wie gewohnt Gareth Bale an seiner Seite wissen, der Waliser laboriert an einer Wadenverletzung und erlitt in der Reha kürzlich einen Rückfall. Zuletzt musste auch Verteidiger Marcelo wegen einer Schulterverletzung passen.

SPOX4. Paris St. Germain

Die letzten drei Ergebnisse: 0:0 (OSC Lille), 3:0 (Olympique Lyon), 2:1 (Olympique Marseille)

Sie treffen und treffen und siegen und siegen und hören damit einfach nicht auf - bis es am vergangenen Spieltag plötzlich ein 0:0 gegen den OSC Lille setzte. Trotz dieses kleinen Dämpfers: Der Erfolgslauf, den Paris St. Germain in dieser Saison hinlegt, sucht seinesgleichen. Nach 26 Spieltagen führt die Mannschaft aus der französischen Hauptstadt die Liga mit sage und schreibe 24 Punkten Vorsprung an. In der kompletten Ligue-1-Saison musste PSG noch keine einzige Niederlage einstecken. 23 Spiele wurden gewonnen, vier endeten Remis.

Die aktuelle Tordifferenz von 63:12 sagt zweierlei aus: Die Defensive um Abwehrchef Thiago Silva lässt kaum etwas zu und die Offensive trifft wie sie will. Zlatan Ibrahimovic netzte in der Ligue 1 bereits 21 Mal, seine Mitspieler Edinson Cavani und Angel di Maria trafen elf beziehungsweise neun Mal. Da wiegt es auch nicht allzu schwer, dass Javier Pastore seit Mitte Januar wegen einer Wadenverletzung unpässlich ist.

Die Vereinsführung reagierte kürzlich auf den Erfolgslauf und verlängerte den Vertrag mit Trainer Laurent Blanc bis zum Sommer 2018. Während die Meisterschaft so gut wie sicher ist, gilt es jetzt in der Champions League erstmals seit der katarischen Übernahme ins Halbfinale einzuziehen. Mindestens.

SPOX3. FC Bayern München

Die letzten drei Ergebnisse: 3:1 (FC Augsburg), 3:0 (VfL Bochum), 0:0 (Bayer Leverkusen)

Es schien fast als wäre das Wort "Unruhe" in diesem chronisch erfolgreichen Verein schlicht und einfach abgeschafft worden zu sein. Jahrelang lief eigentlich alles völlig nach Plan, etwaige Querelen suchte man vergebens. In den vergangenen Wochen änderte sich dies aber: Die Maulwurf-Affäre, angeblich übergewichtige Spieler, offengelegte Gehaltszettel und Medienberichte über alkoholisierte Spieler. Die Verantwortungsträger der Münchner wirken etwas überfordert, der FC Bayern steht vor lange nicht gekannten Problemen.

Hinzu kommen die Verletzungen von Abwehrchef Jerome Boateng und Javi Martinez, die letztlich zur Last-Minute-Verpflichtung von Serdar Tasci führten. Dass diese getätigt wurde, wird im Nachhinein für große Erleichterung gesorgt haben, denn nun verletzte sich auch noch Holger Badstuber schwer. Auch in der Offensive plagten den FC Bayern zuletzt Verletzungssorgen. Mario Götze und Franck Ribery sind aber wieder ins Training eingestiegen, inwieweit sie gegen Juventus werden helfen können, ist noch fraglich.

Auf dem Platz läuft aber weiterhin alles nach Plan, der Rückrundenstart verlief positiv. Zwei Siegen gegen den Hamburger SV und die TSG Hoffenheim folgte ein 0:0-Remis gegen Bayer Leverkusen sowie ein 3:1-Erfolg gegen den FC Augsburg. Den Vorsprung aus der Winterpause auf den ärgsten Verfolger aus Dortmund konnten die Münchner halten. Im Pokal gelang durch einen souveränen 3:0-Sieg gegen Bochum der Einzug ins Halbfinale.

SPOX2. Juventus Turin

Die letzten drei Ergebnisse: 1:0 (SSC Neapel), 2:0 (Frosinone Calcio), 1:0 (CFC Genua)

13 Siege feierte Juventus Turin zuletzt wettbewerbsübergreifend hintereinander, im Jahr 2016 kassierte die Alte Dame in insgesamt zehn Spielen nur ein einziges Gegentor. Und dabei wurde nicht nur Laufkundschaft aus dem Stadion geschossen: Der Turiner Siegesserie fielen auch Kaliber wie der AC Florenz, Inter Mailand, die Römer Vereine Lazio und AS sowie am vergangenen Wochenende der SSC Neapel zum Opfer.

Eben dieser Sieg gegen den bisherigen Spitzenreiter Napoli katapultierte die Turiner nun erstmals in der laufenden Saison an die Tabellenspitze der Serie A. Durch den 1:0-Erfolg dank des Treffers von Simone Zaza entschied die Alte Dame auch das direkte Duell mit dem SSC für sich. Juve ist nun wieder der Top-Favorit auf die italienische Meisterschaft.

Während in der Liga der tiefe Kader Ausfälle von Top-Spielern kompensieren kann, könnte es im Champions-League-Achtelfinale gegen den FC Bayern diesbezüglich zu Problemen kommen. Mit Abwehrchef Giorgio Chiellini und Stürmer Mario Mandzukic fehlen zumindest im Hinspiel zwei ganz wichtige Akteure. Darüber hinaus sind derzeit auch Martin Caceres und Kwadwo Asamoah angeschlagen.

SPOX1. FC Barcelona

Die letzten drei Ergebnisse: 6:1 (Celta Vigo), 1:1 (FC Valencia), 2:0 (UD Levante)

3. Oktober 2015 - an diesem Tag verlor der FC Barcelona zuletzt ein Pflichtspiel. Dem 1:2 gegen den FC Sevilla folgten unfassbare 30 Spiele ohne Niederlage, für die Katalanen stellt diese Serie einen neuen Vereinsrekord dar. Die Mannschaft von Trainer Luis Enrique führt die Primera Division an und steht im Pokal-Finale, wo es am 21. Mai gegen den bisher letzten Bezwinger Sevilla gehen wird.

Nach einer Serie von zehn Siegen am Stück schaffte es der FC Valencia im Pokal-Halbfinal-Rückspiel zuletzt immerhin, dem FC Barcelona wieder ein Remis abzutrotzen. Nach dem 7:0-Sieg aus dem Hinspiel war das letztlich aber völlig unerheblich. Gefehlt hat dabei darüber hinaus das Sturmtrio Lionel Messi, Luis Suarez und Neymar. Zusammen erzielten "MSN" in dieser Saison wettbewerbsübergreifend bereits sagenhafte 86 Treffer. Die Reaktion auf das Remis in Valencia folgte gegen Celta Vigo prompt in Form eines 6:1-Sieges.

Trotz der zahlreichen Spiele in Pokal, Liga und Champions League blieben die Katalanen bisher von schweren Verletzungen erstaunlich verschont. Der einzige Langzeitausfall ist Rafinha - für das katalanische Starensemble ein verschmerzbarer Verlust.

Das Achtelfinale im Überblick