Gladbachs Plan im Spiel gegen den Ball:
Schaut man sich die Statistiken der Gladbacher Spiele unter Schubert gegen Bayern an, fällt vor allem auf, dass die Ballbesitzquoten der Münchner unter ihrem Durchschnitt lagen (59,7 und 56,1 Prozent). Außerdem spielten die Bayern ungewöhnlich viele lange Bälle, die Gladbach gut verteidigte und die Passquote bewegte sich nur um die 80 Prozent, sehr wenig für die Bayern.
"Gladbach war eines der wenigen Teams, das die Bayern frühzeitig angriff und damit vor große Probleme stellte, da ein kontrolliertes Passspiel so nicht möglich war", sagt Dr. Alexander Schmalhofer, Leiter des Fachbereichs Spiel- und Taktikanalyse des Instituts für Fußballmanagement.
Auch international zieht die Borussia ihren Spielstil durch und versteckt sich nicht. Schmalhofer erwartet, dass die Borussia auch Manchester City "sehr früh im Spielaufbau aus einer 5-3-2-Grundordnung heraus attackieren" wird.
"Bei Schubert haben die Stürmer Raffael, Hazard oder auch Hahn die Aufgabe, früh und sehr mannorientiert anzugreifen, so dass die Innenverteidiger zugestellt sind. Zudem wird auch der gegnerische Sechser, wenn er sich zurückfallen lässt, sofort attackiert, um einen kontrollierten Spielaufbau zu vermeiden", sagt Schmalhofer.
Da Guardiola auch bei City schon an den Basics gearbeitet hat und die Spieleröffnung flach über die Innenverteidiger und Mittelfeldspieler durchführen will, dürfte Gladbach sein Vorhaben auch in Manchester umsetzen. Zumal die Borussia schon die in der Entwicklung deutlich weiteren Bayern mit ihrer Spielweise vor Probleme stellte.
Gefährlich wird es für die Borussia, wenn der Druck auf den Ball nicht aufrechterhalten werden und City mit Tempo in die offenen Räume starten kann. Denn mit Kevin de Bruyne, Raheem Sterling oder Leroy Sane hat City pfeilschnelle Spieler in seinen Reihen, die diese Lücken ausnutzen können.
"Gladbachs Flügelspieler sollten achtgeben, wenn sie gegen den Ball sehr hoch aufrücken, da die Dreierkette dann sowohl auf der ballnahen als auch auf der ballentfernten Seite Räume zulässt. Das war auch in Bern teilweise problematisch und muss gegen Manchester City deutlich besser verteidigt werden", sagt Schmalhofer.