FC Bayern - Uli Hoeneß im Mixed-Zone-Interview: "Ter Stegen hat überhaupt keinen Anspruch, zu spielen"

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Nach dem 3:0-Sieg des FC Bayern München am 1. Spieltag der Champions League gegen Roter Stern Belgrad hat sich Präsident Uli Hoeneß in der Mixed Zone den Fragen der Journalisten gestellt.

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Hoeneß kritisierte Marc-Andre ter Stegen für dessen öffentliche Unmutsbekundung über seine Rolle als Ersatzkeeper in der deutschen Nationalmannschaft und den DFB für dessen Umgang mit Manuel Neuer. Zuvor hatte bereits Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge den DFB mit scharfen Worten für den Umgang mit Neuer kritisiert und mehr Dankbarkeit für den Weltmeister-Keeper gefordert.

Herr Hoeneß, der FC Bayern ist mit einem 3:0-Sieg gegen Roter Stern Belgrad in die Champions-League-Saison gestartet. Ihre Gedanken zum Spiel.

Hoeneß: Wir hätten früher das dritte Tor machen sollen. Dann wäre es einfacher gewesen. Die Belgrader waren körperlich sehr stark. Die haben nicht viel zugelassen. Am Ende können wir sehr zufrieden sein.

Bei wie viel Prozent sehen Sie den FC Bayern schon?

Hoeneß: Das weiß ich nicht, aber was ich sehr, sehr schlecht finde, sind die ewigen Unterbrechungen durch die Länderspiele. Jetzt gibt es ja schon drei bis Weihnachten. Das ist ein Wahnsinn und muss geändert werden. Jedes Mal, wenn die Mannschaften ein bisschen im Rhythmus sind, ist wieder so ein Länderspiel. Das kann so nicht weitergehen. In der besten Jahreszeit wird der Bundesliga dadurch die Attraktion genommen.

Haben Sie sich diesbezüglich schon mit Karl-Heinz Rummenigge ausgetauscht?

Hoeneß: Der Karl-Heinz ist da derselben Meinung. Wir werden da intervenieren.

Nach der letzten Länderspielpause hat Marc-Andre ter Stegen öffentlich seinen Unmut über seine Rolle als Ersatzkeeper hinter Manuel Neuer bekundet. Finden Sie es fair, wie ter Stegen mit Neuer umgeht?

Hoeneß: Nein, das ist ein Witz. Aber ich finde auch die Münchner Presse nicht in Ordnung. Die westdeutsche Presse unterstützt den Marc extrem. So, als ob er schon 17 Weltmeisterschaften gewonnen hätte. Und von der süddeutschen Presse sehe ich gar keine Unterstützung für Manuel. Ich finde es unmöglich, dass man so ein Thema in die Öffentlichkeit bringt. Er hat überhaupt keinen Anspruch, dort zu spielen. Bei den Torleuten ist es etwas anderes als im Feld, da kann man nicht ständig hin und her wechseln. Die Hierarchie muss klar sein und die Hierarchie ist klar: Manuel Neuer ist die Nummer eins. Er ist über viele Jahre hinweg der beste Torwart der Welt gewesen. Er war verletzungsbedingt eine Zeit lang außer Gefecht, aber es war doch klar, dass nur er die Nummer eins sein kann, wenn er wieder die alte Form hat. Und die hat er jetzt. Ich hätte mir vom DFB mehr Unterstützung erwartet. Wir kriegen vom DFB ständig Theater. Zuerst die unmögliche Ausbootung von unseren drei Spielern und jetzt dasselbe mit Manuel Neuer. Es ist nicht in Ordnung, dass man es zulässt, dass ein Mitspieler in die Öffentlichkeit geht für ein Thema, das er nur mit dem Jogi Löw zu besprechen hat.

Nach der Ausbootung von Thomas Müller, Jerome Boateng und Mats Hummels haben Sie das Gespräch mit Bundestrainer Joachim Löw gesucht. Steht das jetzt wieder an?

Hoeneß: Wir haben eine klare Meinung und werden es uns in Zukunft nicht mehr gefallen lassen, dass unsere Spieler ohne Grund beschädigt werden. Ter Stegen ist ein sehr guter Torwart, aber Manuel Neuer ist viel besser und viel erfahrener. Da gibt es doch gar keine Diskussion für irgendjemanden auf der Welt daran zu zweifeln, dass Manuel Neuer bei uns in Deutschland im Tor steht. Und wenn ich dann höre, nur bis zur EM 2020: Der kann so lange spielen wie er gesund ist, weil er immer der beste sein wird. Da gibt es überhaupt keine Diskussion.

Sie sagen, dass Sie sich das "nicht mehr gefallen lassen werden". Welche Mittel haben Sie denn?

Hoeneß: Wir werden den Leuten [beim DFB] schon mal ein bisschen Feuer geben. Das können wir.

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