Die Begegnung in der Königsklasse bezeichnete der Politiker als "biologische Bombe". "Damals wussten wir noch nicht, dass sich das Virus in der Lombardei ausgebreitet hatte. Nicht nur viele der 44.000 Zuschauer in San Siro könnten sich infiziert haben. Viele Fans haben sich in Bergamo in Lokalen, oder in den Wohnungen versammelt, um das Spiel im Fernsehen zu verfolgen, dies könnte zur weiteren Verbreitung der Pandemie beigetragen haben", betonte Gori.
Parallel zum Spiel im Giuseppe-Meazza-Stadion von Mailand hatte es in Bergamo zahlreichen Public-Viewing-Veranstaltungen in Kneipen und Restaurants mit Hunderten von Teilnehmern gegeben.
Nachdem der italienische Erstligist aus Bergamo inzwischen seinen ersten bestätigten Coronavirus-Fall gemeldet hat, wächst die Sorge, dass weitere Spieler an COVID-19 erkranken könnten. Auch Robin Gosens' Teamkollege Alejandro Gomez meinte, dass die Partie in der Champions League eine große Rolle bei der Verbreitung der Epidemie gespielt haben könnte. "Beim Spiel in San Siro waren 44.000 der 120.000 Einwohner Bergamos anwesend. Als wir nach Valencia gereist sind, gab es keine Kontrollen. Heute ist Spanien eines der EU-Länder mit den meisten Infektionen", sagte Gomez im Interview mit Sky.
Sportjournalisten, die das Spiel in Mailand verfolgt hatten, berichteten von U-Bahnen voller Fans beider Klubs an jenem Tag. Viele Tifosi hätten aus derselben Bierflasche getrunken.
Die Möglichkeit, dass sich somit das Virus extrem stark verbreitet habe, sei groß. Die Zahl der Coronavirus-Todesopfer ist in Italien mittlerweile auf 6820 gestiegen. Insgesamt gibt es 54.303 Infizierte. Italien ist das weltweit am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land.