Manchester City (Achtelfinal-Rückspiel am 7. August gegen Real Madrid, Hinspiel 2:1)
Aus im FA-Cup-Halbfinale gegen den FC Arsenal, "nur" Platz zwei in der Premier League - zu wenig für die großen Ambitionen des Scheich-Klubs aus Manchester, der sich im Achtelfinale mit dem 13-fachen Sieger Real Madrid auseinandersetzen muss und durch den Hinspielerfolg im Bernabeu (Torschützen Gabriel Jesus und Kevin De Bruyne) für eine glänzende Ausgangssituation gesorgt hat.
Dank der herausragend besetzten Offensivabteilung sind die Engländer jederzeit für Tore gut - wie sie unter anderem beim 4:0 gegen Liverpool unter Beweis stellten. Weniger gut sieht es in der Defensive aus: Nicht zum ersten Mal patzte Linksverteidiger Benjamin Mendy gegen Arsenal, auch in der Innenverteidigung - zuletzt meist mit Aymeric Laporte und Eric Garcia besetzt - krankt es bisweilen. Wenig verwunderlich also, dass Guardiola seinen ehemaligen Schützling David Alaba nach Manchester locken will.
Nach dem Urteil des internationalen Sportgerichtshofes CAS, wonach die Citizens in den kommenden Jahren doch an der Champions League teilnehmen dürfen, deutet sich eine Shopping-Tour an.
Real Madrid
Dreimal in Folge gewann Real zwischen 2016 und 2018 die Champions League, gleichzeitig warteten die Königlichen seit 2017 auf den Titel in der Primera Division. Nach einem 2:1 gegen den FC Villarreal war dieser am vergangenen Donnerstag perfekt - dank einer optimalen Punkteausbeute nach dem Restart und einiger Patzer des Konkurrenten Barcelona.
Meistertrainer Zinedine Zidane stellte nach dem 34. Titelgewinn der Vereinsgeschichte umgehend klar, dass die Meisterschaft "noch wichtiger als die Champions League" sei, da es dort auf die Konstanz über die ganze Saison hinweg ankomme.
Doch auch in Madrid ist nicht alles Gold, was glänzt: Nationalspieler Toni Kroos gab zu, dass Real "nicht immer gut gespielt" habe und der Titel vielmehr eine Willensleistung gewesen sei. Beim Rückspiel gegen Manchester City fällt mit Kapitän Sergio Ramos (Notbremse im Hinspiel) der (neben Karim Benzema) Spieler der Stunde aus.
Juventus Turin (Achtelfinal-Rückspiel am 7. August gegen Olympique Lyon, Hinspiel 0:1)
Die Meisterschaft ist der Alten Dame nach dem 2:1 im Spitzenspiel gegen Lazio kaum noch zu nehmen, ruhige Tage durchlebt Juve derzeit trotzdem nicht. Teils alarmierende Darbietungen zeigte die Defensive der Turiner in den vergangenen Wochen, im negativen Sinne gekrönt vom 3:3 gegen Sassuolo.
"Ich verstehe es nicht", sagte Trainer Maurizio Sarri nach dem Remis. "In ein und demselben Spiel zeigen wir großen Fußball und geraten in große Schwierigkeiten." Dass die Verantwortlichen langfristig mit Sarri planen, scheint unwahrscheinlich.
Mit der Verpflichtung von Legende Andre Pirlo als U23-Coach wird ein möglicher Nachfolger bereits in Stellung gebracht, besonders Sarris Verhältnis zu Superstar Cristiano Ronaldo (30 Serie-A-Tore) soll nicht das Beste sein, da dieser CR7 nicht die gewünschten Freiheiten auf dem Feld einräumt. Sportdirektor Fabio Paratici dementiert gegenüber Sky Sport entsprechende Gerüchte: "Sarri wird ohne Zweifel in der kommenden Saison unser Coach sein."
Olympique Lyon
Deutlich länger als bei den Bundesligisten ist die Pause vor dem Champions-League-Restart für die Teams aus der Ligue 1: Bereits im März wurde die für Olympique katastrophal verlaufene Spielzeit abgebrochen. Nach Platz drei im Vorjahr bedeuteten 40 Punkte nach 28 Spielen lediglich Rang sieben für OL.
Während Sportwissenschaftler Faude die Länge der Pause für den FC Bayern als genau richtig einordnet, sei sie für Lyon (und auch PSG) deutlich zu lang: "Dadurch haben sich die Strukturen im Körper der Spieler weiter zurückgebildet als bei anderen Mannschaften." Die Folge seien ein erhöhtes Verletzungsrisiko und eine Verminderung der Leistungsfähigkeit.
Aus deutscher und besonders Berliner Sicht im Fokus: Lucas Tousart. Der zukünftige Herthaner schoss Olympique im Hinspiel gegen den italienischen Serienmeister zu einem verdienten 1:0-Erfolg. Die starke Abwehr um den Ex-Hannoveraner Marcelo sorgte hinten für die Null. Gelingt dies auch in Turin, ist die dicke Überraschung perfekt.