Die Erkenntnisse zum Finaleinzug des FC Bayern: Quäntchen Glück, Perisic-Werbung und Stinkstiefel-Abstinenz

Von Dennis Melzer
Der FC Bayern München trifft im Finale der Champions League auf Paris Saint-Germain.
© imago images / poolfoto
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3. 2013, Teil zwei: Jetzt wird's noch besser!

Das Sequel, also die Film-Fortsetzung eines ehemaligen Kassenschlagers, kann normalerweise nicht mit dem ersten Teil mithalten. Im Falle des FC Bayern scheint diese Faustregel nicht zu greifen.

Als Kapitän Neuer nach dem Duell mit Lyon erklären sollte, was die aktuelle Mannschaft vom Triple-Team 2013 unterscheidet, erklärte er: "Wir sind in der Breite besser aufgestellt, haben Klasse-Spieler über den 18er-Kader hinaus."

"Fantastisch, was wir für eine Mannschaft haben, ohne Stinkstiefel im Team", schob Neuer nach. Eine Aussage, die tiefe Einblicke in das derzeitige Mannschaftsgefüge der Münchner gibt.

Nicht, dass der Keeper mit dem Hervorheben der Stinkstiefel-Abstinenz sagen wollte, dass in der Mannschaft, die vor sieben Jahren erstmals in der Vereinsgeschichte die prestigeträchtige Kombination aus Meisterschale, DFB-Pokal und Henkelpott in die bayrische Landeshauptstadt holte, unzählige Querulanten dabei gewesen wären.

Bayern-Luxus: Hernandez und Martinez ohne Einsatz

Vielmehr zeigte sein Statement, wie beeindruckend es um die Qualität und das Gemeinschaftsgefühl im heutigen Kader bestellt ist. Allein die Tatsache, dass Flick in einem Halbfinale der Königsklasse Spieler wie Süle, Coman, Coutinho, Tolisso und Pavard von der Bank bringen kann, verrät, wie groß die personellen Möglichkeiten dieser Tage sind.

Gar nicht erst eingesetzt wurden übrigens beispielsweise die Weltmeister Hernandez oder Martinez. Die Bayern waren auch 2013 freilich hervorragend aufgestellt, aber auf eine solch enorme Anzahl an Spielern von internationalem Spitzenformat in zweiter Reihe konnte Jupp Heynckes definitiv nicht zurückgreifen.

Die Einwechslungen im Halbfinal-Rückspiel (3:0 gegen den FC Barcelona) damals: Rafinha, Luiz Gustavo und Anatoliy Tymoshchuck.