Die viel kritisierte Bitte von Schiedsrichter-Assistent Octavian Sovre um ein Autogramm von BVB-Stürmer Erling Haaland nach dem Viertelfinal-Hinspiel zwischen Borussia Dortmund und Manchester City (1:2) hat einen ernsten und auch rührenden Hintergrund.
Sovre unterstützt laut einem Bericht der rumänischen Gazeta Sporturilor in der Region Bihor seit mehr als fünf Jahren ein Zentrum für Kinder und Erwachsene mit schweren Formen von Autismus, das durch Spenden bei einer jährlichen Auktion finanziert wird.
"Ich kann nicht beschreiben, wie sehr Octavian uns seit vielen Jahren geholfen hat", erklärte Simona Zlibut, Leiterhin des Vereins hinter dem Zentrum, der Gazeta Sporturilor. Sovre habe während seiner Tätigkeit als Schiedsrichter-Assistent seit 2015 schon viele Souvenirs aus ganz Europa mitgebracht und zur Versteigerung gespendet.
Gegenüber der Bild bestätigte Sovre die Meldung: "Die Autogramme sind weder für mich persönlich noch für meine beiden Töchter, die sich überhaupt nicht für Fußball interessieren. Ich habe Haaland nach seiner Unterschrift für einen guten Zweck gebeten." Er habe niemandem schaden wollen: "Auf den ersten Blick sieht es nach einer unpassenden Geste meinerseits aus. Ich wusste nicht, dass ich gefilmt werde. Ich habe die Nacht danach nicht schlafen können."
Das Autogramm des BVB-Stars ist nun eine weitere Errungenschaft des Schiedsrichter-Assistenten, über das Zlibut sich sehr freute. "Wenn ich anrufe und um Geld bitte, spendet niemand, aber wenn es um Gegenstände, T-Shirts, Gemälde, Autogramme und Fotos geht, die zur Versteigerung angeboten werden, bieten die Leute. Wir wissen, dass wir uns nicht auf andere Weise finanzieren können", erklärte sie.
Aufgrund der Autogramm-Aktion war Sovre ohne dieses Hintergrundwissen unmittelbar nach Bekanntwerden der Szene scharf kritisiert worden. "Du kannst ein Fan sein, aber das kannst du nicht vor den anderen Spielern machen, es sieht einfach nicht richtig aus", sagte beispielsweise Ex-Profi und TV-Experte Owen Hargreaves dazu.