Champions League Power Ranking zum 2. Spieltag: Der FC Bayern hat nur einen Jäger - BVB nicht unter den Top-10

01. Oktober 202110:53
Der FC Bayern München hat am 2. Spieltag der Champions-League-Gruppenphase mit 5:0 gegen Dynamo Kiew gewonnen. Die Noten und Einzelkritik aller eingesetzter FCB-Spieler.getty
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Der 2. Spieltag der Champions League schrieb einige schöne Geschichten und damit ist nicht Sheriff Tiraspol gemeint. Der FC Barcelona schrammt am letzten Platz vorbei, Lionel Messi und CR7 brachten ihre Teams in die Top-10. Ganz vorne sind Teams aus Deutschland, England und ein BVB-Gegner. Das Power Ranking zur Champions League.

Platz 32: Malmö FF

0:4 gegen Zenit St. Petersburg, davor ein 0:3 gegen Juventus: Bei der Rückkehr in die Königsklasse nach fünf Jahren muss der Heimatverein von Zlatan Ibrahimovic wieder einmal lernen, dass du Gigant in der Allsvenskan sein kannst, aber in der Champions League eben doch Zwerg bist.

Stürmer Antonio-Mirko Colak, in Ludwigsburg geboren, tritt zwar bei Malmö gerade den Beweis an, dass man beim 1. FC Nürnberg, der TSG Hoffenheim, Darmstadt 98 und dem FC Ingolstadt, nun ja, scheitern und trotzdem ganz ordentlich in der Champions League mithalten kann. Aber Malmös Abwehrverhalten gegen Zenit war streckenweise schon nah am Slapstick.

Platz 31: FC Barcelona

Die Selbstverzwergung des FC Barcelona geht weiter. Konnte man das 0:3 gegen Bayern München am ersten Spieltag mit viel gutem Willen vor allem mit der Stärke des aktuellen Favoriten auf den Titel begründen, war das 0:3 bei Benfica Lissabon einfach nur: reichlich peinlich. Beinahe wäre Barca in dieser Rangliste auf Platz 32 gelandet. Nach Informationen von SPOX und Goal sucht Barcas Vorstand ja schon seit mehr als einer Woche nach dem richtigen Zeitpunkt, Trainer Ronald Koeman zu feuern. Nun, wenn es dem Vorstand ernst ist mit dem Ansinnen - worauf warten sie dann noch?

Platz 30: RB Leipzig

"Ich war überrascht, dass wir so schlecht gespielt haben", sagte Trainer Jesse Marsch nach dem 1:2 gegen Club Brügge und suchte die Verantwortung bei den Spielern, die sich nicht an den taktischen Plan gehalten hätten. Das mag so sein, doch weil das alles andere als zum ersten Mal in dieser Saison geschehen ist, sollte sich der Trainer vielleicht auch mal fragen, woran das liegen könnte und wo sein persönlicher Anteil daran liegen könnte.

Wer seinen Fokus vor allem auf die Umschaltmomente im Spiel legt, seine Spieler den Ball aber regelmäßig spätestens zwei Sekunden nach der Balleroberung verloren haben, der hat ein grundlegendes Problem.

Platz 29: Dynamo Kiew

Ok, wir haben alle verstanden, dass Bayern München über eine fast schon beängstigende Frühform verfügt. Aber eine Mannschaft, die am Ende eines Champions-League-Abends mit einem 0:5 noch gut bedient war, kann die Gründe dafür nie nur beim Gegner suchen. Hatte Kiew es am ersten Spieltag noch erfolgreich geschafft, Benfica Lissabon beim biederen 0:0 auf sein recht überschaubares Niveau zu ziehen, war diese Herangehensweise gegen Bayern von Beginn an zum Scheitern verurteilt.

Platz 28: FC Porto

1:5 gegen den FC Liverpool klingt desolat, Portos 1:5 gegen den FC Liverpool war auch desolat. Die Leistung der Portugiesen in der zweiten Halbzeit schrammte am Prädikat indiskutabel vorbei. Die Offensive trotz des Kopfballtreffers von Mehdi Taremi zum zwischenzeitlichen 1:3 harmlos, das Mittelfeld und die Abwehr völlig unkonzentriert.

Platz 27: Besiktas

Läuft nicht so richtig für Besiktas: 3:3 gegen Adana Demirspor, 1:2 gegen einen Klub namens Altay in der Süper Lig, jetzt ein chancenloses 0:2 bei Ajax Amsterdam. Doch bei Besiktas kommt gerade auch alles zusammen: Die Verletzungssorgen sind so groß, dass Trainer Sergen Yalcin nur mit 15 Feldspielern nach Amsterdam reisen konnte und die Jugendspieler Serdar Saatci und Berkay Vardar ihr Debüt feiern mussten.

Platz 26: Sporting Lissabon

Ok, das 0:1 gegen den BVB war ergebnistechnisch ein Fortschritt zum 1:5 gegen Ajax Amsterdam am ersten Spieltag. Aber: So locker, wie Mats Hummels zumeist die Angriffsbemühungen der Portugiesen ablief, ist die Bezeichnung Angriffsbemühungen auch schon wieder übertrieben. Es zeichnet sich ab, dass nur Benfica die portugiesische Ehre in der Champions League wahren kann.

Sporting Lissabongetty

Platz 25: Schachtjor Donezk

Zugegeben, es gibt einige Mannschaften, die nach zwei Spieltagen weniger Punkte gesammelt haben als Schachtjor. Zugegeben, ein 0:0 gegen den italienischen Meister ist für Donezk grundsätzlich ein Erfolgserlebnis. Aber das 0:0 zwischen Inter und Schachtjor war im Grunde ein Nicht-Spiel. Sollte noch jemand darüber nachdenken, sich die Zusammenfassung dieses Kicks anzuschauen: Lasst es!

Platz 24: Inter Mailand

In der Serie A und am ersten Spieltag gegen Real Madrid trotz der Niederlage haben die Leistungen von Simone Inzaghis Team noch einigermaßen gepasst. Aber das 0:0 gegen Donezk war nichts. Uninspirierter Fußball, aber das von allererster Güteklasse. Ein Lattentreffer von Nicolo Barella und eine verstolperte Großchance von Edin Dzeko sind schon auch ein bisschen zu wenig.

Platz 23: Young Boys Bern

Das Team von Trainer David Wagner ist nach dem 0:1 gegen Atalanta Bergamo wieder auf dem Boden der Tatsachen gelandet. So überraschend das 2:1 gegen ManUnited am ersten Spieltag war, so chancenlos waren die Schweizer in der Lombardei.

Platz 22: AC Milan

Ok, Milans Bilanz nach der Rückkehr in die Königsklasse nach sieben Jahren ist mehr als ausbaufähig. 0 Punkte klingen nicht so dolle. Aber 0 Punkte und 3:5 Tore kann man nach Spielen gegen den FC Liverpool und Atletico Madrid schon mal haben. Bitter nur für alle Milanisti, dass die Favoriten beide Partien erst spät drehten. Noch bitterer: Das 1:2 gegen Atletico war so unverdient, wie eine Niederlage nur sein kann und wurde zudem durch zwei mehr als diskussionswürdige Schiedsrichter-Entscheidungen begünstigt.

Platz 21: Lille OSC

War das 0:0 des französischen Meisters am ersten Spieltag gegen Wolfsburg noch unglücklich, war das 1:2 bei Red Bull Salzburg hochverdient. Mehr als Platz 21 ist da nicht drin.

Platz 20: Real Madrid

Was haben wir am Mittwoch gelacht über die "Real-vom-Sheriff-erschossen"-Sprüche. Waren ja auch alle berechtigt. Auch wenn der Sheriff aus Transnistrien alles andere als eine märchenhafte Geschichte zu erzählen hat: Gegen den Sheriff sollte Real nicht verlieren. Auch wenn's unglücklich war, ist und bleibt die Pleite peinlich. Aber angesichts der vorherigen Spiele und Reals sonstiger Formkurve verbuchen wir das 1:2 mal als Ausrutscher.

Platz 19: FC Sevilla

So sehr der FC Sevilla in der Anfangsphase der Saison überzeugen konnte - das 1:1 gegen Wolfsburg war fast nix. Die Andalusier konnten sich beim äußerst unglücklich agierenden Schiedsrichter Georgi Kabakov und dessen höchst diskutabler Elfmeterentscheidung kurz vor Schluss und bei Ivan Rakitic, der ebendiesen Elfer zum Ausgleich verwandelte, bedanken, dass sie nach zwei Spielen zwei Punkte in der Königsklasse gesammelt haben.

Platz 18: VfL Wolfsburg

Seit nunmehr vier Spielen haben die Wölfe nicht mehr gewonnen. Doch dass sie in der Champions League nach zwei Spielen bei zwei und nicht vier Punkten stehen, haben sie vor allem Schiedsrichter Georgi Kabakov zu verdanken, der beim 1:1 gegen Sevilla ziemlich unglücklich agierte.

Platz 17: FC Chelsea

Gigantische 73 Prozent Ballbesitz hatte Chelsea gegen Juve und auch akzeptable 16 Torschüsse. Und doch war das 0:1 gegen die spielerisch biederen, aber giftigen Italiener nicht wirklich unglücklich. "Wir waren gestern so gut im Training, aber heute nicht gut genug, nicht frei genug. Ich weiß nicht warum, es war die ganze Mannschaft", sagte Trainer Thomas Tuchel nach der zweiten Niederlage hintereinander. "Wir hätten viel, viel bissiger sein müssen."

Platz 16: Atletico Madrid

Atleti ist nach dem 2:1 gegen Milan zurück in der Spur. Aber selbst Trainer Diego Simeone musste zugeben, dass der Sieg gegen die Italiener äußerst glücklich war. Immerhin gelang Antoine Griezmann sein erstes Tor nach seiner Rückkehr zu Atleti.

Platz 15: Juventus

Zwei Spiele, sechs Punkte: In der Champions League hält sich Juventus schadlos. Auch trotz der Verletzungssorgen vor allem in der Offensive, gegen Chelsea musste Trainer Massimiliano Allegri auf Paulo Dybala und Alvaro Morata verzichten. Federico Chiesa, der vom Flügel immer wieder ins Sturmzentrum rückte, war dann auch nicht nur der Siegtorschütze, sondern auch sonst der auffälligste Spieler der Turiner. Aber: es glänzte eben nur Chiesa beim 1:0 gegen Chelsea. Der Ergebnis-Zynismus ist zurück bei Juve.

Platz 14: Club Brügge

Das 2:1 gegen RB Leipzig war keinesfalls unverdient, vor allem zu Beginn des Spiels zeigten sich die Belgier ziemlich forsch. Doch in der zweiten Halbzeit war die einzige Strategie Brügges, sich irgendwie über die Zeit zu retten. Das reichte zwar zum Sieg und zum aktuell zweiten Platz in der Hammergruppe A hinter PSG. Aber ob eine weitere Steigerung für das Spiel gegen Manchester City drin ist?

Platz 13: FC Villarreal

Unterm Strich stehen für die Spanier eine 1:2-Niederlage beim Rekordspiel von Cristiano Ronaldo und Platz vier nach zwei Spielen. Doch was die Mannschaft von Trainer Unai Emery und Torjäger Paco Alcacer gegen United leistete, war mehr als aller Ehren wert. Dass diese Partie die unterhaltsamste des Spieltags war, lag an beiden Teams.

Platz 12: Atalanta Bergamo

Atalanta wird wohl auch in dieser Saison die Gruppenphase überstehen, das 1:0 gegen Bern war souverän, das 2:2 bei Villarreal rückblickend und angesichts des Potentials der Spanier mehr wert als zunächst vermutet. Aber: Die Oberschenkelverletzung von Robin Gosens wiegt schwer.

Platz 11: Borussia Dortmund

Donyell Malens Premierentreffer beim 1:0 gegen Sporting war für die Gesamtkonstellation beim BVB fast so wichtig wie der Sieg. Mit sechs Punkten hält sich das Team in der Königsklasse ohnehin schadlos. Aber: Sporting kann kaum der Maßstab für den BVB sein. Und wie schon beim 0:1 gegen Borussia Mönchengladbach war das Fehlen von Erling Haaland an allen Ecken und Enden spürbar. Aber: Der Dortmunder Kader ist zu talentiert, als dass die Mannschaft es sich erlauben sollte, ihr Spiel komplett auf ihren Torjäger auszurichten. Und: Den taktischen Fokus fast komplett auf Gegenpressingmomente zu legen, kann man zwar machen. Aber einen Innovationspreis gewinnt man so 2021 nicht mehr. Und für die Top 10 reicht es hier auch nicht.

Platz 10: Manchester City

0:2 gegen PSG klingt nicht nur ernüchternd, sondern ist es auch. Doch: Bis zum Pariser Premierentreffer für Lionel Messi in der 74. Minute zum 2:0 war City in jeder Phase der Partie dominant und überzeugend. Und wenn sich City und Coach Pep Guardiola eine Niederlage in der Champions League erlauben können, dann zu diesem Zeitpunkt.

Platz 9: Manchester United

CR7-Rekord hier, CR7-Siegtreffer in der letzten Minute der Nachspielzeit dort: Ja, das 2:1 von Manchester United gegen Villarreal gehörte dem Rückkehrer schon, ehe es angepfiffen wurde. Aber zum Teil der Wahrheit gehört eben auch, dass dieses Spiel - siehe oben - die unterhaltsamste und packendste des Spieltags war. Weil das an beiden Mannschaften lag, scheint es einigermaßen schwer, valide Aussagen zur wirklichen Stärke und Form von United zu treffen. In die Top 10 gehört das Team aber auf jeden Fall.

SPOXgetty

Platz 8: Zenit St. Petersburg

Auch wenn es nur gegen die bis dato schwächste CL-Mannschaft ging: Ein 4:0 in der Champions League muss man auch gegen Malmö FF erst mal schaffen. Und vor allem Zenits Brasilianer Wendel, Douglas Santos, Malcolm und Claudinho wirbelten so, dass das Zuschauen durchaus Freude bereitete.

Platz 7: Benfica Lissabon

Gegen Barca kann man dieser Tage schon mal gewinnen. Aber allein der Zuckerheber von Julian Weigl aus dem Mittelfeld nach starker Balleroberung auf Darwin, der dann Eric Garcia alt und Gerard Pique wie einen Greis aussehen ließ und in der dritten Minute zum 1:0 gegen ter Stegen traf, rechtfertigte schon Benficas Top-10-Platzierung hier.

Platz 6: Red Bull Salzburg

Auch dank des Elfmeter-Doppelpacks von Jung-Nationalspieler Karim Adeyemi steht Red Bull Salzburg in seiner Gruppe da, wo RB Leipzig in seiner maximal im Traum gerne stehen würde. Die Leipziger wären in der Todesgruppe A schließlich wahrscheinlich schon mit Platz 2 traumhaft zufrieden. Wie auch immer: Salzburg mischt mit Trainer Matthias Jaissle die Champions League auf - in Leipzig dürfte man genau hingucken.

Platz 5: Ajax Amsterdam

2:0 gegen Besiktas klingt unspektakulärer als es war: Wenn die Spieler von Ajax Amsterdam auch nur annähernd ihre Form halten, muss sich der BVB am 3. Spieltag warm anziehen. Dass Sebastien Haller (ja, der Haller, der einst bei Eintracht Frankfurt war) nun mit fünf Toren in seinen ersten zwei CL-Spielen einen einsamen Torrekord hält, macht die Sache für Ajax nur noch schöner.

Platz 4: PSG

Triumph gegen den Mentor, ein Premierentreffer wie ein Kunstwerk, dies, das, aber richtig Gold wert war das Kabinenselfie von PSG der um die Wette strahlenden Lionel Messi, Kylian Mbappe und Neymar nach dem 2:0 gegen City. Das offenbarte nebenbei, dass auch die Füße der besten Fußballer des Planeten in erster Linie Arbeitswerkzeuge sind und dementsprechend aussehen. Und zeigte hauptsächlich, dass Messi nun schon sogar der Kitt zu sein scheint, der die Streithähne Mbappe und Neymar zusammenhält.

Platz 3: Sheriff Tiraspol

Dass der Sheriff aus Transnistrien jetzt nicht mal der sympathischste aller Oligarchenklubs ist, dürften wir in den letzten Stunden alle gelernt haben. Aber hey, hier soll es um die aktuelle Form der Champions-League-Teilnehmer gehen. Und da kann man nach dem 2:1 gegen Real Madrid, dem ein 2:0 gegen Donezk vorangegangen war, nur sagen: Alles richtig gemacht, Sheriff!

Platz 2: FC Liverpool

5:1 gegen Porto, davor 3:2 gegen Milan. Und in der Premier League 3:3 gegen Brentford, 3:0 gegen Crystal Palace, 3:0 gegen Leeds: Jürgen Klopp hat die Tormaschine angeworfen. Wenn die Tickets nicht ohnehin schon sauteuer wären, könnten die Reds langsam darüber nachdenken, von ihren Fans Vergnügungszuschlag zu verlangen.

Platz 1: FC Bayern

Zugegeben, Dynamo Kiew wäre jetzt auch als Bundesligist nicht unbedingt der prädestinierte Bayern-Jäger Nummer 1. Doch unterm Strich bleibt: Den Bayern kann derzeit kein Gegner das Wasser reichen, abgesehen vom FC Liverpool vielleicht. Und das Tempo, in dem Julian Nagelsmann dem schon zuvor sehr stabilem Team einige Stempel aufgedrückt hat, ist atemberaubend. Und das realtaktische 2-3-5 bescherte uns schon leichte Pep-Vibes.

Die realtaktische Aufstellung des FC Bayern München beim 5:0 gegen Dynamo Kiew.OPTA