Champions League - Power Ranking: BVB-Rivale macht Riesensatz - Bayern weiter im Gegnerfressmodus

04. November 202115:00
Der FC Bayern München jubelt über das 5:2 gegen Benfica Lissabon.getty
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Platz 32 und Platz 1 scheinen nach dem 4. Spieltag der Champions League wie in Beton gegossen, ansonsten gibt es aber einige Verschiebungen im Vergleich zum dritten Spieltag. Neu in der Top-10 ist unter anderem der unerwartete Rivale des BVB um Platz 2 in der Gruppe C. Ein CL-Favorit fliegt dagegen aus der Top-10. Das Power Ranking zur Champions League.

Platz 32 (war 32.): Malmö FF

0:3, 0:4, 0:4, 0:1: Rein ergebnistechnisch robben sich die Schweden langsam an die Konkurrenz heran, zumal die knappste Niederlage nun immerhin gegen den amtierenden Champions-League-Sieger zustande kam. Und wer weiß, was passiert wäre, hätte der in Ludwigsburg geborene Stürmer Antonio Colak in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit seine sehenswerte Direktabnahme nur ein klitzekleines bisschen besser platziert. Dennoch: Eine gute Chance pro Spiel reicht eben nicht, um im Konzert der Großen mitzuspielen.

Platz 31 (war 26.): Besiktas

Hatte ich Besiktas nach dem 1:4 im Hinspiel für den Mut zum offenen Visier zumindest ansatzweise gelobt, müsste jetzt und hier fast eine Komplett-Vernichtung stehen. Das 0:4 gegen zugegeben freshe Portugiesen war am Ende auch in der Höhe verdient. Wer innerhalb von zehn Minuten vor dem Ende der ersten Halbzeit drei Gegentore kassiert und sich dabei teilweise so austanzen lässt wie Destanoglu von Paulinho vorm 0:3, der braucht sich über Häme in der Heimat nicht zu beschweren.

Platz 30 (war 31.): Schachtjor Donezk

Schachtjor machte Real das Leben schwer im Bernabeu, Fernando gelang gegen Thibaut Courtois so immerhin der erste Königsklassentreffer Schachtjors in dieser Saison. Aber von einer Überraschung wie in der vergangenen Spielzeit, als Donezk Real gleich zweimal besiegte, war das Team ganz weit entfernt. So darf Schachtjor in dieser unbedeutenden Tabelle immerhin einen Platz nach oben klettern, aber für mehr reicht es eben auch nicht.

Platz 29 (war 28.): Young Boys Bern

Dreimal waren die Young Boys jetzt nicht wesentlich schlechter als der Gegner, doch so geil auf den Sieg wie am ersten Spieltag, als Bern United in der fünften Minute der Nachspielzeit den Todesstoß verpasste, war die Mannschaft seitdem nicht mehr. Das jüngste 0:2 gegen Villarreal war wie schon das 1:2 im Hinspiel hart umkämpft, aber nicht mehr. Eine Mannschaft wie Bern muss sich gerade in der Champions League eben das Momentum erkämpfen und daran hapert es von Spiel zu Spiel immer ein wenig mehr.

David Wagner, Trainer von Young Boys Berngetty

Platz 28 (war 30.): Dynamo Kiew

Im Vergleich zum Hinspiel, als den Ukrainern gegen uninspirierte Katalanen kein einziger Torschuss gelang, präsentierte sich Kiew im Rückspiel geradezu spielfreudig. Klar, auch gegen ein mäßig inspiriertes Barcelona kann man nicht mehr als 40 Prozent Ballbesitz verlangen und Ansu Fati kann auch gegen ganz andere Mannschaften schon mal ein Tor machen, doch dieses 0:1 war - so brotlos es auch war - aller Ehren wert.

Platz 27 (war 23.): FC Brügge

In den ersten Minuten gegen Manchester City wirkten die Spieler Brügges derart überfahren, dass man fast den Eindruck gewinnen musste, dass sie von Citys Taktik kalt erwischt worden wären. Dabei spielte Pep Guardiolas Mannschaft wie immer. Ein kleines Lob verdiente sich Brügge dann aber doch. Nachdem Charles de Ketelaere City-Verteidiger John Stones zum Eigentor zum zwischenzeitlichen 1:1 zwang, spielten die Belgier ein paar Minuten lang sehr mutig. Dass City dann das Tempo wieder erhöhte und am Ende eben ein 1:4 stand, ist dann eben so.

Platz 26 (war 29.): AC Milan

Am 4. Spieltag hat Milan also seinen ersten Punkt in der Königsklasse gesammelt. Richtig Werbung für sich machten die Italiener aber gegen Porto nicht. Wie diese Mannschaft in der Serie A punktgleich mit dem SSC Neapel auf Platz 2 liegen kann, erschließt sich nicht, wenn man nur die Leistungen in der Champions League kennt. Das 1:1 gegen Porto war recht schmeichelhaft, vor allem in der ersten Halbzeit bot Milan nur sehr wenig an. Und Zlatan Ibrahimovc trifft nun mal auch nicht immer.

Platz 25 (war 20.): FC Sevilla

Lucas Ocampos mag sein erster Königsklassentreffer der Saison und sein zweiter überhaupt gelungen sein beim 1:2 gegen Lille, aber viel mehr Anlass zur Freude bot diese Partie für die Südspanier nicht. Sonst noch erwähnenswert: Der Ex-Dortmunder Thomas Delaney verursachte zwei Elfmeter, von denen wieso auch immer nur einer der VAR-Überprüfung standhielt und den Lille kurz vor der Pause zum Ausgleich nutzte Und: In der zweiten Halbzeit hatte Sevilla mal so gar nichts mehr vom Spiel.

Platz 24 (war 19.): Zenit St. Petersburg

Schon im Hinspiel hatten die Russen es mit einer 3-4-2-1-Grundformation versucht, die eigentlich eher ein superdefensives 3-6-1 gewesen war. Doch da war Zenit der Alten Dame deutlich mehr auf die Nerven gegangen. Gegen das konsequente und frühe Gegenpressing Juves fiel Zenit kaum was ein. Die doppelte Abwehrreihe agierte sehr weit hinten, ließ sich aber von Dybala und Co. dennoch immer wieder auseinanderreißen. Die Folge: 26 Schüsse auf das Tor von Keeper Stanislav Kritsyuk, vier Gegentore - und praktisch das Aus in der Vorrunde - sechs Punkte auf Chelsea holt Zenit in den letzten zwei Spielen nicht mehr auf.

Platz 23 (war 17.): Benfica Lissabon

War das 0:4 im Hinspiel eher zwei Spuren zu hoch ausgefallen, hatte Benfica in München diesmal Glück, nicht noch mehr unter die Räder gekommen zu sein. Das 2:5 klingt so heftig wie es war - und das, obwohl in der portugiesischen Mannschaft durchaus Potenzial steckt. Doch vor allem Linksverteidiger Alex Grimaldo war völlig überfordert mit dem Tempo, das Kingsley Coman und Co einschlugen. Der rechte Innenverteidiger Lucas Verissimo genügte den gehobenen Ansprüchen ebenfalls nicht mal ansatzweise.

Platz 22 (war 14.) Sheriff Tiraspol

"Wer zu früh träumt, den bestraft der Vidal", hatte ich ja schon nach dem 1:3 im Hinspiel kalauert. Und auch wenn der Satz jetzt nicht wirklich gut ist: Auch im Rückspiel waren die Sheriffs über weite Strecken heillos überfordert mit dem neuerdings stolzen Panda-Fahrer in Inters Diensten. Und auch die übrigen Spieler des italienischen Meister bekamen die transnistrischen Moldawier selten in den Griff. Das nächste 1:3 und ein erneut tiefer Fall in diesem Ranking sind so nur folgerichtig.

Platz 21 (war 17.): RB Leipzig

Am Ende stand für Leipzig immerhin ein Punkt. Oder "nur ein Punkt" wie Jesse Marsch meinte, der immer mehr zum Trainer von trauriger Gestalt zu werden scheint. Die Leipziger können es sich auf die Habenseite schreiben, dass sie PSG über zwei Spiele fast schon dominiert haben. Aber nun ist PSG erstens noch weit entfernt von einer Galaform und zweitens ist ein Punkt nach vier Spielen eben auch nicht wirklich dolle. Und ob wir Leipzig nächste Saison wieder in der Königsklasse sehen werden?

Leipzig ausgeschieden: Tabelle der Gruppe A nach 4 Spielen

PlatzMannschaftTorePunkte
1.Manchester City15:79
2.PSG8:58
3.Brügge5:114
4.RB Leipzig8:131

Platz 20 (war 20.): BVB

Über die lächerliche Rote Karte gegen Mats Hummels ist alles gesagt worden. Natürlich war die spielentscheidend, war der BVB vor und sogar auch noch nach Hummels' Herunterstellung besser als Ajax. So taugte das 1:3 durchaus als moralische Rehabilitierung für das sang- und klanglose 0:4 im Hinspiel, zumal Jude Bellingham alleine das Mittelfeld dominierte. Aber danach fragt in drei Wochen keiner mehr, sollte der BVB das höchstwahrscheinlich schon alles entscheidende Duell ums Achtelfinale bei Sporting verloren haben. Bis zum Schicksalsspiel in Portugal verharren die Dortmunder hier darum auf diesem eher hässlichen Platz.

Platz 19 (war 15.): Atletico Madrid

Tat dem Spektakelliebhaber in mir Platz 15 für Atleti nach dem wilden 2:3 am 3. Spieltag noch im Herzen weh, sind Diego Simeones Jungs mit einem Platz in der Top-20 diesmal noch gut bedient. Ja, der FC Liverpool ist in bestechender Form und ja, Atleti war beim 0:2 jetzt auch nicht desolat. Aber von super-effizienten Liverpoolern mit den ureigenen Waffen geschlagen zu werden, dürfte nicht nur Simeone zu denken geben. Der Verdacht, dass Atletico irgendwie seine Identität verloren hat, drängt sich immer mehr auf.

Platz 18 (war 27.): VfL Wolfsburg

Wie schon in der Bundesliga beim 2:0 gegen Leverkusen versuchte es der neue Trainer Florian Kohfeldt wieder mit einer Dreierkette hinten. In der Offensive sortierte der frühere Werder-Coach seine Elf gegen die pressingresistenten Salzburger ebenfalls in eine Dreierkette - und hatte Erfolg. Aus der 3-4-3-Grundordnung heraus konnte Wolfsburg vor allem in der ersten Halbzeit ordentlich Druck aufbauen. Salzburg war zwar etwas aktiver, ohne jedoch zwingender zu sein. Ridle Baku und Lukas Nmecha, der in der Pressekonferenz vor dem Spiel auf Wunsch seines Trainers ein kleines Impulsreferat über Deckungsschatten gehalten hatte, bescherten mit ihren Toren dem VfL und Kohfeldt den ersten Königsklassensieg. Und plötzlich scheint sogar das Achtelfinale drin.

SPOXgetty

Platz 17 (war 18.): Atalanta Bergamo

Okay, 2:2 in letzter Sekunde nach 2:1-Führung ist ein bisschen besser als 2:3 in letzter Sekunde nach 2:0-Führung. Aber eben wirklich nur ein bisschen. Zweimal hintereinander United dominiert zu haben und zweimal am Ende von Cristiano Ronaldo bestraft worden und nicht als Sieger vom Platz gegangen zu sein, spricht dann, bei aller Sympathie für Atalanta, auch nicht unbedingt für die mentale Reife.

Platz 16 (war 24.): FC Barcelona

Erinnert sich noch jemand an Ronald Koemans Wutausbruch während des Hinspiels, als Ansu Fati sich den Luxus erlaubte, eine glasklare Chance einfach mal nicht zu verwerten? Nun, Barcas Bosse verlängerten anschließend Fatis Vertrag, feuerten ein paar Tage später Koeman und reisten bald nach dem Rückspiel nach Katar, um Xavi heim nach Katalonien zu holen. Das Rückspiel entschied dann Fati, wer sonst, für Barca. Die Katalanen spielten zwar so schlecht, wie sie in dieser Saison leider eben spielen, gegen keinesfalls bärenstarke Kiewer waren sie die klar schwächere Mannschaft, aber hey, es gibt einen Grund, dass Fatis Ausstiegsklausel eine Milliarde Euro beträgt.

Platz 15 (war 18.): FC Porto

Platz zwei nach vier Spieltagen in einer Gruppe mit Liverpool, Atletico Madrid und Milan: Das hätten wohl nur die größten Optimisten im Norden Portugals geglaubt. Die fünf Punkte kann dem FC Porto keiner mehr nehmen und gegen Milan wären durchaus auch zwei Siege drin gewesen. Aber zur Wahrheit gehört auch: sonderlich attraktiv oder gar innovativ ist die Mauertaktik Portos auch nicht.

Platz 14 (war 22.): OSC Lille

Schwer war's nicht, aber Lille zeigte sich im Vergleich zum erschreckend schwachen 0:0 im Hinspiel deutlich verbessert. Frankreichs Meister brannte zwar auch nicht gerade ein Feuerwerk ab gegen Sevilla, aber vor allem in der zweiten Halbzeit kontrollierte er immerhin die Partie. Der Lohn: der erste Königsklassensieg Lilles nach neun Jahren und mit nun fünf Punkten immerhin zwei Zähler Vorsprung auf das letztplatzierte Sevilla.

Platz 13 (war 4.): Red Bull Salzburg

Auch wenn am 4. Spieltag dann doch die erste Saisonniederlage in der Königsklasse kam und die Red-Bull-Filiale vorerst aus der Top-10 fliegt: schlecht waren die Salzburger auch beim 1:2 in Wolfsburg nicht. Im Gegenteil: Die Mannschaft des deutschen Trainers Matthias Jaissle hatte mehr vom und machte mehr fürs Spiel, obgleich die Niederlage dennoch nicht nur unglücklich war und nicht nur am guten Torriecher des Wolfsburger Stürmers Lukas Nmecha lag. Mit 7 Punkten rangiert man weiter auf Tabellenplatz 1 und stabiler als Lille und Sevilla wirkt das Salzburger Ensemble weiterhin.

Platz 12 (war 5.): PSG

Exakt null Zweikämpfe hatte Gini Wijnaldum gewonnen in der 39. Spielminute des Duells in Leipzig, aber schon zwei Tore auf dem Konto. Nun haben diese zwei Statistiken ehrlicherweise nicht wirklich was miteinander zu tun und wäre Wijnaldum Mittelstürmer, würde niemand nach der Zweikampfquote des Spielers fragen. Aber Wijnaldum ist zentraler Mittelfeldspieler und dass er gar nicht in die Zweikämpfe kam, liegt auch im Pariser System begründet, in dem irgendwie jeder machen kann, was er mag, solange irgendeiner der vielen Helden im Kader eben genug Tore schießt. Und wenn Lionel Messi gar nicht auf dem Platz, Neymar vor allem mit Trash Talk und Kylian Mbappe mit was auch immer beschäftigt ist, dann kann der Held auch mal Gini Wijnaldum heißen. Dass PSG aber nun zweimal fast schon hergespielt wurde von RB Leipzig und auch sonst nicht wirklich in Tritt kommt, könnte einigen Herren in Paris dann langsam schon auch zu denken geben.

Platz 11 (war 11.): FC Villarrreal

Die Mannschaft von Unai Emery hat sich nun zweimal nicht gerade mit Ruhm bekleckert gegen Bern. Aber trotzdem beide Male gewonnen und im Rückspiel beim 2:0 sogar noch einen Ticken souveräner. Mit 7 Punkten befindet sich Villarreal, auch weil Atalanta gegen United nicht den Deckel zumachen konnte, sogar auf Achtelfinalkurs. Die beste Nachricht für das Team gab es aber erst nach dem Schlusspfiff: Emery erklärte Villarreal seine Treue und erteilte Newcastle United, das ihn sofort verpflichten wollte, eine klare Absage.

Platz 10 (war 12.): Inter Mailand

Inter hat Zeit gebraucht, um im Wettbewerb anzukommen, doch das zweite 3:1 gegen Sheriff Tiraspol war im besten Sinne souverän. Simone Inzaghis 3-5-2-Grundordnung hält mittlerweile die Kompaktheit, die sie verspricht, Arturo Vidal und Marcelo Brozovic halten Nicolo Barella in der Zentrale nicht nur die Gegner vom Leib, sondern machen auch ordentlich Dampf. Jetzt muss nur Lautaro Martinez wieder anfangen, das Tor zu treffen.

Platz 9 (war 9.): FC Chelsea

Natürlich wird Chelsea in der eher schwachen Gruppe H das Achtelfinale erreichen und natürlich war das 1:0 gegen Malmö nie gefährdet. Aber: Ein 1:0 gegen Malmö, das bis hierhin immer nur Kanonenfutter war und das - bei allem Respekt - einfach das schlechteste Team der diesjährigen Champions League ist? Das ist schon auch ein bisschen wenig. Auch wenn in Romeulu Lukaku und Timo Werner die zwei potenziell gefährlichsten Torjäger fehlten. Das Tor des Abends erzielte übrigens Hakim Ziyech, der eine sensationell präzise Bananenflanke von Callum Hudson-Odoi verwertete. Möglich wurde dies, weil die beiden Flügelspieler in der zweiten Halbzeit die Seiten wechselten und Hudson-Odoi so mit seinem rechten Fuß von rechts flach in die Mitte flanken konnte. Ein taktischer Geniestreich von Trainer Thomas Tuchel? Mitnichten. "Die Idee hatte mein Assistent, das Lob gebührt also ihm", sagte Tuchel hinterher. Ehre, wem Ehre gebührt also. Chelsea-Fans, preist Arno Michels!

Platz 8 (war 13.): Sporting Lissabon

Zugegeben, Besiktas verteidigte wirklich schlecht und ist sicher nicht der Maßstab für die wohl entscheidende kommende Aufgabe. Aber: Pedro Goncalves, Pablo Sarabia und Paulinho haben hinreichend bewiesen, dass sie alle über einen recht feinen Torriecher verfügen. Dazu kommt Sportings variables und schnelles Angriffsspiel. Wenn die Portugiesen ihre Form konservieren, dürfte ihr Abstecher in diese Top-10 mehr als eine kurze Episode bleiben - und sie auch ins Achtelfinale kommen.

Platz 7 (war 10.): Real Madrid

Real hatte gegen Donezk mehr Mühe, als auf dem Papier nötig schien, die Pfiffe der Fans im Bernabeu zur Halbzeit können da folgerichtig erscheinen. Aber: Donezk ist eine Art Angstgegner der Madrilenen und am Ende hatte Real mehr als genug Chancen. Das 2:1 war so mehr als verdient. Außerdem: Wie Vinicius Jr. und Karim Benzema die beiden Tore herausspielten, war schlicht Weltklasse.

Platz 6 (war 7.): Manchester United

Ok, eigentlich könnte hier auch CR7 alleine oder höchstens noch zusammen mit Paul Pogba und mit Abstrichen auch Bruno Fernandes (für die geniale Vorarbeit zum ersten Treffer Ronaldos gegen Atalanta) statt Manchester United auf Platz 6 des Rankings stehen: United unter Ole Gunnar Solskjaer spielt nur noch individualistischen Heldenfußball. Der zwar etwas aus der Zeit gefallen scheint, aber immerhin deutlich mehr Spaß macht als der individualistische Heldenfußball Pariser Prägung.

Platz 5 (war 6.): Manchester City

Auch wenn City nach dem zwischenzeitlichen 1:1 kurz ins Schwimmen geriet: Rasante Vorstellung der Skyblues beim 4:1 gegen Brügge, der City-Motor läuft aktuell mit sehr hohem Drehmoment. Und wie gut ist eigentlich Joao Cancelo? Zwar kein Tor, aber drei Torschüsse, drei Torschussvorlagen und sagenhafte 135 Ballkontakte und 108 Pässe. Und: Ryad Mahrez hat nun schon vier CL-Treffer - so viele schaffte er noch nie in einer Saison.

Platz 4 (war 8.): Juventus

Nach der jüngsten Niederlage gegen Hellas Verona hatte Juve-Trainer Massimiliano Allegri seine Mannschaft einkaserniert. Als Belohnung für das 4:2 gegen Zenit, das für den pragmatischen Kontrollfreak Allegri eine Spur zu viel Wildwest beinhaltet haben dürfte (vor allem das späte zweite Gegentor wurmte den Coach richtig), hob er die Kasernierung zumindest für zwei Tage wieder auf. Mag Juve in der Serie A den eigenen Ansprüchen weit hinterherhinken, hält sich das gar nicht mal mehr so mit Stars gespickte Ensemble in der Königsklasse schadlos. Paulo Dybala, einer der letzten verbliebenen Stars im Team, feierte seine bevorstehende Vertragsverlängerung mit einem Doppelpack vor.

Platz 3 (war 2.): Ajax Amsterdam

Natürlich profitierte Ajax total von der lächerlichen Roten Karte gegen Mats Hummels und so dominant und rasant wie zuletzt war die Mannschaft von Coach Erik ten Hag auch in Überzahl nicht. Aber eine Spitzenmannschaft muss manchmal auch Geduld haben. Und das hatte Ajax gegen den BVB - und noch dazu einen Antony, der im Umgang mit Hummels Grätsche eine recht schäbige, aber ansonsten wieder eine sehr formidable Figur abgab.

Platz 2 (war 3.): FC Liverpool

Humorlos können die Reds in dieser Saison also auch. Das 2:0 gegen Atletico war hochverdient, aber nicht so spektakulär wie andere Spiele Liverpools zuvor. Das ist aber nicht mal im Ansatz kritisch gemeint, sondern im Gegenteil. Schnell und wuchtig geht nicht immer, aber Rezepte auch in schwierigen Spielen zu finden, das ist die wahre Kunst eines Spitzenteams. In dieser Form ist Liverpool echt alles zuzutrauen.

Platz 1: FC Bayern München

Zugegeben, ganz überwunden haben die Bayern die Probleme, die vergangene Woche zum 0:5 gegen Borussia Mönchengladbach im DFB-Pokal führten, noch nicht. Die furiose 5:2-Gala gegen Benfica konnte die Probleme in der Defensive und eine gewisse Formschwäche von Joshua Kimmich nicht komplett kaschieren. Aber dennoch: Diese Bayern waren, sind und bleiben in der Champions League das Maß aller Dinge und sind wieder im Gegnerfressmodus unterwegs. Ein 5:2 gegen das wahrlich nicht schlechte Benfica müssen die Konkurrenten erst mal schaffen.