Im Podcast The Bridge schilderte Eto'o: "2006 lagen wir im Finale der Champions League im Stade France zur Halbzeit 0:1 hinten. Arsenal war da in Unterzahl. Wisst Ihr, wieso wir zurücklagen? Weil Ronaldinho, unser bester Spieler, für sich alleine spielen wollte."
Eto'o wollte damals nicht tatenlos zusehen und ergriff nach eigenen Angaben die Initiative: "Ich kam in der Kabine an, alle hatten die Köpfe gesenkt. Frank (Rijkaard, Barcelonas damaliger Trainer, d. Red.) stand verloren auf der anderen Seite. Ich sagte in die Runde: "Was macht Ihr hier? Rafft Euch auf, ich werde eine Tor schießen. Ich bin noch hier, wovor habt Ihr Angst?"
Auch Ronaldinhos Auftritt sei dann noch in der Umkleide Thema gewesen. Eto'o erklärte: "Ich sagte zu ihm: 'Entweder spielst du mit uns, oder du setzt dich auf die Bank.' In diesen Momenten erkennt man große Spieler. Er versammelte uns alle um sich und entschuldigte sich."
Eto'os Ansprache zeigte offensichtlich Wirkung, denn Barcelona spielte eine deutlich stärkere zweite Halbzeit. Der Kameruner markierte wie zuvor angekündigt eine Viertelstunde vor Schluss den 1:1-Ausgleich, ehe Juliano Belletti vier Minuten später das Siegtor schoss.
Ronaldinho, damals amtierender Gewinner des Ballon d'Or, spielte durch und steigerte sich. Auf Barças Weg zum Titelgewinn hatte er in zwölf Spielen zwölf Scorerpunkte gesammelt (sieben Tore, fünf Assists) und damit maßgeblichen Anteil am Erfolg.
Eto'o wurde nach dem Finale zum Spieler des Spiels gekürt.