Altintop: "Wir haben ein Zeichen gesetzt"

Von Für SPOX in der Allianz Arena: Florian Bogner
Bayerns Hamit Altintop (l.) im Zweikampf mit Patrice Evra von Manchester United
© Getty

Bayerns Hamit Altintop stand beim 2:1-Sieg im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Manchester United etwas überraschend in der Startelf. Der 27-Jährige machte seine Sache gegen die starke linke Seite der Engländer aber richtig gut (SPOX-Note 2).

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Nach dem Spiel stellte sich Hamit Altintop in der Mixed-Zone den Fragen der Journalisten und sprach mit SPOX über vergebene Chancen, seinen Anspruch, Stammspieler zu sein und die Chancen auf den großen Wurf in dieser Saison.

SPOX: Hamit Altintop, wann haben Sie erfahren, dass Sie gegen Manchester United spielen werden und wie überrascht waren Sie?

Hamit Altintop: Ich habe es am Montagvormittag erfahren. Überrascht war ich eigentlich eher, dass ich nicht schon am Samstag gegen Stuttgart gespielt habe. Der Trainer hatte mir vorher gesagt, dass das seiner Meinung nach meine Position ist. Aber natürlich war ich nun extrem froh, dass ich spielen durfte.

SPOX: Mit Franck Ribery in der Startelf konnte man auf den Gedanken kommen, dass der FC Bayern mehr über links spielen würde. Nun war es aber eher ausgeglichen, Sie haben viele Bälle bekommen.

Altintop: Das war so geplant. Es entspricht auch der Philosophie des Trainers, dass man nicht nur von einem Spieler abhängig ist - wie das vielleicht bei Manchester mit Wayne Rooney der Fall ist. Eine große Mannschaft macht aus, dass viele Spieler ein Spiel entscheiden können. Ich denke, dass ich das auf rechts mit Philipp Lahm zusammen ganz gut gemacht habe.

SPOX: Sie hatten in der ersten Halbzeit eine große Chance, da springt Ihnen aber der Ball vom Fuß. Wie haben Sie die Szene gesehen?

Altintop: Franck hat mich gut gesehen und einen Superpass gespielt. Mit ein bisschen mehr Glück wird's ein Tor. Es gab aber auch noch die Szene, in der ich den Ball nicht richtig treffe und Ivica Olic knapp vorbei rutscht, oder die, als ich Edwin van der Sar anschieße - das waren auch gute Chancen. Es sollte nicht sein. Dafür haben andere getroffen - jetzt bin ich in den nächsten Spielen gefordert.

SPOX: Rechnen Sie jetzt auch mit einen Einsatz gegen Schalke 04 am Wochenende?

Altintop: Ich hoffe es! Aber entscheidend ist, dass die Mannschaft erfolgreich ist. Mein Anspruch ist, immer zu spielen. Das habe ich heute gezeigt - über das andere mache ich mir keine Gedanken. Ich konzentriere mich auf meine Leistung. Das mag egoistisch klingen, aber nur wenn ich meine Leistung bringe, kann ich der Mannschaft auch helfen.

SPOX: Hatten Sie auch den Eindruck, dass Manchester Ihre Mannschaft in der zweiten Halbzeit ein bisschen vom Haken gelassen und vielleicht ein wenig unterschätzt hat?

Altintop: Nein, das denke ich nicht. Die hatten schon in der ersten Halbzeit extrem viel Respekt vor uns. Ich dachte, das frühe 1:0 würde sie motivieren und stärker machen, aber das war nicht so - das hat mich schon überrascht. Man muss den Trainer loben, weil er uns gut vorbereitet hat. Und die Mannschaft, weil sie das, was er gefordert hat, gut umgesetzt hat.

SPOX: Franck Ribery und Sie auf den Außen - das passt?

Altintop: Es sah zumindest ganz gut aus. Es ist ja auch nichts Neues, dass Franck und ich uns auf den Außen gut ergänzen. Das war schon vor zwei Jahren unter Ottmar Hitzfeld so. Im letzten Jahr war ich leider oft verletzt, diese Saison habe ich sehr wenig gespielt.

SPOX: Was hätten Sie jetzt lieber - einen Sieg gegen Schalke oder das Weiterkommen in der Champions League nächste Woche?

Altintop: Ich möchte Meister werden und weiterkommen. Ich denke, dass wir sehr gute Karten haben.

SPOX: Auch in Manchester?

Altintop: Wir waren in Florenz unter Druck und haben unsere Tore gemacht. Wir waren in Turin unter Druck und haben unsere Tore gemacht. Wir sind auswärts immer für Tore gut. Ich denke, dass wir heute ein Zeichen gesetzt haben und dass sich United jetzt sagt: 'Hoppla, die sind ja gar nicht mal so schlecht.'

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